Ideen gründen Zukunft

Das Fraunhofer IGD Rostock rief den hauseigenen Ideenwettbewerb „Computer Graphics 2006“ aus. Eine unabhängige Jury prämierte die besten gründungsnahen Konzepte.


Inside Game, eine Verknüpfung von virtuellen und realen Spielekomponenten oder ViSec, ein Tool zur Erstellung von Szenarien in der Gefahrenabwehr, waren nur zwei der insgesamt 14 gründungsnahen Ideen, die von den Wissenschaftlern des Fraunhofer IGD und ZGDV Rostock eingereicht wurden. Im Vorfeld wurden von einer Expertenjury bereits die besten fünf Konzepte gekürt, die sich für Produkte, Verfahren und Dienstleistungen eignen und in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt werden können. Der fachspezifische Ideenwettstreit ist an den landesweiten Ideenwettbewerb „venturesail“ angelehnt und dient als hausinterne Vorbereitung darauf. Die ausgezeichneten Forscher reichen ihre Ideen anschließend bei der „venturesail 2006“ ein. „Visionen schlummern in vielen Köpfen, doch diese auch auszuarbeiten und in möglichen Ausgründungen weiterleben zu lassen, ist eine andere Sache“, sagt Prof. Bodo Urban, Jurymitglied und Leiter des Fraunhofer IGD Rostock. „Der Wettbewerb ist für unsere Entwickler eine hervorragende Gelegenheit, kompetentes Feedback zu ihren Visionen zu erhalten.“

Am 03. Mai 2006 kürte die Jury die marktfähigsten Ideenkonzepte. Das Experten-Gremium setzte sich aus Vertretern der Wirtschaft und der Wissenschaft wie der INI-GraphicsNet Stiftung, dem Institut für Existenzgründungsforschung, der GENIUS Venture Capital GmbH aus Schwerin, der Firma PLANET IC aus Schwerin, der S.I.V. AG aus Roggentin und der IHK Rostock zusammen.

1. Platz
Als beste Idee wurde das „Design-Review“ von Dr. Uwe von Lukas, ZGDV Rostock, ausgezeichnet. Von Lukas und sein Forscherteam überzeugten die Jury mit einem gründungsnahen Konzept zur Planung von Design und Konstruktion in der maritimen Industrie. Diese innovative Technologie ermöglicht eine effiziente Datenkommunikation und Abstimmung beim Schiffbau. Durch verkürzte Entwicklungszeiten werden Kosten eingespart und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Werften erhöht. Der erste Platz wurde mit einem Preisgeld von 6000,- Euro ausgezeichnet, das in die abschließende Forschungsarbeit fließt.

2. Platz
Den zweiten Platz belegte Vorjahressieger Mirko Ebert vom Fraunhofer IGD Rostock. Seine Idee zum mobilen Instandhaltungsmanagement wurde mit 4000,- Euro gewürdigt. Nach Eberts Vorstellung erhält das jeweilige Wartungsteam Informationen und Anleitungen über mobile Endgeräte, beispielsweise einen PDA. Der Vorteil dieser mobilen Lösung liegt in der enormen Zeitersparnis gegenüber dem Blättern in dicken Wartungshandbüchern. Instandhaltungsmaßnahmen können dadurch schneller und effizienter durchgeführt werden.

3. Platz
Mit 2000,- Euro belohnten die Gutachter die Idee von Gerald Bieber, Fraunhofer IGD Rostock. Mit „WebCard“ schlägt Bieber eine Brücke zwischen gedruckten und elektronischen Informationen. Dies ist besonders interessant für das Rechnungswesen, wo sämtliche schriftlichen Informationen manuell in den Computer eingegeben werden müssen. Mit einem Barcode auf der Rechnung können zukünftig alle relevanten Daten problemlos von einer WebCam erfasst und somit fehlerhafte Eingaben vermieden werden.

„Wir freuen uns, dass die Forscher die Chance nutzen und ihre Ideen auf Businesstauglichkeit prüfen lassen“, so Wolfgang Kniejski, Juryvorsitzender und Geschäftsführer der INI-GraphicsNet Stiftung aus Darmstadt. „Das Niveau der Konzepte, die die Teilnehmer uns vorgestellt haben, war sehr hoch und ausgereift. Neben den eigentlichen Forschungsergebnissen ist auch viel Kreativität gefragt, um diese gewinnbringend für mögliche Ausgründungen umzusetzen.“

Das INI-GraphicsNet ist ein weltweit führendes Netzwerk auf dem Gebiet der Computergraphik, dem unter anderem das Fraunhofer IGD, das ZGDV und die Informatik der Universität Rostock angehören. Das Ziel der Stiftung ist es, Forschungsergebnisse marktfähig umzusetzen und Ausgründungen, so genannte Spin Offs, zu etablieren.

Kontakt für weitere Informationen:

Dr. Erhard Berndt
Fraunhofer IGD Rostock
Joachim-Jungius-Straße 11
18059 Rostock
Telefon: 0381-4024-110
E-Mail: erhard.berndt@igd-r.fraunhofer.de

Kurzprofil INI-GraphicsNet

Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung ZGDV e.V., beide in Darmstadt und Rostock, und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt sowie weiteren acht Institutionen in sechs Ländern: dem Centre for Advanced Media Technology (CAMTech), dem Centre for Graphics and Media Technology (CGMT), beide in Singapur, dem Centro de Computação Gráfica (CCG) in Guimarães und Coimbra (Portugal), The IMEDIA Academy in Providence, Rhode Island (USA), dem Omaha Graphics and Media Laboratory (OGM) in Nebraska (USA), dem Centre for Visual Interaction and Communication Technologies (VICOMTech) in San Sebastian (Spanien), dem Institute for Graphic Interfaces (IGI) in Seoul (Süd-Korea) und dem Center for Advanced Computer Graphics Technologies (GraphiTech) in Trento (Italien).

Diese Institutionen bilden das weltweit größte und leistungsfähigste Forschungs-Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung. Ihre Kernkompetenz ist die Visualisierung und interaktive Verarbeitung von Daten, Informationen und Wissen. Sie erforschen und entwickeln neue Interaktions- und Dialogformen für digitale Medien und realisieren innovative Systeme zur Kommunikation und graphisch-interaktiven Kooperation über Rechnernetzwerke. Innerhalb des Forschungsverbundes sind an den zehn Standorten über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehr als 500 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Der Etat betrug 2005 über 38 Millionen EURO.

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Bernad Lukacin idw

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