Wir sind Nobelpreisträger

Forschungsstandort Deutschland zwischen Lob und Lamento

Mit Freude und Genugtuung nahmen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik die Nachricht entgegen: Endlich geht wieder ein Nobelpreis nach Deutschland. Prof. Dr. Theodor W. Hänsch, Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching und Professor für Experimentalphysik und Laserspektroskopie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wird mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Doch wie geht es weiter? Wo steht die Spitzenforschung in Deutschland, wie sind ihre politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen? Und: Hat das deutsche Forschungssystem mit Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen den richtigen Zuschnitt, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können? Diesen Fragen widmet sich das Max-Planck-Forum „Wir sind Nobelpreisträger – Forschungsstandort Deutschland zwischen Lob und Lamento“ am 24. November in Berlin.

„Wir sind Nobelpreisträger“ titelte eine Zeitung, von einer „symbolträchtigen Ermutigung für die innovationsmüde Nation“ sprach eine andere. Ist also dieser Nobelpreis ein Zeichen einer neuen wissenschaftlichen Exzellenz in Deutschland? Oder war der Forschungsstandort Deutschland auch in den vergangenen Jahren besser als sein Ruf?

Der Nobelpreis ist die höchste und bekannteste Auszeichnung, die die wissenschaftliche Welt zu vergeben hat. Kann somit ein Nobelpreis oder gar die Anzahl von Nobelpreisen, die an Forscher eines Landes oder einer Institution vergeben werden, eine „Messlatte“ für die Qualität eines Forschungsstandortes sein? Dabei spielt auch die Frage eine Rolle, wie sich die internationale Forschungslandschaft seit den Zeiten Alfred Nobels, der diejenigen Forscher auszeichnen wollte, die „der Menschheit den größten Nutzen gebracht haben“, verändert hat.

Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, um Forschung auf höchstem Niveau zu ermöglichen und hervorragende Forscher aus aller Welt anzuziehen? Wie kann die Politik darauf Einfluss nehmen? Hat das deutsche Forschungssystem mit Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen den richtigen Zuschnitt, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können? Einweiterer Aspekt der Diskussion wird die Frage nach dem oft zitierten Europäischen Forschungsraum sein. Wie wird sich die Forschung und die Forschungspolitik in Europa entwickeln? Welche Rolle kann dabei das neue European Research Council spielen?

Darüber diskutieren – neben Prof. Theodor Hänsch – Prof. Dr. Erwin Neher, ebenfalls Nobelpreisträger aus der Max-Planck-Gesellschaft (Medizin 1991) und Mitglied im Auswahlkomitee für das European Research Council, Prof. Dr. Ernst Peter Fischer, Professor für Wissenschaftsgeschichte an der Universität Konstanz, sowie für die Politik Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner, Staatsminister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz. Die Moderation übernimmt Ranga Yogeshwar.

Die Veranstaltung findet am 24. November um 19.00 Uhr im Atrium der Deutschen Bank Unter den Linden, Eingang Charlottenstr. 37/38, statt. Da die Zahl der Plätze begrenzt ist, bitten wir um Anmeldung:
Max-Planck-Gesellschaft, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 030/278718-12 oder E-Mail MPG-Forum@vf-holtzbrinck.de

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Dr. Bernd Wirsing Max-Planck-Gesellschaft

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