Verleihung des Wissenschaftspreises des Stifterverbands

Kosmische Kollision: Tanzen Schwarze Löcher umeinander und stoßen sie auch noch zusammen, werden Gravitationswellen produziert - hier am Computer simuliert. Bild: MPI für Gravitationsphysik / Zuse-Institut Berlin / Werner Benger

Am 24. Juni in der Großen Stadthalle / Bundeskanzler bei der Max-Planck-Jahrestagung in Rostock / Auszeichnung für Nachwuchsforscher

Den Bundeskanzler erwartet die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. (MPG) zu ihrer diesjährigen Jahrestagung vom 22. bis 24. Juni 2005 in Rostock: Gerhard Schröder wird am Freitag, 24. Juni, bei der Festversammlung der Forschungsorganisation im Großen Saal der Stadthalle Rostock eine Ansprache halten.

Die Max-Planck-Gesellschaft widmet sich mit ihren 78 Instituten der erkenntnisorientierten Grundlagenforschung und genießt national wie international höchstes Ansehen. Mehr als 800 Teilnehmer haben sich für die drei Tage dauernde Veranstaltung angemeldet. Einen Schwerpunkt bilden interne Arbeitssitzungen: Als selbstverwaltete Forschungsorganisation in der juristischen Form eines eingetragenen Vereins legt die Max-Planck-Gesellschaft auf der 56. Ordentlichen Hauptversammlung ihrer Mitglieder der Öffentlichkeit Rechenschaft ab über die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Außerdem tagen die Entscheidungsgremien: der Verwaltungsrat und der Senat sowie die drei Sektionen des Wissenschaftlichen Rats. Dabei stehen u. a. Angelegenheiten der Max-Planck-Institute, die Berufung neuer Wissenschaftlicher Mitglieder und künftige Forschungsvorhaben im Mittelpunkt.

Im Anschluss an die Hauptversammlung ihrer Mitglieder überreicht Dr. Wolf H. Bernotat, der Vizepräsident des Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, an Prof. Eduard Arzt, Direktor am Max-Planck-Institut für Metallforschung den mit 50.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis des Stifterverbands. Gemeinsam mit Biologen haben die Stuttgarter Materialforscher herausgefunden, weshalb Fliegen, Spinnen, aber auch Geckos sich sogar kopfüber auf glasglatten Oberflächen halten können ohne abzustürzen. Diese Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung haben die Max-Planck-Wissenschaftler inzwischen für technisch anwendbare Haftsysteme umgesetzt ([1] siehe auch MPG-Pressemitteilung 77/2005: Kleben ohne Klebstoff).

Einblicke aus erster Hand in ein hochaktuelles Gebiet moderner Grundlagenforschung bietet die Max-Planck-Gesellschaft mit einem Öffentlichen Vortrag am Mittwoch, 22. Juni 2005, ab 19.30 Uhr, im Audimax der Universität Rostock, Ulmenstraße 69. Prof. Karsten Danzmann, Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut), berichtet mit dem Titel „Der Klang des Universums: Auf der Suche nach Einsteins Gravitationswellen“. Und stellt gleich zu Beginn eine auf den ersten Blick irritierende Frage: Können wir den Klang des Universums tatsächlich hören?

Denn im Weltall gibt es natürlich keine Luft, in der sich der Schall ausbreiten könnte. Doch Prof. Danzmann liefert eine verblüffende Antwort: Wenn unsere Ohren empfindlich genug wären, könnten sie tatsächlich auf eine besondere Art von Wellen reagieren – auf Gravitationswellen. Ihre Existenz hat Albert Einstein als Konsequenz seiner allgemeinen Relativitätstheorie vor mehr als 80 Jahren vorausgesagt. Gravitationswellen sind winzige Verbiegungen des Raumes und der Zeit. Sie werden von schnellbewegten, großen Massen erzeugt und breiten sich wellenförmig mit Lichtgeschwindigkeit aus. Allerdings wurden sie bisher noch nie direkt nachgewiesen.

