Erfolgreiches Modellprojekt aus Hessen auf dem Weg in den Bund

Kultusministerien aller Bundesländer sind eingeladen sich zu bewerben

Das Modellprojekt „Deutsch & PC“ wird über die hessischen Landesgrenzen hinaus ausgeweitet. „Deutsch & PC“ fördert den frühzeitigen und intensiven Erwerb der deutschen Sprache bei Kindern aus Zuwandererfamilien in der Grundschule, um ihre Chancen auf einen größtmöglichen Schulerfolg zu erhöhen. Der erfolgreiche Verlauf und die positiven Erfahrungen bei der Stärkung der Sprach-, Lese und Medienkompetenz haben die Hertie-Stiftung motiviert, weitere 1,7 Millionen Euro für das Projekt bereitzustellen. In einer bundesweiten Ausschreibung sind ab sofort alle Bundesländer eingeladen, sich bis zum 20. Oktober für das Modellprojekt zu bewerben. Eine Jury wählt anschließend drei Bundesländer aus, die mit jeweils drei Grundschulen für vier Jahre von der Hertie-Stiftung unterstützt werden. „Deutsch & PC“ startete in Hessen im Jahr 2001 an drei Grundschulen im Frankfurter Gallus-Viertel. Seit dem Schuljahr 2005/2006 sind bereits über 60 hessische Grundschulen mit hohem Zuwandereranteil Projektteilnehmer.

Die ersten Grundschulklassen erhalten jeweils eine zusätzliche Lehrkraft pro Schule, die durch die Hertie-Stiftung finanziert wird. Dies sind drei zusätzliche Lehrerstellen pro Bundesland. Außerdem werden die Ausstattung der Schulen mit PCs und die Projektkoordination im jeweiligen Bundesland von der Stiftung getragen. Die neuen Förderlehrer sollen zudem von den Erfahrungen ihrer hessischen Kollegen profitieren: Sie werden von der hessischen Projektleitung beraten und unterstützt. Die Kultusministerien der für die Projektausweitung ausgewählten Bundesländer richten zusätzlich jeweils zwei volle Lehrerstellen für die Anschlußförderung von der 2. bis zur 4. Klasse ein. Ferner soll „Deutsch & PC“ in die bildungs- und integrationspolitischen Bemühungen der Bundesländer einbezogen werden. Ziel ist: Bei positiver Evaluation und spätestens nach Ablauf der 4-jährigen Förderung weiten die Kultusministerien das Projekt auf weitere Grundschulen mit hohem Zuwandereranteil aus. Das Projekt verlief in Hessen erfolgreich: Kein Kind hat in den ersten drei teilnehmenden Grundschulen aufgrund von Sprachproblemen das Klassenziel nicht erreicht.

„Deutsch & PC“ ist ein Modellprojekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und des Hessischen Kultusministeriums zur frühen Förderung der Sprach-, Lese- und Medienkompetenz von Zuwandererkindern. Es beginnt zum Schuljahresanfang in allen Klassen der ersten Jahrgangsstufe. Erstklässler mit unzureichenden Deutschkenntnissen werden parallel zum Klassenverband in eigenen Fördergruppen von sechs bis acht Schülerinnen und Schülern zwei Stunden täglich in Deutsch und Mathematik unterrichtet. Spielerisch ergänzt wird das Lernen durch gemeinsames Arbeiten am Computer. Die Hessische Landesregierung hat „Deutsch & PC“ als regulären Baustein in ihr Gesamtförderkonzept für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund übernommen.

Media Contact

Susanne Lehmann Gemeinnützige Hertie-Stiftung

Weitere Informationen:

http://www.ghst.de

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