Degussa verleiht European Science-to-Business Award

Preisträger des hoch dotierten „Degussa European Science-to-Business Award 2006“ ist Russell Cowburn, 36, Professor für Nanotechnology am renommierten Imperial College, London. Das gab die Degussa AG, Düsseldorf, am Montagabend in Berlin bekannt. Cowburn setzte sich in der Endrunde gegen zwei weitere europäische Bewerberteams durch. Die Jury überzeugte sein auf der Nanotechnologie basierendes Verfahren zur Herstellung magnetischer Materialien. Dadurch lässt sich die Kapazität von Datenspeichern um den Faktor 100 erhöhen.

Den „Degussa European Science-to-Business Award“ hatte der Düsseldorfer Konzern im November 2005 ins Leben gerufen. Der Stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Alfred Oberholz: „Innovationen sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Als weltweit führendes Spezialchemieunternehmen wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, in Europa ein innovationsfreundliches Klima zu schaffen.“

Bewerben konnten sich junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die an einer Forschungseinrichtung in Europa arbeiten. Thema des Preises 2006 waren Materialwissenschaften und verwandte Technologien. Degussa lobte den Preis zusammen mit der europäischen Business School INSEAD sowie dem Handelsblatt aus. Die Schirmherrschaft übernahm Janez Potocnik, EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung.

Der jetzt verliehene Award, der auf die erfolgreiche Umsetzung von Innovationen in wirtschaftlich erfolgreiche Produkte zielt, ist mit einem Preisgeld von 100.000 Euro eine der höchstdotierten Auszeichnungen in der Forschungslandschaft. Zudem erhält der Preisträger ein umfassendes Management-Coaching von INSEAD.

Innovationen mit großem Geschäftspotenzial

Preisträger Prof. Russell Cowburn entwickelte hochleistungsfähige Magnetdatenspeicher, die sich insbesondere für den Einsatz in portablen Geräten eignen, wie in Laptops, Mobiltelefonen, Digital-Kameras, MP3-Playern oder PDAs. Möglich werden dadurch auch völlig neue Anwendungen, so zum Beispiel das Speichern umfangreicher Video-Nachrichten auf Handys. Das Geschäftspotenzial dieser neuen Technologie ist enorm: Nach konservativen Schätzungen beläuft sich das zu erwartende Marktvolumen mittelfristig auf mehr als 100 Mio. Euro.

Von den zahlreichen hochkarätigen Bewerbungen hatten es zwei weitere Teams bis in die Endrunde geschafft: Prof. Peter Wasserscheid (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) und Dr. Anders Riisager (Technische Universität Dänemark) sowie Dr. Kjeld van Bommel, Dr. Arianna Friggeri und Dr. Menno Rutger de Jong (Universität Groningen).

Prof. Peter Wasserscheid und Dr. Anders Riisager entwickelten die SILP-Technology. SILP steht für Supported Ionic Liquid Phase. Dahinter verbirgt sich ein Verfahren, mit Hilfe flüssiger Salze Materialoberflächen zu modifizieren, optimieren und variieren. Auf diese Weise lassen sich völlig neue Oberflächeneigenschaften erzeugen, wie etwa die Kombination spezieller Adsorptionseigenschaften mit elektrischer Leitfähigkeit oder katalytische Aktivität.

Das Team von der Universität Groningen und Biomade Technology forschte an neuen Stoffen zur Gelierung und Verdickung von Lösungen und Lösungsmitteln. Diese Low Molecular Weight Gelators (LMWGs) – kleine organische Moleküle – dienen in kosmetischen Formulierungen der Konsistenzänderung von Cremes oder Shampoos. Zudem können sie in pharmazeutischen Formulierungen unter anderem für Tabletten eingesetzt werden, wodurch sich die Auflösungsgeschwindigkeit von Wirkstoffen deutlich erhöht.

Als weltweite Nummer Eins in der Spezialchemie schafft Degussa mit innovativen Produkten und Systemlösungen Unverzichtbares für den Erfolg ihrer Kunden. Dies fassen wir in dem Anspruch „creating essentials“ zusammen. Im Geschäftsjahr 2005 erwirtschafteten rund 44.000 Mitarbeiter weltweit einen Umsatz von 11,8 Mrd. Euro und ein operatives Ergebnis (EBIT) von 940 Mio. Euro.

Media Contact

Hannelore Gantzer Degussa AG

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