Mehrere Detektoren, die mit interferometrisch überlagerten, kilometerlangen Laserstrahlen arbeiten, werden derzeit auf der Erde in Betrieb genommen, um Gravitationswellen nachzuweisen. Bald sollen Detektoren im Weltraum mit Millionen Kilometern „Armlänge“ im Weltraum folgen. Ausgangspunkt für diese geheimnisvollen Wellen könnten beispielsweise verschmelzende Doppelsterne, Neutronensterne, Supernovae, Schwarze Löcher, aber auch der Urknall sein.

Über die neuesten Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten berichten Wissenschaftler aus verschiedenen Max-Planck-Instituten anlässlich der Jahresversammlung außerdem in den Höheren Schulen Rostocks und seiner Umgebung. Mehr als 60 verschiedene Vorträge stehen zur Auswahl. Die Themen dieser Schulvorträge lauten etwa „Wie Tiere die Welt sehen: Lichtwahrnehmung und Sehleistungen quer durchs Tierreich“, „Gentechnik in der Pflanzenzüchtung – Für oder gegen die Natur?“ „Moderne Biotechnologie – Herstellung von Grippe-Impfstoffen“, „Mikrowellen, Quarksuppe und Haferbrei mit Klumpen – Die Geschichte unseres Universums“, „Molekulare Motoren: Nanotechnologie der Natur“, „Der Knochen lebt: Knochenerneuerung und Knochenerkrankung aus der Sicht eines Physikers und Materialwissenschaftlers“, „Begann die Entwicklung des Lebens auf der Erde mit dem Einschlag von Kometen?“, „Die 6 000 Sprachen der Erde: Verwirrend verschieden und doch unheimlich ähnlich“, „Rom als Wurzel der Kultur“, „Mogeln und Mitarbeit in der Schule“, „Hilfe. Jeder ist der Größte! Die Psychologie der Selbstüberschätzung“, „Demografische Zeitbombe – Kann sie entschärft werden?“, „Umgang mit jugendlichen Sexualstraftätern“, „Todesstrafe auch für Minderjährige? Stand der Diskussion in den USA“ oder „Warum sind die einen so reich und die anderen so arm? Neue Erkenntnisse zum Rätsel wirtschaftlicher Entwicklung“.

Auch in diesem Jahr ehrt die Max-Planck-Gesellschaft anlässlich ihrer Jahresversammlung wieder hervorragende Nachwuchsforscher: 29 junge Wissenschaftler – darunter sechs Wissenschaftlerinnen – aus verschiedenen Max-Planck-Instituten erhalten die Otto-Hahn-Medaille. Diese nach Otto Hahn (1879-1968), Nobelpreisträger für Chemie 1944, dem ersten Präsidenten (1946- 1960) benannte Auszeichnung wird für herausragende wissenschaftliche Leistungen an junge Forscher unter 30 Jahren verliehen und ist mit einem Anerkennungsbetrag von 5 000 Euro sowie der Förderung eines einjährigen Aufenthalts an einer Forschungseinrichtung des Auslands verbunden.

Als jüngster Doktorand des Jahres 2004 aus der Max-Planck-Gesellschaft erhält Dr. Philipp Angenendt vom Max-Planck-Institut für molekulare Genetik, Berlin, den diesjährigen Dieter-Rampacher-Preis. Seine kurz nach Vollendung des 25. Lebensjahres fertiggestellte Dissertation mit dem Titel „Studies on the Optimisation and Application of Protein Arrays“ hat die Freie Universität Berlin mit „summa cum laude“, dem höchsten Prädikat bei Doktorprüfungen, bewertet. Die mit einem Anerkennungsbetrag von 1 600 Euro verbundene Auszeichnung hat Dr. Hermann Rampacher, ein Förderndes Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft, zum Andenken an seinen Bruder gestiftet. Das nach dem ehemaligen Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft benannte „Reimar-Lüst-Stipendium 2005“ hat Anatole Kenfack vom Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme, Dresden, erhalten.

Höhepunkt der 56. Max-Planck-Jahrestagung ist die Festversammlung am Freitag, 24. Juni 2005, ab 10.00 Uhr im Großen Saal der Stadthalle Rostock. Nach Grußworten von Roland Methling, Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock und Dr. Harald Ringstorff, Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern, folgen die Ansprachen von Gerhard Schröder, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, und Prof. Peter Gruss, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft. Den Abschluss der Festversammlung bildet der Festvortrag von Prof. Wolf Singer, Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt/Main, über das Thema „Das Gehirn – ein Orchester ohne Dirigent“.

Unsere Intuition legt nahe, dass es in unserem Gehirn eine Instanz gibt, die über alle im Gedächtnis gespeicherten und durch Sinnessignale ergänzten Informationen verfügt. Dieser Instanz obliegt es – so die Annahme -, das Geschehen im Körper und der Welt draußen zu interpretieren, daraus Schlüsse zu ziehen, Entscheidungen zu fällen und künftiges Handeln zu strukturieren.

Dieser so plausibel erscheinenden Vermutung widersprechen allerdings die aktuellen Ergebnisse der Hirnforschung. Sie verneinen die Existenz einer zentralen Instanz und zeichnen vielmehr das Bild eines im hohem Maß distributiv, also verteilend organisierten Systems, in dem ständig eine Vielzahl sensorischer und exekutiver Prozesse parallel ablaufen. Prof. Singer zeigt, auf welche Weise diese verteilten Funktionen sich selbst organisieren und so verbinden können, dass sie zu zusammenhängenden – kohärenten – Wahrnehmungen, Entscheidungen, Aktionen und bewussten Zuständen führen. Dabei macht der Vortragende auch auf mögliche Parallelen zur Organisation von komplexen sozialen Systemen aufmerksam.

Insgesamt gehören zur Max-Planck-Gesellschaft – sie ist Nachfolgerin der 1911 gegründeten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft – derzeit 78 Forschungsinstitute, 20 davon befinden sich in den neuen Bundesländern. In den Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft sind rund 12 200 Mitarbeiter tätig, davon etwa 4100 Wissenschaftler. Hinzu kamen im Jahr 2004 etwa 10 400 Stipendiaten, Gastwissenschaftler und Doktoranden. Der Jahresetat 2005 umfasst insgesamt 1,322 Milliarden Euro, die weitgehend zu gleichen Teilen vom Bund und den Bundesländern aufgebracht werden.

In Mecklenburg-Vorpommern arbeiten zwei Max-Planck-Institute: Als eine der ersten von der Max-Planck-Gesellschaft in den neuen Bundesländern gegründeten Einrichtungen hat das Max-Planck-Institut für demografische Forschung am 1. Oktober 1996 in Rostock seine Arbeit aufgenommen. Gründungsdirektor und derzeit Geschäftsführender Direktor ist Prof. James W. Vaupel. Vor seiner Berufung nach Rostock hatte er eine Professur für Demografie und Epidemiologie an der Universität Odense in Dänemark. Zum zweiten Direktor hat die Max-Planck-Gesellschaft 1999 Prof. Jan M. Hoem berufen. Er hatte bis dahin die 1981 von ihm gegründete demografische Abteilung der Universität Stockholm geleitet. Zusätzlich wurde zum 1. November 2003 die Selbständige Nachwuchsgruppe „Kultur der Reproduktion“ unter der Leitung von Laura Bernardi für sechs Jahre eingerichtet.

Entsprechend der beiden Abteilungen gliedern sich die Forschungsschwerpunkte des Rostocker Max-Planck-Instituts in

  • die Untersuchung von Altern, Langlebigkeit und Mortalität, sowie
  • Studien zu Fertilität und Familiendynamik.

Diese Aktivitäten sollen künftig um weitere Arbeitsbereiche erweitert werden:

  • Bestimmung sozialer und biologischer „Überlebens-Eigenschaften“, die zu Langlebigkeit führen. Dies schließt den Aufbau eines neuen Arbeitsschwerpunkts Bio-Demografie ein, der sich vor allem mit den biologischen, medizinischen und genetischen Voraussetzungen der Langlebigkeit beschäftigt. Besonders Interesse dabei gilt Ergebnissen der Bio-Demografie im Rahmen von Experimenten mit nicht-humanen Kleinlebewesen.
  • Theoretisch geleitete Weiterentwicklung mathematisch-statistischer Analyseverfahren der Demografie,
  • Untersuchung von Fertilität und Familiendynamik im heutigen Europa, und
  • Probleme des demografischen Wandels als Herausforderung für Politik und Gesellschaft.

