Heinrich-Dräger-Preis für Intensivmedizin verliehen

Anlässlich des Deutschen Anästhesie Congresses (DAC) 2006 in Leipzig verlieh die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) den diesjährigen Heinrich-Dräger-Preis für Intensivmedizin an Priv.-Doz. Dr. med. Holger K. Eltzschig, Leitender Oberarzt der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Tübingen. Dieser Preis wurde gestiftet von der Dräger Medical AG & Co. KG. Stefan Dräger, Vorstandsvorsitzender der Drägerwerk AG, überreichte auf der Eröffnungsveranstaltung des DAC den mit 10.000 Euro dotierten Preis.

Mit dieser jährlichen Ehrung werden bedeutsame wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Intensivmedizin ausgezeichnet, die erstmals in dem der Preisverleihung vorhergehenden Jahr in inländischen oder ausländischen wissenschaftlichen Fachzeitschriften publiziert oder von einer dieser Zeitschriften zur Publikation angenommen wurden.

In diesem Jahr wurde die wissenschaftliche Arbeit unter dem Titel:
„HIF-1-abhängige Repression der equilibrativen Nukleosidtransporter (ENT) unter Hypoxie“ ausgezeichnet. Die Tübinger Arbeitsgruppe um Dr. Eltzschig erforscht in enger Zusammenarbeit mit der Harvard Medical School in Boston die Anpassung verschiedener Organe und Gewebe an Sauerstoffmangel (Hypoxie). In der vorliegenden Arbeit gelang es den Wissenschaftlern darzustellen, dass dem Botenstoff Adenosin eine besondere Schutzwirkung gegenüber dem schädigenden Einfluss von Hypoxie zukommt. Die Schutzwirkung von Adenosin wird hierbei zusätzlich verstärkt, indem unter Sauerstoffmangel der Adenosin- Abtransport durch Adenosin-Transporter (so genannte equilibrative Nukleosidtransporter, ENTs) vermindert ist. Dadurch kommt es zu einer Anreicherung auf der Zelloberfläche, wodurch die organprotektive Wirkung von Adenosin verstärkt wird.

Die DGAI sah es als erwiesen an, dass unter der Federführung des 37jährigen Preisträgers eine wissenschaftliche Arbeit entstanden ist, deren Bedeutung für die Grundlagenforschung immens und deren direkter Bezug zum klinischen Alltag außerordentlich ist. Die Studie gibt einen Eindruck darüber, wie körpereigene Schutzmechanismen zur Anpassung und Organprotektion bei Sauerstoffmangel beitragen können. Besonders bei intensivmedizinischen Erkrankungen, die durch einen ausgeprägten Sauerstoffmangel gekennzeichnet sind (z. B. Sepsis oder akutes Lungenversagen [ARDS]) tragen diese Erkenntnisse zur Identifizierung neuer therapeutischer Zielgrößen bei und eröffnen hiermit die Beschreitung neuartiger Behandlungsstrategien.

Die Namensgebung des Preises geht zurück auf den Firmengründer des Drägerwerks, Heinrich Dräger. Mit ihm begann 1889 die Erfolgsgeschichte des Drägerwerks und mit ihr die des heutigen Teilkonzerns Dräger Medical. Es war vor allem der innovative Erfindergeist Heinrich Drägers, der die mittlerweile 116-jährige Firmengeschichte noch heute prägt. Diesen innovativen Geist gilt es zu erhalten und zu fördern.

Über Dräger Medical:

Dräger Medical AG & Co. KG ist einer der weltweit führenden Hersteller medizintechnischer Geräte, der umsatzstärkste Teilkonzern der Drägerwerk AG (deren Anfänge auf das Jahr 1889 zurückgehen) sowie ein Joint Venture zwischen der Drägerwerk AG (65 Prozent) und der Siemens AG (35 Prozent). Der Teilkonzern bietet Produkte, Dienstleistungen und integrierte CareArea™-Lösungen entlang der Patientenprozesskette: von der Notfallmedizin, über den perioperativen Bereich, die Intensiv- und Perinatalmedizin bis hin zu Home Care. Dräger Medical hat seinen Hauptsitz in Lübeck und beschäftigt weltweit rund 6.000 Mitarbeiter.

Media Contact

Birgit Diekmann Dräger Medical

Weitere Informationen:

http://www.draeger-medical.com

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