Medizinprojekt „PathoBasiliensis“gewinnt den mediendidaktischen Hochschulpreis

Das Projekt „PathoBasiliensis“ der Universität Basel hat das Finale des diesjährigen MEDIDA-PRIX für sich entschieden, muss sich das Preisgeld von 100.000 Euro jedoch mit einem österreichischen und einem weiteren schweizerischen Projekt teilen. Mag. Andrea Ecker vom österreichischen Bundesministerium für Bildung Wissenschaft und Kultur überreichte am Donnerstagabend (16.9.2004) in Graz dem erfolgreichen Projektteam den im gesamten deutschsprachigen Hochschulraum überaus begehrten MEDIDA-PRIX.

Jeweils 25.000 Euro gingen als MEDIDA-Förderpreis an „pastperfect“ der Universität Wien sowie an „Virtual Excursion“ der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Mit den Preisen werden Lehr- und Studiensysteme an Hochschulen ausgezeichnet, die auf besonders vorbildliche und innovative Weise digitale Medien mit fortschrittlicher Didaktik verbinden.

Die Gewinner „PathoBasiliensis“ tun dies auf besonders vorbildliche Weise:

Das Medizinprojekt „PathoBasiliensis“: Lernmodule für die Pathologie im Internet“ der Universität Basel schafft Lernmittel und Informationsquellen für das Selbststudium, die zeitgemäß und an die Bedürfnisse der Studierenden angepasst sind. Seine aufeinander aufbauenden Komponenten, u.a. über 8.000 Bilder, ein virtuelles Mikroskop und ein Lernspiel zur Selbstevaluation, ermöglichen aktives, selbstgesteuertes und exploratives Lernen in beispielhafter Weise. Projektinformationen im Internet: www.unibas.ch/patho

Die beiden MEDIDA-Förderpreisgewinner sind:

„www.pastperfect.at“: Das Web-Projekt zum 16. Jahrhundert der Universität Wien zeigt, dass viele unterschiedliche Wege zur Geschichte führen: Über 700 Geschichten und 78.000 Links erzählen von spektakulären Ereignissen, berühmten Personen oder geschichtswissenschaftlichen Betrachtungen. Das multimediale Web-Projekt schildert das Leben des 16. Jahrhunderts in all seinen Facetten in Form eines avancierten und sinnlich navigierbaren Hypertextraumes, der sich individuellen Rezeptions- und Interpretationsweisen öffnet. Projektinformationen im Internet: www.pastperfect.at

Das Projekt „Virtual Excursion (VirtEx)“ der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich ü-berwindet reale Grenzen und öffnet Wege zum Verständnis von Vegetationen. Das Projekt leistet einen wesentlichen Beitrag zur Unterstützung der traditionellen Exkursionen in biologisch und boden-kundlich ausgerichteten Studiengängen und erweitert deren Möglichkeiten beträchtlich, indem zum Beispiel jahreszeitliche Veränderungen oder Zusatzinformationen wetterunabhängig und ohne An-fahrtswege durch mediale Unterstützung sichtbar gemacht werden können. Projektinformationen im Internet: www.virtualexcursion.ethz.ch

Als Publikumsfavorit erwies sich (als einziges österreichisches Projekt der sieben Finalisten) der heurige Lokalmatador www.pastperfect.at der Universität Wien. Das Projektteam wurde von der Firma Northland mit Wanderrucksäcken inklusive Überlebenspackage ausgestattet.

Insgesamt 186 Projekte aus dem e-Learning-Bereich an Hochschulen in Deutschland (122), Österreich (43) und der Schweiz (21) bewarben sich um den diesjährigen MEDIDA-PRIX, den mediendidaktischen Hochschulpreis der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft e.V. (GMW), um ihr Innovationspotenzial zu messen. Die sieben vielversprechendsten von ihnen schafften in einem mehrstufigen Auswahlprozess den Sprung ins Finale, das während der europäischen Fachtagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW) an der Universität Graz stattfand (15.-17.9.04).

Die GMW-Tagung ist die renommierteste Konferenz für die Themen „Neue Medien in der Hochschul-lehre“ und „Hochschulentwicklung“ im gesamten deutschsprachigen Raum, zu der heuer rund 300 WissenschafterInnen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz nach Graz kamen. „Das Modell des Nürnberger Trichters hat ausgedient, jetzt geht es darum, benutzerzentrierte Systeme zu etablieren und verborgene Türen in den Gehirnen der Lernenden zu ergründen.“, beschreibt Mag. Doris Carstensen, wissenschaftliche Leiterin der Tagung an der Universität Graz, den allgemeinen Tenor der Konferenz. Mit der Beleuchtung der brandaktuellen Themen „Individuelles, spielerisches Lernen“ und „Neuropsychologie“ wurde die 9. GMW-Tagung einmal mehr zum Mittelpunkt zukunftsweisender didaktischer Konzepte für den Einsatz neuer Medien in der Hochschullehre.

Durch die Verleihung dieses mediendidaktischen Hochschulpreises möchte die GMW die Diskussion um den Einsatz digitaler Medien in der Hochschuldidaktik anfachen und eigene Akzente setzen. Projekte sollen gefördert werden, die erkennen lassen, dass von ihnen eine Wirkung ausgeht, welche die Implementierung multimedialer Lehr- und Studiensysteme nachhaltig voranbringt. Ziel ist es, das Innovationspotenzial der digitalen Medien auch für Reformen an den Hochschulen angemessen zu nut-zen.

Der von der GMW jährlich ausgeschriebene und mit 100.000 Euro höchstdotierte Medienpreis in Eu-ropa wird vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (bm:bwk), dem deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem schweizerischen Bundesamt für Bildung und Wissenschaft (BBW) finanziell ausgestattet. Das großzügige Preisgeld soll zweckgebunden für die weitere Projektentwicklung verwendet werden.

Media Contact

Monika Topper GMW

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