Bei seinen Forschungsaktivitäten arbeitet das Rostocker Max-Planck-Institut mit den Universitäten Freiburg, Gießen und München im Bereich Humangenetik und Anthropologie zusammen und ist an zahlreichen Projekten mit internationalen Partnern beteiligt, u.a. an mehreren Vorhaben, die von der Europäischen Kommission gefördert werden.

In seinem Bericht vom März 2004 hat der – von der Max-Planck-Gesellschaft unabhängige – Fachbeirat dem Max-Planck-Institut für demografische Forschung „eine führende Position“ bestätigt und besonders die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Universität Rostock gewürdigt. So hat das Institut als erstes Max-Planck-Institut im August 2004 gemeinsam mit der Universität Rostock drei Juniorprofessoren berufen. Beide Institutionen haben außerdem am 1. Oktober 2004 das „Rostocker Zentrum für die Erforschung der Ursachen und Konsequenzen des demografischen Wandels“ eröffnet. Schwerpunkte des Zentrums sind die interdisziplinäre Ursachen und Folgenanalyse von demografischen Entwicklungen sowie politikrelevante Studien über demografischen Wandel in Deutschland und Europa.

Auch bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses kooperieren Universität und Max-Planck-Institut: Mit der International Max Planck Research School for Demography ist seit Oktober 2000 Europas größtes internationales Ausbildungsprogramm für Doktoranden der Bevölkerungswissenschaft entstanden. Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung hat in Zusammenarbeit mit der Universität Rostock und weiteren ausländischen Universitäten und Forschungseinrichtungen internationale Forscher engagiert, die gemeinsam ein vielseitiges Programm von fortgeschrittenen Kursen und wissenschaftliche Betreuung anbieten, die kein Institut allein leisten könnte. Im Rahmen der Research School gestalten die Mitglieder der Kooperation sowohl den Unterricht als auch die Betreuung der Doktoranden. Zu den Lehrinhalten gehören beispielsweise Vorlesungen über Familiendynamik und Fertilität, Alterung und Mortalität, formale Demografie und Methoden der Ereignisanalyse. Zusätzlich zum Kursprogramm arbeiten die Nachwuchswissenschaftler an eigenen Forschungsprojekten, die von den Wissenschaftlern der Research School betreut werden.

Der Gesamthaushalt einschließlich der Nachwuchsförderung des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung ist für das Jahr 2005 mit 5,2 Millionen Euro angesetzt. Ende 2004 waren insgesamt 94 Mitarbeiter am Institut beschäftigt, darunter 33 Wissenschaftler und 23 Nachwuchswissenschaftler sowie mehr als 150 Gastforscher und Stipendiaten. Sie haben im November 2002 einen für 11 Millionen Euro errichteten Neubau am Warnow-Ufer bezogen, an dem sich das Land Mecklenburg-Vorpommern in Rahmen einer Sonderfinanzierung in Höhe von 1,53 Millionen Euro beteiligt hat.

Als zweite Einrichtung in Mecklenburg-Vorpommern hat die Max-Planck-Gesellschaft 1994 in Greifswald ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP), Garching, eröffnet. Sie haben ein gemeinsames Ziel: Die Grundlagen für ein künftiges Kraftwerk zu erforschen, das – ähnlich wie die Sonne – in einem Fusionsreaktor Energie aus der kontrollierten Verschmelzung von leichten Atomkernen liefert.

In Greifswald sind dafür im Frühjahr 2000 neue Institutsgebäude für bis zu 300 Mitarbeiter entstanden. Hier wird mit einem geschätzten Aufwand von 256 Millionen Euro – 61,4 Millionen Euro trägt das Land Mecklenburg-Vorpommern – ein weltweit einzigartiges Großexperiment aufgebaut: Der Stellarator „Wendelstein 7-X“.

Die Finanzierung der Anlage hat der EU-Ministerrat im Herbst 1995 beschlossen. Auf nationaler Ebene ist das Projekt finanziell durch die Verwaltungsvereinbarung der Zuwendungsgeber Bund, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern vom Mai 1996 gesichert.

