Auszeichnung "Officier dans l'ordre national du Mérite" an Jean Rommelaere

Wenn ein gebürtiger Belgier, der in Deutschland arbeitet, vom französischen Staat eine hohe Auszeichnung erhält, so hat das einen besonderen Hintergrund: Jean Rommelaere leitet nicht nur eine wissenschaftliche Abteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums, sondern ist in Personalunion gleichzeitig Direktor einer Forschungsgruppe des französischen Institut National de la Santé et de la Recherche Médicale (Inserm).

1993 gegründet, war seine „Inserm-Unité“ in Heidelberg die erste ihrer Art außerhalb des französischen Mutterlandes. Rommelaere und seine Mitarbeiter untersuchen die Möglichkeit, sich bestimmte Viren im Kampf gegen den Krebs zu Verbündeten zu machen: Die winzigen Parvoviren, die beim Menschen keine ernsten Erkrankungen verursachen, infizieren fast ausschließlich Krebszellen und töten sie ab.

Nachdem 2004 mit zwölf Jahren die maximale Laufzeit einer Inserm-Einheit abgelaufen war, startete Rommelaere eine zweite Runde der deutsch-französischen Zusammenarbeit: In der neuen Forschungseinheit „Krebs-Virotherapie“ wollen die Wissenschaftler nun ihre Ergebnisse in die klinische Praxis übertragen und die Parvovirus-Therapie in naher Zukunft an Krebspatienten erproben.

Der Erfolg von Rommelaeres Einheit hat die Franzosen zu weiteren Ausgründungen inspiriert: So stand seine deutsch-französische Abteilung Modell für die Konzeption weiterer Inserm-Unités in Glasgow, Montreal und ab 2007 auch in Kyoto.

Auch die Kooperation des Krebsforschungszentrums mit der „Cancéropôle du Grand Est“ wäre ohne Rommelaeres Engagement nicht denkbar gewesen. Auf seine Initiative hin ist das Abkommen zu einer auf mehrere Jahre ausgelegten Zusammenarbeit mit dem nationalen französischen Krebsprogramm zustande gekommen, das im Februar dieses Jahres von den Forschungsministern beider Länder in Heidelberg besiegelt wurde.

Der französische Botschafter in Deutschland, Claude Martin, überreichte Jean Rommelaere die Auszeichnung am Freitag, dem 13. Oktober im Rahmen eines festlichen Empfangs im Krebsforschungszentrum.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat die Aufgabe, die Mechanismen der Krebsentstehung systematisch zu untersuchen und Krebsrisikofaktoren zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung sollen zu neuen Ansätzen in Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen führen. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.

Media Contact

Dr. Julia Rautenstrauch idw

Weitere Informationen:

http://www.dkfz.de

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