Ausgezeichnete RUB-Studien: Schutzimpfung für Kredite – Börse belohnt Transparenz
5. National-Bank-Preis an Ökonomen-Teams der RUB
Zwei Kapitalmarktstudien ausgezeichnet
Gütesiegel für Bochumer Wissenschaft/Praxis-Transfer
Den mit 3.000 Euro dotierten Forschungspreis 2005 der National-Bank AG in Essen teilen sich zwei Forscherteams der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der RUB. Die Jury zeichnet die Diplom-Ökonomen Christian Brütting, Nicolas Weber sowie Markus Heidenreich für ihre Marktstudie zu Kreditderivaten aus. Dr. Joachim Gassen und Diplom-Ökonom Daniel Kaltofen erhalten den Wissenschaftspreis für ihre Forschungsarbeit zu den Auswirkungen von mehr Transparenz auf die Finanzierungsbedingungen von Unternehmen an der Börse. Beide Arbeiten wurden in führenden Zeitschriften des Faches veröffentlicht. Die Preisverleihung findet traditionell auf dem Semesterabschlusskonzert der RUB heute Abend im Audimax statt.
Schutzimpfung für Bankkredite
Im Bankenbereich hat sich in den letzten Jahren ein nie da gewesenes Volumen fauler Kredite aufgetürmt. Marktkenner sprechen von 300 Mrd. Euro oder sogar mehr. Getrieben durch diese Entwicklung sind heute Kreditderivate en vogue, mit denen sich Banken gegen Risiken aus dem Kreditgeschäft versichern können. Brütting, Weber – beide sind wissenschaftliche Mitarbeiter am RUB-Bankenlehrstuhl von Prof. Dr. Stephan Paul – und Heidenreich, der nach seinem RUB-Examen für die NRW.BANK in Düsseldorf arbeitet, haben hierzu die Entscheider in den 100 größten deutschen Banken befragt. Ihr Ergebnis: Die Nutzungsmöglichkeiten und Erscheinungsformen von Kreditderivaten sind vielfältig. Mit Kreditderivaten können Banken eine Art „Schutzimpfung“ der Kredite in ihren Büchern vornehmen. Die Autoren prognostizieren deswegen einen milliardenschweren Wachstumsmarkt.
Börse belohnt Unternehmen für mehr Transparenz
Dr. Joachim Gassen, Habilitand am Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung von Prof. Dr. Bernhard Pellens, und Daniel Kaltofen, Promotionsstipendiat am RUB institut für kredit- und finanzwirtschaft (ikf) von Prof. Paul, haben sich damit befasst, inwieweit höhere Qualitätsanforderungen an börsengehandelte Nebenwerte deren Attraktivität für Investoren steigern können. Ihre Botschaft: Unternehmen, die sich darauf einlassen, mehr und zeitnäheren Einblick in die aktuelle Unternehmenssituation zu gewähren, werden vom Kapitalmarkt dafür nachweislich durch bessere Finanzierungsbedingungen belohnt. Können sich die Unternehmen über die Börse mehr und kostengünstiger Geld beschaffen, hat das positive gesamtwirtschaftliche Einflüsse auf Investitionen, Wachstum und Beschäftigung.
Doppel-Blind: Das Siegel für wissenschaftliche Güte
International gehört es zum Standard guter Zeitschriften, dass eingehende Manuskripte von mindestens zwei anonymen Gutachtern auf ihre Tauglichkeit hin geprüft werden. Dabei kennen weder die Autoren die Gutachter noch die Gutachter die Autoren („Doppel-Blind“). Christian Brütting, Dr. Joachim Gassen, Markus Heidenreich, Daniel Kaltofen und Nicolas Weber haben sich dieser Herausforderung bei zwei der renommiertesten Fachzeitschriften gestellt: „Finanzbetrieb“ und „Schmalenbachs Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung“. Jedes Autoren-Team hält nun zwei fundierte Gutachten in Händen, die die Güte ihrer wissenschaftlichen Leistung besiegeln. Das hebt das Standing der Wissenschaftler und die Attraktivität der Beiträge für die Leser. Attraktiv sind die Beiträge auch deshalb, weil sie auf unterschiedlichen Feldern relevante Impulse für die Praxis liefern.
Erfolgreiche und praxisorientierte Ökonomen an der RUB
Sowohl zur Banken- und Versicherungsregulierung als auch zu Problemfeldern der Unternehmensfinanzierung entstehen derzeit unter Regie von Prof. Paul zahlreiche Forschungsarbeiten. Durch ihre Aktivitäten intensivieren Pauls Lehrstuhl und Institut den Austausch von Wissenschaft und Praxis. Diesem Leitbild ist auch Prof. Pellens verpflichtet, dessen Kapitalmarktforschung auf nationale und internationale Aspekte der Unternehmenspublizität konzentriert ist.
Weitere Informationen
Dr. Stefan Stein, Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, ikf – institut für kredit- und finanzwirtschaft, Geschäftsführer, Tel. 0234/32-25344, E-Mail: stefan.stein@rub.de
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