SPREE2011 – Pilotanlage kommt
Für den Bau einer Pilotanlage im Berliner Osthafen zur Reinhaltung der Spree und die begleitende Forschung hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung nun rund zwei Millionen Euro Fördermittel bereitgestellt. Ziel von SPREE2011 ist die Verbesserung der Wasserqualität der Spree. Der Fluss soll wieder zur Lebensader der Stadt werden und innerhalb der nächsten Jahre Badegewässerqualität erhalten.
Technologie
SPREE2011 setzt eine neue, weltweit einmalige und übertragbare Technologie gegen die Hauptverschmutzungsursache des Flusses in Berlin ein: Ungeklärtes Mischwasser – Abwasser aus Haushalten gemischt mit Regenwasser von Straßen und Dächern – das bislang nach starken Regenfällen in die Spree geleitet wurde, wird vorher in im Wasser liegenden Speichern aufgefangen und gegebenenfalls gereinigt. Gegenüber sonst verwendeten unterirdischen Betonspeichern liegen die geschätzten Kosten für eine Anlage gleichen Volumens bei der Hälfte.
Die Pilotanlage mit einem Fassungsvermögen von 1500 cbm soll Mitte nächsten Jahres fertiggestellt sein. Nach rund fünf Jahren Entwicklung und dem Nachweis der Machbarkeit durch verschiedene Studien wird SPREE2011 dann ca. zwei Jahre lang im Probebetrieb beobachtet, um das Verfahren zu optimieren und für weitere Anlagen in Serienreife zu bringen; diese werden für die flächendeckende Reinigung der Spree und das Baden im Fluss benötigt.
Plattformen auf dem Wasser
Auf den Speichern, die sich unter der Wasseroberfläche befinden, können Plattformen installiert werden, die Inseln schaffen, wo es am schönsten ist: auf dem Wasser. Durch die Verpachtung der Flächen können weitere Mittel akquiriert werden, die zum Teil in die Finanzierung der Speicher einfließen. Dadurch werden die Kosten nochmals reduziert. Die Pilotanlage hat eine solche Fläche von 500 bis 600 Quadratmetern.
Beteiligte
Vier Fachgebiete der Technischen Universität Berlin unter der Koordination von Prof. Dr.-Ing. Matthias Barjenbruch vom Institut für Bauingenieurwesen, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft, fünf Ingenieurbüros und drei weiteren Unternehmen sind neben den Initiatoren der LURI.watersystems.GmbH an der Forschung beteiligt. Fachlich und finanziell unterstützt wird SPREE2011 neben den Mitteln des Ministeriums vom KompetenzZentrum Wasser Berlin und den Berliner Wasserbetrieben. Besondere Unterstützung erhält das Projekt unter anderem auch von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen.
SPREE2011 ist Teil einer allgemeinen Entwicklung im Umweltschutz: Es entsteht eine Hochtechnologie, mittel- und langfristig werden Kosten erspart, Arbeitsplätze entstehen, und die Lebensqualität und Stadtentwicklung werden positiv beeinflusst.
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