5,1 Millionen Euro für Erlanger Augenforschung

An den Forschungen beteiligt sind die Augenklinik des Erlanger Universitätsklinikums, das Institut für Anatomie II, das Institut für Biochemie des Emil-Fischer-Zentrums, das Institut für Biologie (Lehrstuhl für Zoologie II), das Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie, das Institut für Humangenetik, das Institut für Informatik (Lehrstuhl für Informatik 5) (Mustererkennung) sowie das Institut für Medizininformatik, Biometrie und Epidemiologie.

Die in diesem SFB zusammengeschlossenen Forschergruppen untersuchen die Entstehung und Entwicklung der chronischen Offenwinkelglaukome, auch „Grüner Star“ genannt. Im Zentrum des Interesses der Forscher stehen die Frühdiagnose und Verlaufskontrolle einer Volkskrankheit, die als Ursache irreversibler Erblindungen in den industrialisierten Ländern zusammen mit dem Diabetes an erster Stelle steht. Die Glaukomerkrankungen werden definiert durch den Verlust an Nervenfasern des Nervus opticus. Die Ursache dieser Veränderungen ist bis heute nicht bekannt. Bei der größten Zahl der Glaukome, den primären Offenwinkelglaukomen, ist der Augeninnendruck, der so genannte intraokulare Druck (IOD), erhöht und an der Entstehung des Glaukoms beteiligt. Es gibt aber auch Glaukomformen, bei denen eine Erhöhung des IOD nicht nachzuweisen ist, und bei denen dennoch die typischen Sehnervenveränderungen des Glaukoms auftreten. Andererseits gibt es auch Druckerhöhungen ohne Entwicklung eines Glaukoms. Diese Befunde sprechen dafür, dass zusätzliche Faktoren wie Störungen der Durchblutung, oder besondere Anfälligkeit der Zellen, prädisponierend für die Erkrankung sind. Diese Veränderungen können genetisch oder erworben sein. Solange die Ursache der Glaukomerkrankungen nicht bekannt ist und damit eine kausale Therapie nicht möglich ist, ist für den Patienten die Früherkennung der Erkrankung und damit das rechtzeitige Einsetzen einer Therapie die beste Möglichkeit, einer Erblindung vorzubeugen.

Ziel der Projekte des SFB 539 ist deshalb, zunächst die Methoden der Früherkennung der Schädigung der Sehnerven zu verbessern und parallel dazu durch experimentelle, morphologische und molekularbiologische Untersuchungen zu klären, welche Faktoren die glaukomatösen Schäden im Bereich des hinteren Augenabschnittes verursachen.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Elke Lütjen-Drecoll
Tel.: 09131/85-22865
Drecoll@anatomie2.med.uni-erlangen.de

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Ute Missel idw

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