Summa summarum: 376 wollen eine BIENE

Eine erneute Rekordbeteiligung verzeichnen die Aktion Mensch und die Stiftung Digitale Chancen bei der BIENE 2006. Insgesamt 376 Teilnehmer, gut 15 Prozent mehr als im Vorjahr, stehen im Wettbewerb um die Auszeichnung für die besten deutschsprachigen barrierefreien Webseiten. Um den zum zweiten Mal ausgeschriebenen Nachwuchspreis haben sich 27 Webdesigner in Ausbildung oder im Studium beworben. Auch außerhalb Deutschlands ist die BIENE mittlerweile bekannt: 20 Webseiten aus Österreich, sechs aus der Schweiz und jeweils eine aus Estland, Finnland, Griechenland und Großbritannien sorgen für internationales Flair.

„Die enorme Beteiligung zeigt uns, dass das Thema Barrierefreiheit weiter relevant ist“, kommentiert Iris Cornelssen, Projektleiterin bei der Aktion Mensch, die nochmals gestiegene Teilnehmerzahl. „Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Prüfverfahrens ist die BIENE nach wie vor ein echter Referenzpunkt für Agenturen und Anbieter. Vor allem, weil die Arbeit auf politischer Ebene nicht mit der technischen Entwicklung des Internet in den vergangenen Jahre Schritt gehalten hat.“

Breites Teilnehmerfeld und hohe Beteiligung der Nutzer

Auch Jutta Croll, Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Chancen, sieht in der permanenten Weiterentwicklung der BIENE eine wesentliche Stärke. „Unsere Idee, in diesem Jahr erstmals Nutzerinnen und Nutzer mit und ohne Behinderung über ein Vorschlagsverfahren einzubeziehen, ist gut angekommen“, freut sich Croll über insgesamt 104 Vorschläge und betont: „Die Themen der eingereichten Webseiten gehen deutlich über Angebote für Menschen mit Behinderung hinaus. Daran zeigt sich, dass sich mittlerweile viele Anbieter mit dem Thema Barrierefreiheit beschäftigen und nicht nur diejenigen, deren Angebot sich spezifisch an Menschen mit Behinderung richtet oder die gesetzlich dazu verpflichtet sind.“

Insgesamt sei das Teilnehmerfeld deutlich breiter geworden, sagt Croll: „Nachdem sich in den vergangenen Jahren viele Bundesbehörden um die BIENE beworben haben, sind diesmal mehr Kandidaten aus den Ländern dabei. Außerdem haben viele Städte und Gemeinden ihre Angebote eingereicht. Vielleicht zeigen hier bereits die Landesgleichstellungsgesetze Wirkung.“

Für Iris Cornelssen ist das breite Spektrum der Teilnehmer auch ein Zeichen für verändertes Bewusstsein auf Seiten der Anbieter: „Dass sich neben öffentlichen Auftraggebern, die per Gesetz verpflichtet sind, ihr Angebot barrierefrei zu gestalten, auch immer mehr Unternehmen an der BIENE beteiligen, zeigt, dass sich Barrierefreiheit als Qualitätskriterium etabliert hat. So haben neben verschiedenen Krankenkassen in diesem Jahr auch eine ganze Reihe namhafter Unternehmen sowie Versorgungs- und Verkehrsbetriebe ihre Webseiten eingereicht, und wir sind gespannt auf die Ergebnisse“, so Cornelssen weiter.

Mehrstufiges Testverfahren

Darüber, welche Anbieter oder Gestalter tatsächlich eine BIENE mit nach Hause nehmen dürfen, entscheiden der Fachliche Beirat und eine prominent besetzte Jury. Im Fachlichen Beirat des Wettbewerbs haben Menschen mit und ohne Behinderung die Grundlagen für das umfangreiche, mehrstufige Testverfahren erarbeitet, das die Angebote durchlaufen. An dessen Ende steht ein Praxistest durch Menschen mit Behinderungen. Angebote, die die Kriterien dieses Verfahrens erfüllen, qualifizieren sich für das Finale und gehören damit bereits zu den besten barrierefreien Webseiten im deutschsprachigen Raum.

Eine BIENE erhalten schließlich die Webseiten, die über die reine Barrierefreiheit hinaus für Menschen mit und ohne Behinderung interessant und gut gestaltet sind. Wie in den Vorjahren entscheidet darüber eine prominente Jury, zu der auch Mitglieder des Fachlichen Beirats gehören. Außerdem können die Veranstalter Sonderpreise für herausragende und innovative Entwicklungen oder Lösungen vergeben, die spezifische Bedürfnisse einzelner Nutzergruppen berücksichtigen. Alle Gewinner werden im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am 8. Dezember in Berlin ausgezeichnet.

Über die BIENE

Seit 2003 prämieren die Aktion Mensch und die Stiftung Digitale Chancen die besten barrierefreien Angebote im Internet mit einer BIENE. BIENE steht für „Barrierefreies Internet eröffnet neue Einsichten“, aber auch für Kommunikation, gemeinsames Handeln und produktives Miteinander. Mehr als 700 Unternehmen, bundesweit arbeitende Organisationen sowie Behörden und Ministerien haben sich bislang am Wettbewerb beteiligt.

Teilnehmen können Betreiber und Gestalter deutschsprachiger Webangebote. Für Webentwicklerinnen und -entwickler in der Ausbildung oder im Studium schreiben die Veranstalter einen Nachwuchspreis aus. Sonderpreise können für Lösungen vergeben werden, die spezifische Bedürfnisse einzelner Nutzergruppen berücksichtigen. Das können sein: Angebote für gehörlose Menschen, die Gebärdensprache verwenden, Angebote für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder andere herausragende und innovative Entwicklungen.

Der Preis ist rein ideeller Natur. Für die Betreiber nicht kommerzieller Webseiten, wie Vereine oder Selbsthilfegruppen mit Angeboten von öffentlichem Interesse, können Förderpreise vergeben werden.

Die Ausschreibungsfrist hatte am 5. Mai 2006 begonnen. Einsendeschluss war der 21. Juli 2006. Die Preisverleihung findet am 8. Dezember in Berlin statt.

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