Innovationspreis Berlin-Brandenburg 2006

Die Nominierten für den Innovationspreis Berlin-Brandenburg 2006 stehen fest. Aus 146 Bewerbungen hat die Expertenjury sieben potentielle Preisträger ausgewählt. Fünf von ihnen kommen aus Berlin, zwei aus Brandenburg. Der Innovationspreis wird am 1. Dezember im „ewerk“ in Berlin-Mitte verliehen. Jeder Preisträger erhält 10.000 Euro. Maximal fünf Kandidaten können ausgezeichnet werden.

Der Innovationspreis wird seit 1984 jährlich in Berlin, seit 1992 gemeinsam mit dem Land Brandenburg vergeben. Der Berliner Wirtschaftssenator Harald Wolf sowie der Wirtschaftsminister des Landes Brandenburg, Ulrich Junghanns, zeichnen mit dem Preis innovative Entwicklungen aus, die eine entscheidende Weiterentwicklung zum bisherigen Kenntnisstand darstellen und marktwirtschaftlichen Erfolg versprechen.

„Unsere Region braucht kreative Köpfe, die aus wissenschaftlichen Entwicklungen marktfähige Produkte machen. Mit dem Innovationspreis Berlin-Brandenburg möchten wir zukunftsweisende Innovationen in die Öffentlichkeit bringen und die Firmen bei deren Vermarktung unterstützen. Von dem Gütesiegel-Effekt des Preises konnten bereits viele Gewinner nachhaltig profitieren“, hoben Minister Junghanns und Senator Wolf hervor.

Maßgeblich unterstützt wird der Wettbewerb von der Landesbank Berlin AG, Bormann Demant & Partner, der Berliner Bank, der IBB Investitionsbank Berlin, der GSG Gewerbesiedlungs-Gesellschaft mbH, der Microsoft Deutschland GmbH, der uwe braun gmbh sowie den Technologiestiftungen aus Berlin und Brandenburg.

Nominiert für den Innovationspreis Berlin-Brandenburg 2006 sind:

TU Berlin – Fachgebiet Baustoffe und Baustoffprüfung Das Fachgebiet Baustoffe und Baustoffprüfung der TU Berlin entwickelte das „Mobile Messsystem zur Spanndrahtbruchortung in Querspanngliedern von Brückenplatten“. Damit können über 25.000 Spannbetonbrücken allein in Deutschland überprüft werden, die durch defekte Drähte potentiell vom Einsturz bedroht sind. Das System besteht aus einem Magnetwagen, der die Drähte magnetisiert, sowie einem mitfahrenden Rotationssensor, der Poländerungen erkennt und aufzeichnet. Brückensperrungen werden damit überflüssig, weil der Fahrbahnbelag nicht geöffnet werden muss und die Magnetisierungseinheit nachts fährt.

LJU Industrieelektronik GmbH

Die Firma LJU aus Groß-Glienicke hat ein „intelligentes, schienengebundenes Transportsystem für Bewegungen auf mehreren Ebenen“ konzipiert. Es handelt sich dabei um ein Elektro-Hänge-Bahn Transportsystem für hochflexible Einsatzvarianten in der industriellen Fertigung. Die entscheidende Neuerung dabei ist die dezentrale „mitfahrende Intelligenz im Fahrzeug“, die unter anderem einen Spezialrechner beinhaltet, der sein Aufgabenprogramm selbstständig abarbeitet. Mit diesem System verkürzen sich Transportprozesse, die Zuverlässigkeit wird erhöht und die sonst üblichen, kostenintensiven Sensorverkabelungen entfallen.

Chemisches Laboratorium Dr. Kurt Richter GmbH (CLR) Die „NanoLipid-Trägersysteme für Wirkstoffe“ erlauben einen optimierten Einsatz von Wirkstoffmolekülen in kosmetischen und pharmazeutischen Produkten. Das CLR aus Berlin nutzt diese Technologie, um öllösliche Wirkstoffe, die in kosmetischen Produkten eingesetzt werden, zu stabilisieren und deren Verfügbarkeit auf der Haut zu erhöhen. Mit der NanoLipid-Technologie steht der kosmetischen und pharmazeutischen Industrie erstmalig ein wirksames Schutz- und Trägersystem zur Verfügung, das deutliche Vorteile gegenüber den in den 80er Jahren eingeführten Liposomen bietet.

Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut

Sportschau oder Vorabend-Soap auf dem Handy-Bildschirm – dank des DVB-H-Standards wird es in Zukunft möglich sein, eine Vielzahl von Programmen auf das Handy zu übertragen. Den Forschern des Fraunhofer HHI in Berlin ist es mit dem „DVB-H Playout mit statistischem Multiplex“ gelungen, die Anzahl der über den Fernsehkanal übertragenen Programme von 9 auf 14 zu erhöhen. Für diese aus Berlin stammende und in Italien bereits eingesetzte Technologie gibt es auf dem Weltmarkt z.Zt. keine Konkurrenz.

Christoph Miethke GmbH & Co. KG

ProSA ist ein neuartiges Ventil zur Behandlung des Hydrocephalus, zu deutsch dem Wasserkopf. Das 1999 mit dem Innovationspreis ausgezeichnete, in Potsdam entwickelte Ventil wird dem Patienten implantiert und leitet über eine gleichfalls implantierte Schlauchleitung die krankhafte Flüssigkeit aus dem Schädel des Patienten in den Bauchraum ab. Die Neuerung besteht bei diesem speziellen Produkt darin, dass es sich an das jeweilige Alter des heranwachsenden Patienten anpassen lässt. Damit wird vor allem Kindern eine Vielzahl belastender Operationen erspart.

TU Berlin – Institut für Konstruktion, Mikro- und Medizintechnik Streichholzgroße digitale Videokameras mit Linsen, die nicht größer sind als ein Ameisenkopf, sind längst Stand der Technik – bis jetzt allerdings ohne automatischen Fokus und optische Zoomfunktion. Mit dem „miniaturisierten Linearantrieb für optische Systeme“ ist diese Vision Wirklichkeit geworden. Dieser neue Mikromotor ermöglicht den Bau von hochwertigen Kleinstkameras mit einem aktiven Linsensystem, die dem Anwender durch die Fokus- und Zoomfunktion völlig neue Perspektiven bieten. Eingesetzt wird der Mikromotor in technischen oder medizinischen Endoskopen, Überwachungssystem oder Mobiltelefonen – erste Produkte sind bereits auf dem Markt.

Sulfurzell Solartechnik GmbH

Die Firma Sulfurcell aus Berlin hat das „Dünnschichtsolarmodul aus Kupfer-Indium-Sulfid“ für die fotovoltaische Energiegewinnung entwickelt. Aufgebaut aus dem neuen Halbleiter Kupfer-Indium-Sulfid (CIS), verbindet es stabile Energieträger mit ästhetischer Perfektion. Der Einsatz von Schwefel (lat.: Sulfur) macht das Unternehmen unabhängig vom knappen Rohstoff Silizium, was gleichzeitig die Kosten senkt und die Herstellung beschleunigt. Das Ergebnis ist ein Preis, der zu 20% unter dem Marktniveau liegt – damit ist in entscheidender Schritt in Richtung wirtschaftlicher Solarenergie getan.

Weitere Informationen zum Innovationspreis bei:

Gesa Noormann
Golz+Friends GmbH
Tel.: 030-77 008 993

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Christoph Lang presseportal

Weitere Informationen:

http://www.berlin-partner.de

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