Preise für UKE-Wissenschaftler: Erfolge bei Forschungen in Unfallchirurgie, Augenheilkunde, Rechtsmedizin und Neurophysiologie

Priv.-Doz. Dr. med. Pia Pogoda, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Prof. Dr. med. Gisbert Richard, Klinik für Augenheilkunde, Dr. rer. nat. Hilke Andresen, Institut für Rechtsmedizin und Constantin von Nicolai, Doktorand am Institut für Neurophysiologie und Pathophysiologie.

Priv.-Doz. Dr. med. Pia Pogoda, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, hat den mit 5000 Euro dotierten Hans-Liniger-Preis der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie erhalten. Die Auszeichnung wurde ihr für Arbeiten verliehen, die der Entwicklung neuer Behandlungstherapien und -techniken bei Osteoporose dienen sollen.

Um diese Krankheit besser verstehen, innovative Therapien entwickeln und die schwierige chirurgische Behandlung von Brüchen bei Patienten mit Knochenmasseverlustsyndromen vorantreiben zu können, ist die Wissenschaft seit Jahren auf der Suche nach geeigneten Modellsystemen.

Pogoda hatte nun zwei Schafmodelle entwickelt, die bei den verwendeten Tieren zwar zu Osteoporose führen, sie aber nicht hochgradig erkranken lassen, wie dies bei einem Modellsystem anderer Wissenschaftler der Fall gewesen war.

Prof. Dr. med. Gisbert Richard, Klinik für Augenheilkunde, hat den mit 1000 US-Dollar dotierten „Harvey Lincoff Award“ des Cornell Medical College, New York, erhalten. Die Auszeichnung wurde ihm für seine Verdienste um die Entwicklung eines Netzhautchips verliehen, der blinden Patienten mit erblichen Netzhauterkrankungen einen Teil des Sehvermögens zurückgeben soll.

Richard hatte die weltweit erste Multicenter-Studie zur sogenannten Akutprüfung geleitet: Bei dieser international durchgeführten Studie war 20 Personen unter örtlicher Betäubung vorübergehend ein drahtloser Netzhautchip eingesetzt worden. Die Patienten konnten damit Lichter, Bewegungen sowie einfache Strukturen erkennen sowie zwischen oben und unten beziehungsweise links und rechts unterscheiden.

Dr. rer. nat. Hilke Andresen, Institut für Rechtsmedizin, hat auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin den mit 500 Euro dotierten Posterpreis für den Bereich Toxikologie erhalten. Die Auszeichnung wurde ihr für eine Arbeit zu „K.-o.-Tropfen“ verliehen.

Ein Problem beim Nachweis der für „K.-o.-Tropfen“ verwendeten 4-Hydroxybuttersäure (GHB) ist, dass diese in Spuren auch vom Körper selbst produziert wird. Andresens Arbeitsgruppe hatte herausgefunden, dass der Grenzwert für die körpereigene Konzentration im Urin mit sechs Mikrogramm pro Milliliter deutlich unter dem bisher angenommenen Wert von 10 Mikrogramm pro Milliliter liegt.

Dr. med. Dr. rer. nat. Martin Grassberger, Institut für Rechtsmedizin, hat auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin den mit 500 Euro dotierten Posterpreis für den Bereich Morphologie erhalten. Forschungshintergrund der ausgezeichneten Arbeit war die Bestimmung des Todeszeitpunktes bei Leichen.

Grassbergers internationale Arbeitsgruppe hatte untersucht, ob es in verschiedenen geografischen Regionen Unterschiede in der zeitlichen Entwicklung von Larven der blauen Schmeißfliege (Calliphora vicina) auf Leichen gibt. Die Forscher hatten beim Vergleich englischer, griechischer, spanischer und mitteleuropäischer Daten einige Unterschiede gefunden. Ob diese ausschlaggebend für die möglichst korrekte Schätzung des Todeszeitpunktes sind, wäre Thema für weitere Untersuchungen.

Constantin von Nicolai, Doktorand am Institut für Neurophysiologie und Pathophysiologie, hat auf der Tagung der „International Basal Ganglia Society“ einen der drei mit 150 Euro dotierten Posterpreise erhalten. Die Auszeichnung wurde ihm für eine Arbeit über Gehirnprozesse zur Steuerung von Bewegungen verliehen.
Nicolai ist Mitglied der Arbeitsgruppe „Basalganglien-Physiologie“. Diese geht der Frage nach, welche Gehirnprozesse dazu beitragen, dass sich Parkinson-Patienten im Gegensatz zu gesunden Menschen nicht normal bewegen können.

Nicolai hatte untersucht, wie zwei wichtige Schaltstellen für die Bewegungssteuerung im Gehirn, die motorische Hirnrinde und das sogenannte Striatum, beim Gesunden zusammenarbeiten. Dafür hatte er in Laborversuchen die Aktivität von Nervenzellen, die sich in unterschiedlich schnellen Hirnströmen äußert, mit Mikroelektroden „belauscht“ und diese Signale ausgewertet. Er konnte zeigen, dass sich das Zusammenspiel von Nervenzellgruppen in beiden motorischen Zentren beim Wechsel von schnellerer auf langsamere Bewegung und umgekehrt nach einem speziellen Muster verändert. Dies betrifft zwei bestimmte Frequenzbereiche der Hirnströme. Ob diese Veränderung bei an Parkinson-Erkrankten verloren geht, wird derzeit untersucht.

Media Contact

Kathrin Herbst idw

Weitere Informationen:

http://www.uke.uni-hamburg.de

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