Auszeichnung für Kampf gegen Aids

Der Georg-Friedrich-Götz-Preis 2006 ist gestern, Donnerstag, Huldrych Günthard, Leitender Arzt der Abteilung für Infektiologie und Spitalhygiene am Universitätsspital Zürich, verliehen worden. Der Schweizer Infektiologe wird für seine bedeutenden Arbeiten auf dem Gebiet der HIV- und AIDS-Forschung ausgezeichnet.

Huldrych Günthard hat intensive systematische Langzeitstudien mit HIV-infizierten Patienten, geleitet. Er und sein Team konnten dabei nachweisen, dass sowohl virale als auch Wirtsfaktoren für die Höhe der viralen Replikation im Menschen verantwortlich sind. Dem Zürcher HIV-Forschungslabor gelang es erstmals, aufzuzeigen, dass gegen HIV-Hüllproteine gerichtete monoklonale Antikörper im Menschen hemmend auf die Vermehrung des HI-Virus wirken können. Dies wurde von der Stiftung als eine wichtige konzeptionelle Erkenntnis in Richtung Entwicklung eines HIV-Impfstoffes gewertet. Gegenüber pressetext relativierte Preisträger Huldrych Günthard: „Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem Impfstoff, aber wir sind noch lange nicht dort.“ Der Schweizer Infektiologe hofft aber, dass seine Forschungen der weltweiten Suche nach Antikörpern gegen das HI-Virus neuen Auftrieb verschaffen werden.

Weltweit sind heute rund 40 Mio. Menschen mit dem HI-Virus infiziert, davon sind über zwei Mio. Kinder oder Jugendliche. Seit dem ersten Auftreten von HIV vor 25 Jahren konnte das Überleben von HIV-infizierten Menschen dank der seit zehn Jahren verfügbaren antiretroviralen Kombinationstherapie massiv verlängert werden. Die langfristigen Therapieerfolge können jedoch durch Resistenzentwicklung und Langzeitnebenwirkungen beeinträchtigt werden. Der Suche nach einem Impfstoff kommt deshalb grosse Bedeutung zu.

Der Preis der Georg-Friedrich-Götz-Stiftung http://www.med.unizh.ch/StiftungenundPreise/Goetzpreis.html wird jährlich in Zürich für hervorragende medizinische Leistungen verliehen. Die „Georg-Friedrich-Götz-Stiftung“ wurde 1964 in Zürich von Friedrich Götz und dem Arzt Karl Mülly gegründet. Friedrich Götz selber litt an Krebs. Dieser Umstand und die enge Freundschaft zu seinem Arzt Dr. Mülly motivierte ihn diesen Preis zu stiften. Die erste Preisverleihung erfolgte 1969 und der Preis ging an Professor Lindenmann vom Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Zürich für seine Grundlagenforschungen über Krebs.

Media Contact

Claude Weill pressetext.schweiz

Weitere Informationen:

http://www.infektiologie.usz.ch

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer