Bundesministerium fördert innovatives Beizverfahren in Galvanikbetrieb

Metallveredlung wird umweltfreundlicher

Die Metallveredelung Emil Weiss GmbH & Co. KG in Mitwitz/Steinach in Bayern moechte ihren Betrieb auf ein neues Beizverfahren umstellen. Die Modernisierung des Betriebs soll ermoeglichen, die Umweltbelastungen, die beim Beizen entstehen, zu verringern. In dem Galvanikbetrieb werden unter anderem Teile fuer die Moebel-, Automobil- und Maschinenindustrie veredelt. Bundesumweltminister Juergen Trittin unterstuetzt die Umstellung auf das neue Beizverfahren mit rund 32.000 Euro aus dem „Investitionsprogramm zur Verminderung von Umweltbelastungen“. Trittin: „Die Firma Weiss tritt den Beweis an, dass Umweltschutz nicht nur fuer Imagekampagnen grosser Unternehmen gut ist. Massnahmen zum aktiven Umweltschutz koennen vor allem Vorteile im Wettbewerb schaffen.“

Das Erfolgsgeheimnis kommt aus den USA. Ein neuer Beizzusatz, „PRO-pHx“, soll es ermoeglichen, den Einsatz von Frischsaeure und die Entsorgung der umweltschaedlichen Altsaeure jeweils um 50 bis 75 Prozent zu verringern. Derzeit fallen jaehrlich 105.000 Liter Altbeize zur Entsorgung an. Der neuartige Beizzusatz jedoch bindet die anfallenden stoerenden Metallionen. Der dabei anfallende Schlamm laesst sich abfiltern, die Beizbaeder koennen daher laenger verwendet werden.

Das Beizen gehoert in Deutschland in rund 3000 Galvanikbetrieben, 300 Feuerverzinkereien und in zahlreichen Betrieben der Eisen- und Nichteisenmetallindustrie zu den wichtigsten Fertigungsschritten. Fuer die Metallveredelung sind saubere Flaechen, die man durch Beizen erreicht, unabdingbar. Die zu behandelnden Teile werden in Beizbaedern mit Mineralsaeuren von stoerenden Schichten gereinigt. Salpeter-, Schwefel- und Salzsaeure erzeugen die gewuenschte metallisch blanke Oberflaeche. Dabei erhoeht sich der Metallgehalt in den Baedern und die Beizwirkung laesst immer weiter nach. Deshalb ist es momentan noch noetig, die Beizbaeder zweimal jaehrlich durch frische zu ersetzen. Wenn jedoch mithilfe des Beizzusatzes und einer entsprechenden Filteranlage die Eisenrueckstaende von der Saeure getrennt werden koennen, laesst sich die Nutzbarkeit der Beizbaeder auf bis zu zwei Jahre verlaengern. Darueber hinaus kann der Betrieb Weiss 3.000 kg Beiz-Hilfschemikalien wie Beizenfetter, Saeuren und Neutralisationsmittel einsparen, die Abwassermenge reduzieren und somit zu einem deutlichen Rueckgang umweltbelastender Stoffe beitragen.

Naehere Informationen zum gefoerderten Vorhaben der Metallveredlung Emil Weiss GmbH & Co. KG und zum Foerderprogramm des Bundesumweltministeriums finden Sie unter www.bmu.de/pilotprojekte/doc/20279.php .

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Michael Schroeren bmu

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