Heraeus Innovationspreis 2004: Drei preiswürdige Innovationen für mehr Kundennutzen

Ein Sensor zur kontinuierlichen Messung von Aluminium in flüssigem Zink, ein hochtemperaturbeständiger Kontaktdraht aus Niob für Kondensatoren als Ersatz für teures Tantal und eine gepulste Laserlampe mit sechsfach erhöhter Lebensdauer zur Anregung von Industrielasern sind die preiswürdigen Entwicklungen, die mit dem Heraeus-Innovationspreis 2004 ausgezeichnet wurden.

Der von der Geschäftsführung der Heraeus Holding GmbH gestiftete, mit 2500 Euro dotierte erste Preis wurde im Rahmen einer Feierstunde in Hanau an Paul Verstreken vom belgischen Sensorhersteller Heraeus Electro-Nite verliehen. Für den jeweils zweiten Platz wurden Bernd Spaniol von der W. C. Heraeus GmbH und Jeremy Woffendin von Heraeus Noblelight ausgezeichnet. Die Preisträger erhielten aus den Händen von Dr. Frank Heinricht, Mitglied der Geschäftsführung der Heraeus Holding GmbH, und Dr. Jürgen Heraeus, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Heraeus Holding GmbH und Schirmherr der Veranstaltung, jeweils eine vergoldete Medaille mit der Sonderprägung „Innovationspreis 2004“. Der Preis wurde erstmals 2003 ausgelobt. Teilnehmen können weltweit alle Forscher und Entwickler von Heraeus.

„Die neuen Produkte zeichnen sich durch eine hohe Innovationskraft aus, verfügen über ein großes Marktpotential und bringen unseren Kunden entscheidende Vorteile“, lobte Dr. Heinricht die 27 eingereichten Arbeiten. „Erfreulich ist, dass sich alle sechs Konzernbereiche des Unternehmens an der Ausschreibung beteiligt haben. Wir können schon jetzt feststellen, dass sich der Innovationspreis im zweiten Jahr etabliert hat und zur Stärkung einer neuen Innovationskultur bei Heraeus beiträgt.“ Die eingereichten Innovationen werden helfen, so Heinricht, das Ziel, die Innovationsrate, die den Umsatzanteil der neuen Produkte am Gesamtumsatz der vergangenen drei Jahre angibt, von heute 18 % auf über 20 % zu steigern.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Dr. Jürgen Heraeus, hob bei der Preisverleihung die Bedeutung von Innovationen für den Konzern hervor. „Ein Familienunternehmen wie Heraeus ist fortwährend auf neue Produktideen angewiesen, um am Markt langfristig erfolgreich zu sein und um neue Marktanteile zu gewinnen. Wenn wir innovativ bleiben, sichern wir Arbeitsplätze und können neue Mitarbeiter einstellen.“ Er bedankte sich ausdrücklich für das Engagement aller Teilnehmer des Innovationspreises. „Sie können stolz auf Ihre Entwicklungen sein – und das Unternehmen kann stolz auf Sie sein.“ Mit dem Innovationspreis habe Heraeus ein Zeichen gesetzt, um die oftmals verborgenen Innovationen im Unternehmen sichtbar zu machen und gleichzeitig die Leistungen und Talente der Forscher und Entwickler anerkennend würdigen zu können, so der Familienunternehmer.

