Jugendsoftwarepreis 2004 für anschauliche Vermittlung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse und Experimente vergeben

Klaus Tschira Stiftung verleiht Jugendsoftwarepreis 2004 für die unterhaltsame und anschauliche Vermittlung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse und Experimente

Rechtzeitig zum Einstein-Jahr 2005 bringen zwei Schüler ihren Mitschülern die Relativitätstheorie nahe. Nach dem Motto „Von Schülern für Schüler“ haben der 19-Jährige Christian Doppler und der 18-Jährige Sebastian Albrecht ein interaktives Multimediaprogramm gestaltet, das auf höchst unterhaltsame und witzige Weise den angeblich so trockenen Stoff an den Mann und die Frau bringt. Dafür werden die beiden Schüler der Oscar-Paret-Schule in Freiberg, Baden-Württemberg, mit dem Jugendsoftwarepreis 2004 ausgezeichnet. Mit diesem bundesweit ausgeschriebenen Preis belohnt die Klaus Tschira Stiftung Schülerinnen und Schüler, denen es gelungen ist, Erkenntnisse und Experimente aus den Naturwissenschaften, der Mathematik oder Informatik mit Computerprogrammen spannend und anschaulich zu präsentieren. Der Preis wird am 9. Dezember 2004, 14 Uhr an sieben Schüler von 11 bis 19 Jahren im Studio der Villa Bosch in Heidelberg vergeben. Jeder der Sieger darf einen leistungsfähigen Laptop mit nach Hause nehmen.

Mit seiner selbstprogrammierten Experimentiersoftware namens „Waver“ begeisterte der 19-Jährige Stefan Noll aus Roschbach in der Pfalz die Jury aus Schülern, Lehrern und Wissenschaftlern. Mit Waver können Schüler am Computer verschiedene Klänge variieren und die entsprechenden Schallwellen sichtbar machen. Das Programm veranschaulicht die künstliche Erzeugung von Klängen und erklärt wie Töne im Computer erzeugt werden können. Stefan Noll, den wissenschaftliche Themen schon von klein auf faszinierten, machte in diesem Jahr sein Abitur am Eduard-Spranger-Gymnasium in Landau und studiert inzwischen Elektrotechnik und Informationstechnik an der Universität Karlsruhe.

Dass nicht nur versierte Computerfreaks Aussicht auf einen Gewinn haben, beweist die 11jährige Carina Koch, die in der Altersklasse der unter 12-Jährigen mit einer PowerPoint-Präsentation den Jugendsoftwarepreis 2004 gewinnt. Carina präsentiert auf interessant gestalteten interaktiven Seiten Wissenswertes zu ihren Lieblingstieren. Das Mädchen, das die 6. Klasse des Gymnasiums Edenkoben, Rheinland-Pfalz, besucht, kümmert sich in ihrer Freizeit um zahlreiche Tiere und kennt sich daher in der Pflege von kleinen Säugetieren bestens aus. Die junge Schülerin zeigt mit bunten Bildern und Animationen, wie man Hasen, Meerschweinchen oder Chinchillas artgerecht hält. Die Präsentation erstellte sie im Rahmen der „Computer AG“ ihrer Schule. Ihr Lehrer ermunterte sie, sich für den Jugendsoftwarepreis zu bewerben.

Ebenfalls mit einem Multimediaprogramm erringen Dominik Schmidt und Christian Edelmann (16 und 17 Jahre) den Sieg in ihrer Altersklasse. Per Mausklick entführen sie den PC-Nutzer in ein „Haus der sauberen Energien“ auf eine virtuelle Insel, die ausschließlich mit alternativen Energiequellen gespeist wird. Die beiden Schüler gehen in die Wilhelm-von-Oranien-Schule in Dillenburg, Hessen. Im Unterricht haben sie sich intensiv mit dem Thema „alternativen Energien“ beschäftigt. Nun begeistern sie mit ihrer Software Gleichaltrige für Windkraft, Solarzellen und Biogas.

In der gleichen Altersklasse (12 bis 17 Jahre) gewinnt der 16-Jährige Fabian Killus aus Remscheid, Nordrhein-Westfalen. Fabian, der dort in die 10. Klasse des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums geht, gewährt mit seinem Programm Einblicke in die Welt der Elektronik und ihrer Gesetze. Ihn ärgert, dass bei der Elektrizitäts-Lehre im Physikunterricht ständig Glühbirnen und Kabel defekt sind und die Klasse oft vergebens auf das Aufleuchten wartet. Seine Lösung: Schaltkreise werden mit Hilfe der Computer-Maus zusammengesteckt. Dreidimensionale Darstellungen auf dem Bildschirm ersetzen den Aufbau auf dem Lehrerpult.

Nun sind Schüler aller Alterstufen aufgerufen, sich um den Jugendsoftwarepreis 2005 zu bewerben. Einsendeschluss dafür ist der 12. September des kommenden Jahres. Mitmachen können Einzelpersonen, Schülergruppen und Klassen aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Das Thema der Arbeiten kann von den Schülern frei gewählt werden. Es muss aber aus der Physik, Chemie, Biologie, Informatik oder Mathematik stammen. Das Programm kann als interaktives Multimediaprogramm oder als Experimentiersoftware gestaltet sein. Nähere Informationen zum Jugendsoftwarepreis gibt es im Internet.

Die Klaus Tschira Stiftung gGmbH (KTS) in Heidelberg fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik. Die Stiftung ist dabei darauf bedacht, das Verständnis der Öffentlichkeit für diese Fächer zu fördern. Förderschwerpunkte sind: Forschungsvorhaben, Schülerprojekte und die Lehre an staatlichen und privaten Hochschulen.

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Dipl.Biol. Renate Ries idw

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