Shadow® gewinnt FERCHAU-Innovationspreis

Uhren oder andere winzige Bauteile müssen exakt gefertigt werden. Hierbei hilft Shadow® (Stepless High-Speed Accurate and Discrete One Pulse Welding), ein Laserstrahl-Mikroschweißverfahren aus dem Fraunhofer-Institut für Lasertechik ILT in Aachen. »Mit gepulsten Nd:YAG-Lasern lassen sich Nahtbreiten deutlich kleiner 200 Mikrometer erzielen, durch die Verwendung von Faserlasern mit angepassten Bearbeitungsoptiken kann der Laserstrahl auf Spotdurchmesser kleiner 20 Mikrometer fokussiert werden. Die berührungslose Bearbeitung ermöglicht das Fügen auch sehr filigraner Bauteile, wie sie etwa in der Uhrenindustrie zum Einsatz kommen«, sagt Dr. Alexander Olowinsky vom ILT.

SHADOW® wurde vom ILT und der SMH-Automation aus der Schweiz für die Uhrenindustrie entwickelt. »Unser Verfahren ist für viele Stoßgeometrien und auch für das Fügen ungleicher Metalle geeignet, deshalb findet es immer mehr Anwendung bei der Fertigung mikro- und feinwerktechnischer Produkte«, erläutert Olowinsky. Shadow® wurde von der Jury mit dem ersten Preis in der Kategorie Maschinenbau ausgezeichnet und wurde auch Sieger der Gesamtwertung. Alexander Olowinsky erhielt ein Preisgeld von 10 000 Euro.

Der Sonderpreis für Marktreife ging an Andrey Bulavinov vom Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP in Saarbrücken. Der am IZFP entwickelte getaktete Ultraschallgruppenstrahler bietet im Gegensatz zur bisher verwendeten Impuls-Echo-Technik Möglichkeiten einer Bildgebung für Werkstoffe auch bei hoher Prüfgeschwindigkeit. Die Taktung des Gruppenstrahlers ermöglicht eine neuartige Signalverarbeitung. Dabei ergibt sich eine wesentlich höhere Nachweisgarantie von Fehlstellen. Mit dem Grät lassen sich auch neue Leichtbauwerkstoffe – etwa Faserverbundwerkstoffe – prüfen. Damit steht ihnen der Weg in sicherheitsrelevante Anwendungen offen.

Der Preis für die beste Prototypenumsetzung ging an Andreas Weber und Ralf Schug vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT in Aachen für die Entwicklung einer ultraschallunterstützten Spindelschleiftechnologie. Die neue Technologie führt unter anderem zu erheblichen Effizienzsteigerungen bei der Zerspanung sprödharter Materialien wie optischer Linsen.

Henning Schmidt vom Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK in Berlin wurde für den HapticWalker mit dem Preis für Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Der robotergestützte Laufsimulator soll helfen, die Gehfähigkeit von Patienten wiederherzustellen, die z.B. durch einen Schlaganfall halbseitig gelähmt sind. Im Vergleich zur konventionellen Gangrehabilitation ermöglicht das Gerät eine signifikante Steigerung der Trainingsintensität wodurch die Patienten deutlich schneller und effizienter das Gehen wiedererlernen.

»Wir wollen die Innovationskraft deutscher Unternehmen stärken, Nachwuchs fördern und Deutschland als Technologiestandort vorantreiben«, sagt Frank Ferchau, geschäftsführender Gesellschafter des 1966 gegründeten Gummersbacher Familienunternehmens. Aus diesem Grund hat FERCHAU Engineering gemeinsam mit den Kooperationspartnern – der Fraunhofer-Gesellschaft, der VDI-Initiative »Sachen machen!«, der Deutschen Messe AG, der Unternehmensberatung Droege & Comp. GmbH sowie den Medien VDI nachrichten und UNICUM BERUF – einen bundesweiten Innovationspreis ins Leben gerufen.

Die Preise wurden auf der Hannover-Messe am Stand des Vereins Deutscher Ingenieure in Halle 2, Stand D36 vom niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff, Professor Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Innovation, Wirtschaft, Forschung und Technologie in Nordrhein-Westfalen und von Prof. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, übergeben. Weitere Sonderpreise wurden für Technischen Reifegrad, Kreative Technik und einen »Jugend forscht«-Schulpreis ausgelobt.

Media Contact

Dr. Patrick Hoyer Fraunhofer-Gesellschaft

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