Zwar gilt die so genannte „Tokamak“-Anordnung als das am weitesten entwickelte Einschlusskonzept für einen künftigen Fusionsreaktor. Doch der „Stellarator“ ist die aussichtsreichste Alternative dazu: Bei dieser Entwicklung hat das Max-Planck-Institut eine international führende Spitzenposition.

Beim „Tokamak“ schließen zwei sich überlagernde Magnetfelder das 100 Millionen Grad heiße Wasserstoff-Plasma ein: Das außen von Spulen erzeugte Magnetfeld und das im Reaktor vom ringförmig fließenden Plasmastrom gelieferte Magnetfeld. Ein Fusionskraftwerk dieses Typs hätte einen verhältnismäßig einfachen technischen Aufbau.

Beim „Stellarator“ hingegen wird der magnetische Käfig allein von außen durch supraleitende Magnetspulen erzeugt, die deshalb eine äußerst komplizierte geometrische Form haben. Der Vorteil dieses Konzepts: Anders als „Tokamaks“ können „Stellaratoren“ im Dauerbetrieb arbeiten und sind somit einfacher zu steuern. Voraussichtlich ab dem Jahr 2010 soll der in Greifswald entstehende „Stellarator Wendelstein 7-X“ zeigen, ob er für ein künftiges Fusionskraftwerk besser geeignet ist – eine auf theoretischem Weg nicht zu treffende Entscheidung: Die experimentell erzielten Ergebnisse von „Wendelstein 7-X“ sollen die Frage beantworten, ob für das dem „Tokamak“ ITER-Testreaktor nachfolgende Demonstrationskraftwerk „Stellaratoren“ besser geeignet sind oder ob „Tokamaks“ ihre derzeitige Führungsrolle behalten.

Auch in Greifswald arbeiten Max-Planck-Wissenschaftler mit Professoren der Universität, der Fachhochschule Stralsund und der Fachhochschule Neubrandenburg eng zusammen: Eine Kooperationsvereinbarung auf dem Gebiet der fusionsorientierten Plasmaphysik verbindet das Max-Planck-Institut mit dem Institut für Physik der Ernst-Moritz-Arndt-Universität: Drei Wissenschaftliche Max-Planck-Direktoren sind als Professoren an die Universität berufen worden.

Gemeinsam haben das Max-Planck-Teilinstitut und die Ernst-Moritz-Arndt-Universität im Mai 2001 mit der International Max Planck Research School for Bounded Plasmas in Greifswald ein internationales Forschungs- und Lehrzentrum für Plasmatechnologie und Fusionswissenschaft zur Weiterbildung wissenschaftlicher Nachwuchskräfte eröffnet. Das Angebot ist interdisziplinär breit gefächert: Auf dem Programm stehen sowohl die Plasmaphysik als auch die Grenzflächenforschung und die Computer-Physik.

Ende des Jahres 2004 waren am Max-Planck-Teilinstitut in Greifswald 420 Mitarbeiter, darunter drei Direktoren und 94 Wissenschaftler beschäftigt. Für 2005 ist ein Jahresetat von 58,4 Millionen Euro vorgesehen.

Die Max-Planck-Gesellschaft sieht ihre Aufgabe vor allem darin, Schrittmacher der Forschung zu sein. Ihre Aktivitäten erstrecken sich überwiegend auf Grundlagenforschung in den Natur- und Geisteswissenschaften. Vor allem greift die Max-Planck-Gesellschaft neue, zukunftsträchtige Forschungsrichtungen auf, die an den Universitäten noch keinen angemessenen Platz gefunden haben oder ihn dort wegen ihres interdisziplinären Charakters oder wegen ihres großen Aufwands nicht finden können. Auf diese Weise ergänzen sich Max-Planck-Institute und Universitäten wechselseitig.

[1] MPG-Pressemitteilung 77/2005: Kleben ohne Klebstoff

Media Contact

Dr. Bernd Wirsing Max-Planck-Gesellschaft

Weitere Informationen:

http://www.mpg.de

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