800.000 Euro Forschungsmittel für Niedersächsische Wissenschaftler

Forschungsförderung für das „Pferdeland Niedersachsen“: Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig erhalten rund 800.000 Euro aus dem Niedersächsischen Vorab für die Erforschung des Pferdegenoms. Dies hat die VolkswagenStiftung auf Vorschlag der Niedersächsischen Landesregierung beschlossen. „Für uns sind diese Fördermittel ein klares Bekenntnis zu Niedersachsen als wissenschaftliches und wirtschaftliches Pferdeland“, erklärte der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann dazu heute in Hannover.

Während die Genome vieler anderer Säugetierspezies inzwischen vollständig oder fast vollständig sequenziert sind, ist das Pferdegenom bis heute nur sehr bruchstückhaft erfasst. Die Kenntnis der Genomsequenz des Pferdes würde wichtige anwendungsorientierte Forschung im Bereich der Zucht- und Veterinärmedizin von Pferden ermöglichen. Das Ziel eines Teams niedersächsischer Wissenschaftler ist daher die physikalische Kartierung des Pferdegenoms.

Für dieses Vorhaben werden dem Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und der Abteilung Genomanalyse der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig (GBF) 800.000 Euro aus dem Niedersächsischen Vorab zur Verfügung stellt. Die Mittel des Vorab werden vergeben auf Vorschlag der Niedersächsischen Landesregierung, vertreten durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Projektverantwortliche sind an der TiHo Professor Dr. Ottmar Distl und Professor Dr. Tosso Leeb sowie in Braunschweig Dr. Helmut Blöcker. Dr. Gerhard Greif, Präsident der TiHo sagt: „Hier treffen sich die Kompetenzen von TiHo und GBF zu einer erfolgreichen Kooperation“. Zudem zeichnet die Kooperationspartner aus, dass sie international bestens vernetzt sind. Mit der Kartierung des Pferdegenoms übernehmen dabei erstmals deutsche Wissenschaftler die Vorreiterrolle auf dem Weg zur Entschlüsselung eines Genoms höherer Tiere.

In dem beantragten Projekt soll eine hoch auflösende „Karte“ des Pferdegenoms erstellt werden. Um diese Karte anzufertigen, wollen die Forscher so genannte BAC-Endsequenzen und fluoreszierende Fingerprints von 150.000 Klonen einer vorhandenen „BAC-Genbank“ des Pferdes bestimmen. Mit Hilfe der BAC-Endsequenzen lassen sich dann Informationen auf den existierenden Pferdegenomkarten lokalisieren und zuordnen. Die physikalische Karte aus diesem Projekt wird künftige genetische Untersuchungen bei Pferden deutlich erleichtern und stellt eine wichtige Voraussetzung dar für die Bestimmung der Genomsequenz des Pferdes – und dies könnte nicht zuletzt auch von Bedeutung sein mit Blick auf die Bekämpfung bestimmter Erkrankungen.

In Deutschland werden derzeit mehr als eine Millionen Pferde und Ponys gehalten. Vor allem für das Pferdeland Niedersachsen haben Pferde eine besondere Bedeutung. Elf der 36 deutschen Zuchtverbände sind in Niedersachsen ansässig. Es wird geschätzt, dass an der Pferdehaltung und der Pferdezucht rund 45.000 Jobs in Niedersachsen hängen.

Media Contact

Thomas P. Reiter presseportal

Weitere Informationen:

http://www.mwk.niedersachsen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer