Bund fördert Forschungsprojekt an Universität Leipzig zu Steuerung von Logistiksystemen

Vier Forscher der Universität werden über drei Jahre in dem Projekt mit dem Titel „Echtzeitnahe Steuerung von Logistiksystemen (LogiLeit)“ gemeinsam mit den Partnern aus Industrie und Wirtschaft einen Lösungsansatz für die echtzeitnahe Steuerung, Überwachung und Rückverfolgung von mehrstufigen Logistiksystemen entwickeln.

„Konkret bedeutet dies, den Weg der Ware innerhalb der Lieferkette vom Produzenten bis zum Endkunden über integrierte Identifikations-, Ortungs- und Sensorsysteme zu verfolgen und die Informationen in Form eines Leitstandsystems dem Mehrwertlogistiker zur Verfügung zu stellen“, erklärt Projektleiterin Dr. Steffi Donath vom Institut für Wirtschaftsinformatik.

Für die Überwachung und Steuerung der logistischen Prozesse sollen innovative Technologien wie Radio Frequency Identification (RFID), Sensorik und Real Time Locating System (RTLS) eingesetzt werden. Durch die Integration dieser Technologien in mobile Endgeräte und die Ausstattung von Objekten mit Transpondern entstehen sogenannte intelligente Systeme, die Informationen über ihren Zustand und die physische Umgebung in Echtzeit erfassen und kommunizieren. Dadurch kann zeitnah und besser auf Ausnahmesituationen wie etwa Verzögerungen in der Transportkette einer Ware reagiert werden. Zur Visualisierung wird ein Leitstandsystem entwickelt, das die Überwachung und Auswertung der gesammelten Daten ermöglicht.

„Wir wollen ein Konzept für die Steuerung der Logistikkette erstellen“, sagt Donath, deren Team bei dem Projekt mit dem Softwareunternehmen PSI Logistics GmbH, der Dresden Informatik GmbH und der Speditionsfirma fox-COURIER GmbH Leipzig kooperiert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit knapp einer Million Euro. Unterstützung vor allem mit Know-how gibt es auch vom Netzwerk Logistik Leipzig-Halle e.V., das derzeit 110 Unternehmen vereint. Neben Logistikdienstleistern sind auch Unternehmen aus dem Bereich logistiknaher Dienstleistungen, Verbände, die öffentliche Verwaltung, Kammern sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen in dem Verein engagiert.

Während noch vor wenigen Jahren die meisten Produktions- oder Handelsunternehmen eigene Logistikabteilungen unterhielten, sind diese Funktionen heute weitestgehend an Logistikdienstleister (LDL) ausgelagert. Eine besondere Stellung nehmen dabei hochgradig individualisierte, aus unterschiedlichen Logistikfunktionen bestehende Leistungsbündel ein. Sie werden als Mehrwertlogistik bezeichnet. Für kleine und mittelständische Unternehmen bietet sich wegen ihrer Flexibilität, Spezialisierung und Anpassungsfähigkeit die Möglichkeit, Wettbewerbsvorteile am stark umkämpften Logistikmarkt zu erlangen. Die Logistik ist mit 210 Milliarden Euro Umsatz und einer Beschäftigung von etwa 2,6 Millionen Menschen einer der wichtigsten Wirtschaftsbereiche in Deutschland.

Weitere Informationen:
Dr. Steffi Donath
Institut für Wirtschaftsinformatik Universität Leipzig
Telefon: +49 341 97 33 723
E-Mail: sdonath@wifa.uni-leipzig.de

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Susann Huster Universität Leipzig

Weitere Informationen:

http://www.uni-leipzig.de

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