Die Bill & Melinda Gates Stiftung belohnt 76 neue Ideen im Kampf gegen Infektionskrankheiten

Die Bill & Melinda Gates Stiftung gab heute die Erteilung von 76 Zuschüssen in Höhe von jeweils 100.000 USD bekannt, um kühne Ideen zur Verbesserung der Gesundheit in Entwicklungsländern zu fördern.

Die Zuschüsse sollen Forscher aus 16 Ländern, darunter neun in Europa und Afrika, in solch andersartigen Ideen bestärken, wie beispielsweise sich die Kraft des Sonnenlichts zunutze zu machen, um Malaria-erregende Moskitolarven abzutöten, oder insektizidfreie Geräte zur Abwehr von Moskitos zu entwickeln.

„Einige der grössten Stolpersteine im Hinblick auf die Gesundheit weltweit werden im Augenblick mit vielversprechenden neuen Impfstoffen und Behandlungen aus dem Weg geräumt“, so Dr. Tachi Yamada, Präsident des globalen Gesundheitsprogramms der Gates-Stiftung. „Grand Challenges Explorations wird diese Pipeline auch weiterhin mit Möglichkeiten füttern und hoffentlich eine bahnbrechende Idee ausarbeiten, mit deren Hilfe sich die Leben unzähliger Menschen retten lassen.“

Dies markiert die dritte Runde der Grand Challenges Explorations-Initiative der Stiftung, in der die Ideen-Pipeline zur Verbesserung der Gesundheit weltweit ausgedehnt werden soll. Bislang haben 262 Forscher aus 30 Ländern Zuschüsse von Grand Challenges Explorations erhalten.

Insgesamt wurden in Runde 3 aus 3.000 Vorschlägen 76 Kandidaten für Zuschüsse ausgewählt. Forscher aller Art sind vertreten, angefangen bei jungen Rechercheuren, die gerade ihre weiterführenden Studien abgeschlossen haben, bis hin zu altgedienten Forschern aus einer breiten Auswahl an Fachbereichen wie beispielsweise Chemie, Biotechnik, Maschinenwesen, Infektionskrankheiten und Epidemiologie.

Die europäischen und afrikanischen Kandidaten für Zuschüsse kommen in diesem Jahr von Universitäten, Forschungsinstituten, gemeinnützigen Organisationen und Privatunternehmen aus Kenia, Südafrika, Uganda, Sambia, Finnland, Italien, den Niederlanden, Schweden und dem Vereinigten Königreich. Beispiele der neu finanzierten Projekte

umfassen:

Innovative Wege zur Diagnose von Infektionskrankheiten:

– Jackie Obey von der Universität von Ostafrika in Kenia wird die
Effektivität eines Röhren-Testsatzes zum Nachweis der durch
Malariaparasiten freigesetzten Proteine prüfen
Neue Strategien zur Bekämpfung von Malaria und Moskitos:
– Annette Habluetzel von der Universität Camerino in Italien wird Mikro-
Pellet-Lebensmittel entwickeln, die bei Kontakt mit der Sonne
Giftstoffe produzieren könnten, die Moskitolarven abtöten
– Peter Lubega Yiga der AdhocWorks Foundation in Südafrika wird die
Effektivität eines auf dem Prinzip der Fermentierung aufbauenden
Schutzmittels gegen Moskitos für den Hausgebrauch prüfen
Effektivere Impfstoffe:
– Margaret Njoroge von den Med Biotech Laboratories in Uganda wird einen
intranasalen Impfstoff für Mütter entwickeln, der darauf ausgelegt
ist, Antikörper gegen Malaria in der Muttermilch zu mobilisieren, um
die so gewonnene Immunität auf Babys zu übertragen
Informationen zu Grand Challenges Explorations
Grand Challenges Explorations ist eine auf fünf Jahre ausgelegte Initiative mit einem Gesamtumfang von 100 Mio. USD, die Innovationen im Bereich Gesundheit weltweit fördert. Sie ist ein Teil der Grand Challenges in Global Health-Initiative, die von der Gates-Stiftung dabei unterstütz wird, wesentliche Durchbrüche im Bereich Gesundheit weltweit zu erzielen.

Bewerbungen für die nächste Runde von Grand Challenges Explorations werden bis zum 2. November 2009 entgegengenommen. Anleitungen für Zuschussanträge, einschliesslich einer Themenliste, für die augenblicklich Bewerbungen akzeptiert werden, stehen unter http://www.grandchallenges.org/explorations zur Verfügung.

Geleitet von der Überzeugung, dass alle Menschen gleich wertvoll sind, setzt sich die Bill & Melinda Gates Stiftung dafür ein, dass alle Menschen gesund und produktiv leben können. In Entwicklungsländern konzentriert sie sich auf die Verbesserung der Gesundheit der Menschen und bietet ihnen eine Chance, sich selbst aus dem Teufelskreis von Hunger und extremster Armut zu befreien. In den Vereinigten Staaten versucht sie dafür zu sorgen, dass alle Menschen

– insbesondere jene mit den geringsten Möglichkeiten – die gleichen Chancen haben, in der Schule und im Leben erfolgreich zu sein. Die Stiftung mit Sitz in Seattle, Washington, wird von CEO Jeff Raikes und dem Ko-Vorsitzenden William H. Gates Sr. unter der Leitung von Bill und Melinda Gates sowie Warren Buffett geführt. Mehr erfahren Sie unter www.gatesfoundation.org.

Für hochauflösende fotografische Standaufnahmen sowie Informationen zum Tätigkeitsbereich der Stiftung besuchen Sie bitte:

www.gatesfoundation.org/press-room/Pages/news-market.aspx.

Gewinner der Runde 3 in Afrika

– Jackie Obey, Universität von Ostafrika, Baraton (Kenia):
„Malariadiagnose mithilfe von Eisen und Plasma“ (Malaria diagnosis
using iron and plasma)
– Margaret Njoroge-Mendi, Med Biotech Laboratories (Uganda): „Impfung der
Mutter zum Schutz von Kleinkindern gegen Malaria“ (Maternal
Immunization to protect infants against malaria)
– Dr. Sungano Mharakurwa, Malaria-Institut in Macha (Sambia): „Bekämpfung
von Infektionen durch Malariaträger vor der Hochsaison“ (Pre-Season
Elimination of Malaria Carrier Infections)
– Peter Lubega Yiga, AdhocWorks CC (Südafrika): „Ein auf Fermentierung
beruhendes Gerät zum Schutz gegen Moskitos“ (A fermentation-based
mosquito-repelling device)
Gewinner der Runde 3 in Europa
– Claudia Pastori, Fondazione S. Raffaele del Monte Tabor (Italien):
„Induktion mukosaler Antikörper zum Schutz vor HIV“ (Induction of HIV
protective mucosal antibodies)
– Dr. Edward Dolk, Universität Utrecht (Niederlande): „Verstärkte
mukosale Immunität in Kombination mit HIV-Absonderung“ (Increased
mucosal immunity combined with excretion of HIV)
– Dr. Michael Lebens, Universität Göteborg (Schweden): „Ein neuartiger,
effektiver Impfstoff gegen Cholera“ (A novel effective vaccine against
cholera)
– Dr. Shahid Khan, Medizinisches Zentrum der Universität Leiden
(Niederlande): „Malariaprävention in Träger und Überträger“
(Preventing malaria in both host and vector)
– Dr. Annette Habluetzel, Universität Camerino (Italien): „Fotozidale
Porphyrin-Mikro-Pellets zur Larvenkontrolle“ (Photocidal porphyrin miro-
pellets for larvae control)
– Dr. Matthew Fuchter, Imperial College, London (Vereinigtes Königreich):
„Gezielte Auslösung des Immunevasionsmechanismus P. falciparum zur
Behandlung von Malaria“ (Targeting of the P. falciparum Immune Evasion
Mechanism to Treat Malaria)
– Lena Hulden, Universität Helsinki (Finnland): „Bekämpfung saisonaler
Vivax-Malaria“ (Seasonal vivax malaria eradication)
– Dr. Jeremy Webb, Universität Southampton (Vereinigtes Königreich):
„Neue gattungsübergreifende Pneumokokken-Impfstoffe“ (New whole-species
pneumococcal vaccines)
– Dr. Federica Marelli-Berg, Imperial College, London (Vereinigtes
Königreich): „T-Zellen-Programmierung zur Induktion darmselektiver
Immunität“ (Programming T cell homing to induce gut-selective immunity)
– Dr. Roly Gosling, London School of Hygiene & Tropical Medicine
(Vereinigtes Königreich): „Zielerfassung von Gefahrenherden in
ländlichen Umgebungen mit schlechter Versorgung“ (Targeting hotspots in
rural poorly-resourced settings)

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