Besondere Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftler

Es ist einer der besonderen Momente im Leben eines Wissenschaftlers, wenn er für seine Forschungsleistung durch Auszeichnung Anerkennung findet. Darüber hinaus sind Preise unbestritten die wohl wichtigsten Bausteine einer wissenschaftlichen Karriere.

Gleich drei Stiftern und dem Förderverein der Akademie ist es zu verdanken, dass auch dieses Jahr vier junge Wissenschaftler von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, der Akademie der Wissenschaften des Landes Baden-Württemberg, für ihre Arbeiten mit Preisen ausgezeichnet werden.

An ihrem hundertsten Gründungstag, dem 3. Juli 2009, lädt die Akademie die Öffentlichkeit sowie Medienvertreter ein, um 15.00 Uhr an der feierlichen Preisvergabe im Akademiegebäude teilzunehmen. Die diesjährigen Preisträger werden Gelegenheit bekommen, sich und ihre ausgezeichneten Arbeiten in allgemeinverständlichen Vorträgen kurz vorzustellen.

Der mit 6.000 Euro dotierte Akademiepreis wurde 1984 vom Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften e.V. gestiftet, um den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland zu fördern. Die Vorschläge der Preisträger erfolgen alternierend durch die Mitglieder der Mathematisch-naturwissenschaftlichen und der Philosophisch-historischen Klasse der Akademie.

Der Preis geht dieses Jahr an Dr. Dennis Hannemann für seine Doktorarbeit „Klassische Antike und amerikanische Identitätskonstruktion: Untersuchungen zu Festreden der Revolutionszeit und der frühen Republik, 1770 -1815“. Hannemann studierte Englische und Lateinische Philologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.

Der Dulger-Preis wurde 2006 von der Sigrid-und-Viktor-Dulger-Stiftung zur Förderung junger Wissenschaftler im Land Baden-Württemberg gestiftet. Er ist mit 5.000 Euro dotiert und prämiert vorzugsweise Arbeiten aus dem Bereich der Technikwissenschaften einschließlich technikbezogener Arbeiten aus benachbarten Fächern.

Dieses Jahr wird Dr.-Ing. Johannes Michael Ostermann für seine mit Auszeichnung bewertete Dissertation „Diffractive Optics for Polarization Control of Vertical-Cavity Surface-Emitting Lasers“ den Preis erhalten. Ostermann studierte Physik an der Universität Ulm und an der University of Massachusetts, Amherst, USA. Neben mehreren Stipendien, u.a. des DAAD, erhielt Ostermann den Kooperationspreis Wissenschaft-Wirtschaft sowie den Promotionspreis der Universität Ulm.

Um den kulturwissenschaftlichen Nachwuchs im Land Baden-Württemberg zu fördern, stiftete der Unternehmer Dr. Walter Witzenmann 1997 den Walter Witzenmann-Preis. Die mit 6.000 Euro dotierte Auszeichnung geht dieses Jahr an Dr. Stephan Herzberg für seine Dissertation „Wahrnehmung und Wissen bei Aristoteles“. Die Studie arbeitet präzise heraus, welche Rolle die Wahrnehmung in Aristoteles' Theorie des Wissenserwerbs spielt.

Herzberg studierte Philosophie, Griechische Philologie und Katholische Theologie an den Universitäten München, Frankfurt a. M., Sankt Georgen, Adelaide (Australien) und Tübingen. Er war Stipendiat des Cusanuswerks.

Aus Anlass des 100. Geburtstages von Karl Freudenberg wurde bereits 1986 von der Weinheimer Firma Freudenberg der mit 6.000 Euro dotierte Karl Freudenberg-Preis gestiftet. Prämiert werden jährlich herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus dem Bereich der Naturwissenschaften, vor allem aus Chemie und Biologie. Der Preis dient ebenfalls der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Baden-Württemberg. 2009 geht der Preis an Dr. Thorsten Lisker für seine Untersuchung über sogenannte „Zwerggalaxien“ mit dem Titel „Early-type dwarf galaxies in the Virgo cluster: nature or nurture?“.

Lisker studierte an den Universitäten Erlangen-Nürnberg, Zürich und Basel Physik. Er erhielt das Camille&Henry Dreyfus-Stipendium der Universität Basel und den SPG-Preis der Schweizer Physikalischen Gesellschaft.

Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften, gegründet 1909, ist die wissenschaftliche Akademie des Landes Baden-Württemberg und eine der acht deutschen Akademien der Wissenschaften; 2009 feiert sie ihr 100-jähriges Jubiläum. Als außeruniversitäre Forschungseinrichtung verantwortet sie derzeit 20 Forschungsvorhaben, in denen etwa 220 Mitarbeiter beschäftigt sind. Die rund 180 gewählten Mitglieder der Heidelberger Akademie treffen sich als herausragende Vertreter ihrer jeweiligen Disziplin regelmäßig zum fächerübergreifenden Gespräch, die Akademie veranstaltet wissenschaftliche Tagungen sowie öffentliche Vortragsreihen. Mit der 2002 erfolgten Einrichtung eines Nachwuchskollegs (WIN-Kolleg), der Ausrichtung der „Akademiekonferenzen für junge Wissenschaftler“ sowie durch die Vergabe von Forschungspreisen fördert sie herausragende jüngere Exponenten der Wissenschaft.

Datum: 3. Juli 2009
Beginn: 15 Uhr
Ort: Vortragssaal der Akademie, Karlstraße 4, 69117 Heidelberg
Rückfragen bitte an:
Dr. Herbert v. Bose
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Telefon: 06221 / 54 34 00
Fax: 06221 / 54 33 55
E-Mail: herbert.vonbose@adw.uni-heidelberg.de

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