Drei Innovationen, die Kunden Nutzen bringen

Der von Paul Verstreken (Heraeus Electro-Nite) entwickelte Sensor zur Messung von Aluminium in flüssigem Zink ist ein Novum für die Stahlindustrie. Zink wird als Korrosionsschutz für Stahl verwendet. Allerdings kann keine reine Zinkschicht aufgetragen werden, da diese zu spröde ist. Dem Zink werden daher geringe Mengen Aluminium zur Stabilisierung beigefügt. Die Aluminiumkonzentration sollte möglichst immer konstant sein, um eine hohe Qualität sicherzustellen. Bislang konnte der Aluminium-Anteil im flüssigen Zinkbad nur durch zeitaufwendige Probenentnahme kontrolliert werden. Mit dem AlZin-Sensor wird die Konzentration jedoch direkt und kontinuierlich im Zinkbad gemessen. Auf diese Weise können die Anwender die Aluminiummenge bei Abweichungen sofort nachregulieren und haben so weniger Ausschuss. Ein Zeit- und Kostenvorteil, der in der Stahlindustrie zu erheblichen Kosteneinsparungen führen wird. Der weltweit patentierte Sensor von Heraeus Electro-Nite hat eine Marktlücke geschlossen.

Mit dem von Bernd Spaniol (W. C. Heraeus) entwickelten hochtemperaturbeständigen Niob-Phosphor-Draht , der als Kontaktdraht bei der Herstellung handelsüblicher Kondensatoren für die Elektronikindustrie genutzt werden kann, steht eine günstige Alternative für das bisher als Draht verwendete Tantal zur Verfügung. Die gegenüber Niob um das 20-fache geringere Fördermenge bei Tantal führt jeweils in Boom-Zeiten der Elektronikindustrie zu erheblichen Preisanstiegen. Die Hersteller von Kondensatoren sind derzeit abhängig von diesen stark schwankenden Preisen des Tantals. Die Heraeus-Lösung wird hier für Entspannung sorgen.

Wenn eine Laseranregungslampe für Industrielaser sechsmal länger hält als handelsübliche Modelle, dann bedeutet dies für Anwender, beispielsweise der Automobilindustrie, einen erheblichen finanziellen Vorteil. Jeremy Woffendin hat in Zusammenarbeit mit einer Universität eine gepulste Laserlampe entwickelt, die statt 250 fast 1500 Stunden brennt. Heraeus Noblelight hat sich mit dieser Innovation einen deutlichen Vorsprung vor dem Wettbewerb verschafft.

Innovationspreis zeigt Wirkung nach innen und außen

Der Innovationspreis motiviert nicht nur die Forscher und Entwickler bei Heraeus, sondern bringt auch für die ausgezeichneten und nominierten Produkte einen erheblichen Schub bei der Gewinnung neuer Kunden – genau dort, wo sich die Marktfähigkeit einer neuen Innovation entscheidet. Am Beispiel der Innovationspreisträger von 2003 konnte Dr. Frank Heinricht veranschaulichen, dass beispielsweise der mit dem ersten Preis bedachte Schwefelsensor zur sekundenschnellen Messung von Schwefel in flüssigem Stahl so gut von der Stahlindustrie angenommen wird, dass sich der Umsatz im laufenden Jahr gegenüber 2003 verfünffachen wird. „Mit dem Innovationspreis steht den Preisträgern und jeweiligen Konzernbereichen ein image- und verkaufsförderndes Argument zur Verfügung,“ so Dr. Heinricht.

Der weltweit tätige Edelmetall- und Technologiekonzern Heraeus ist Markt- und Technologieführer in den Bereichen Edelmetalle, Dentalwerkstoffe, Sensoren, Quarzglas und Speziallichtquellen. 2003 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 7,4 Mrd. € (davon 1,74 Mrd. € Produktumsatz) mit weltweit mehr als 9.200 Mitarbeitern in über 100 Tochter- und Beteiligungsunternehmen. Durch ein breit aufgestelltes Produktportfolio ist das 1851 gegründete Unternehmen von den Entwicklungen einzelner Industriebranchen relativ unabhängig. Das hohe Innovations- und Entwicklungspotential im Unternehmen wird intensiv und gezielt gefördert. Durch kundennahe Produktentwicklungen und gezielte Akquisitionen baut Heraeus seine führende Position in verschiedenen Industriebereichen aus.

Media Contact

Dr. Jörg Wetterau Heraeus Holding GmbH

Weitere Informationen:

http://www.heraeus.com

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