Intelligente Lösungen gegen Hochwasser

Den mit 25.000 Euro dotierten Forschungs- und Innovationspreis der Stiftung Metropolregion Rhein-Neckar haben Dr. Richard Leiner und Rüdiger Wolff aus Heidelberg gewonnen. Die Preisträger entwickelten internetbasierte Hochwasserinformationsdienste, die mittlerweile in mehreren Bundesländern und auch im europäischen Raum eingesetzt werden. Leiner und Wolff waren zuvor im Heidelberger Forschungsinstitut European Media Laboratory (EML) beschäftigt.

Ihre eigene Firma „Leiner & Wolff GmbH“ erstellt Software für Krisen- und Katastrophenmanagement. „Das Projekt besticht durch seine Anwenderfreundlichkeit und Praxisnähe“, lobte Manfred Lautenschläger, Stifter des Preises und Vorsitzender des Stiftungsrates, bei der Preisverleihung gestern abend in Mannheim.

Richard Leiner erhielt den Forschungs- und Innovationspreis bereits vor zwei Jahren, damals allerdings für ein völlig anders geartetes Projekt: Er wurde als Mitglied einer Forschergruppe des EML für Arbeiten zur Digitalisierung der Heidelberger Stadtgeschichte ausgezeichnet, die maschinelles Bilderkennen und multimedialer Präsentation miteinander kombinierte. „Wir freuen uns, dass der Forschungs- und Innovationspreis nun schon zum zweiten Mal an kluge Köpfe geht, die ihren Weg am EML begonnen haben“, so EML-Direktor Prof. Andreas Reuter zur Auszeichnung für Richard Leiner und Rüdiger Wolff.

Die Preisträger entwickeln seit sieben Jahren im Rahmen verschiedener Projekte Methoden und Software, um die Hochwasserfrühwarnung zu verbessern und das Informationsmanagement im Krisenfall effektiver zu gestalten. Außerdem arbeiten sie daran, die Vorhersage von Überschwemmungsflächen zu verbessern, damit Behörden und Anwohner frühzeitig vor dem Hochwasser wissen, welche Gebäude und Grundstücke gefährdet sind.

Richard Leiner und Rüdiger Wolff haben inzwischen Kommunikations- und Informationsdienste zur Hochwasserbekämpfung für das Land Baden-Württemberg entwickelt und dieses System in diesem Jahr auch erfolgreich in die Niederlande „exportiert.“

Die Lösungen der Preisträger sind vor allem nutzerfreundlich und damit auch praxistauglich. Das Internet dient dabei als Plattform für alle Nutzer: Die Entscheidungsträger in Kommunen und Behörden erhalten im Hochwasserfall die benötigten Informationen direkt auf den Computermonitor, zum Beispiel aktuelle Wasserstandsvorhersagen, aktuelle Schadensberichte an Dämmen oder Ähnliches. Die Einsatzkräfte werden vor Ort mit mobilen Endgeräten wie PDA, Tablet-PC oder Smartphone unterstützt, Schadensberichte und Fotos aktuell ins System einzuspielen, die direkt ins Krisenzentrum übertragen werden. Und schließlich können auch die Bürgerinnen und Bürger in das Frühwarnsystem einbezogen werden und sich per SMS vor dem Hochwasser warnen lassen.

Die Innovationsleistung in den Systemen der Preisträger besteht darin, dass viele verschiedene Daten und Dienste integriert und vernetzt werden, dass es möglich ist, auf das System vom Einsatzort mobil und vom Büro oder von zu Hause zuzugreifen, und dass es technisch robust und zuverlässig ist. Bisher einmalig für Deutschland ist auch, dass die Hochwasserinformationssysteme ausschließlich auf Web-Technologie basiert. Was heute unter dem Schlagwort „Web 2.0“ diskutiert wird, haben Richard Leiner und Rüdiger Wolff für den Hochwasserschutz bereits entwickelt: Das Internet wird als aktuelle, interaktive und einfach zugängliche Plattform genutzt. Moderne Softwaretechnik und clevere Methoden helfen so, große Schäden zu vermeiden und hohe Kosten zu sparen. Ein junges, engagiertes Team hat dieses Projekt mit Intelligenz und Idealismus vorangetrieben, vor dem Hintergrund des akuten Klimawandels und der damit verbundenen Wetterveränderungen. Mittlerweile sind viele Kommunen und Behörden davon überzeugt, und mit jeder großen Überschwemmung werden es mehr.

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:

Kontakt:
Dr. Richard Leiner
Leiner und Wolff GmbH
Untere Str. 21
69121 Heidelberg
Tel: +49 (0) 6221 4332134
Fax: +49 (0) 6221 4332135
E-Mail: info@leiner-wolff.de

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