Frankfurter Herzforscher für medizinische Spitzenforschung ausgezeichnet

Der mit 250.000 Euro dotierte Ernst Jung-Preis für Medizin 2007 der Hamburger Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung geht auch an zwei Forscher des Frankfurter Universitätsklinikums. Professor Dr. med. Andreas Zeiher, Direktor der Medizinischen Klinik III, Abteilung für Kardiologie, Molekulare Kardiologie, Angiologie und Hämostasiologie des Universitätsklinikums Frankfurt, und Professor Dr. rer. nat. Stefanie Dimmeler vom Schwerpunkt Molekulare Kardiologie teilen sich den Preis gemeinsam mit Professor Dr. med. Josef M. Penninger vom Institute of Molecular Biotechnology in Wien. Der Ernst Jung-Preis für medizinische Spitzenforschung ist mit 250.000 Euro einer der höchstdotierten europäischen Forschungspreise. Dies geht aus einer Bekanntgabe der Hamburger Stiftung am 8. Januar, dem 31. Todestag des Stifters, hervor.

Professor Zeiher und Professor Dimmeler haben gemeinsam das Konzept der Anwendung von Vorläuferzellen (Stammzellen) zur Verbesserung der Durchblutung, insbesondere des Herzens, von der Grundlagenforschung und Charakterisierung dieser Zellen bis zur klinischen Anwendung transportiert. Es ist ihnen gelungen, diese Zellen aus dem Knochenmark zu gewinnen, zu charakterisieren und dann mit Hilfe entsprechender Kathetertechniken in das Herz zu platzieren. Dadurch wird die Gefäßneubildung im Herzen verstärkt, was zu einer besseren Langzeitfunktion, etwa nach einem Herzinfarkt führt.

Professor Josef M. Penninger gelang es, die Bedeutung von bestimmten Genen für den gesamten Organismus bzw. im Krankheitsfall zu untersuchen. Er klärte grundlegende Mechanismen auf, um die Entwicklung von Krankheiten verstehen zu lernen. Dabei konzentrierte er sich speziell auf Autoimmun-, Herz-, und Knochenerkrankungen sowie auf verschiedene Krebsarten. Besonders eindrücklich waren seine Arbeiten, die im vergangenen Jahr über die Bedeutung der SARS Coronarvirus-Rezeptoren und dem schweren akuten Lungenversagen publiziert wurden.

Der Ernst Jung-Preis für Medizin 2007 wurde 1967 von dem Hamburger Kaufmann und Reeder Ernst Jung gestiftet und wird seit 1976 jährlich vergeben. Mit dem Preis werden bahnbrechende Projekte in der medizinischen Forschung ausgezeichnet.

Der Festakt der Preisverleihung und eine geplante Pressekonferenz werden am 11. Mai 2007 in Hamburg stattfinden. Hierüber wird die Stiftung gesondert informieren. Informationen zur Ernst-Jung-Stiftung, Auszeichnungen und Preisträgern finden Sie unter www.jung-stiftung.de .

Für weitere Informationen:

Prof. Dr. Andreas Zeiher
Medizinische Klinik III: Kardiologie, Molekulare
Kardiologie, Angiologie und Hämostasiologie
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/ Main
Fon (0 69) 63 01 – 57 89
Fax (0 69) 63 01 – 63 74
E-Mail zeiher@em.uni-frankfurt.de
Ricarda Wessinghage
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/ Main
Fon (0 69) 63 01 – 77 64
Fax (0 69) 63 01 – 8 32 22
E-Mail ricarda.wessinghage@kgu.de
Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung
Fon (040) 880-80 51
Fax (040) 880-10 71
E-Mail jung-stiftung@t-online.de

Media Contact

Ricarda Wessinghage idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer