Innovationspreis des VDMA für Institut der Universität Hannover

Kooperation aus Hochschule und mittelständischen Unternehmen entwickelt neues Seilsägesystem

Das Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen der Universität Hannover (IFW) hat gemeinsam mit zwei mittelständischen Unternehmen aus Celle einen von drei renommierten Innovationspreisen des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer) gewonnen. Die Auszeichnung, die die Ingenieure aus Wissenschaft und Industrie bei Deutschen Baumaschinentag am 28. März 2004 erhalten haben, wird ihnen für die Entwicklung eines neuartigen Seilsägesystems zuerkannt. Die preisgekrönte Maschine wird auch bei der Hannover Messe (19. bis 24. April 2004) auf dem Gemeinschaftsstand „Innovationsland Niedersachsen“ in Halle 18 zu sehen sein.

Seilsägesysteme kommen zum Einsatz, wenn Großes bearbeitet werden muss: Heraussägen von Steinblöcken im Steinbruch, Rückbau von Ölplattformen oder wenn Ausschnitte aus Mauern herausgesägt werden sollen. Als Werkzeug dient dabei ein mit Diamantschneidperlen besetztes Endlosseil, das von einem Motor gezogen wird. Das Schneidseil arbeitet sich kontinuierlich durch das Material und produziert so die Schnittfuge. In der Entwicklung sind diese Systeme in den vergangenen Jahren jedoch ein wenig stiefmütterlich behandelt worden. „Das liegt vor allem an dem enormen Kostendruck, dem die Bau- und Gesteinsindustrie ausgesetzt sind“, erklärt Martin Lünemann vom Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW). Die Hersteller der Maschinen hätten wenig in die Entwicklung investieren können, da sie die Kosten nicht an die Abnehmer weitergeben konnten.

Den Ingenieuren von IFW und den beiden Unternehmen CEDIMA und F. Koller & Sohn ist es während des zweijährigen Projektes gelungen, die Säge deutlich leichter und damit besser bedienbar zu machen. So wurde die Maschine modularisiert, das heißt ein Mensch kann sie allein transportieren, zusammenbauen und bedienen. „Früher waren diese Sägen so schwer, dass viel mehr Manpower nötig war, um sie in Betrieb zu nehmen. Das bedeutet natürlich auch Kosten“, erläutert Lünemann. Zum anderen wurde der bisher übliche Hydraulikmotor durch einen Hochfrequenz-Elektromotor ersetzt, um eine konstantere Schnittgeschwindigkeit zu erreichen. „Das bedeutet höhere Genauigkeit und weniger Verschleiß“, sagt Hilmar Apmann, am IFW ebenfalls am Projekt beteiligt. Auch konnten die Ingenieure den Durchmesser des Sägeseils von rund zwölf Millimeter auf 6,5 Millimeter verringern.

Die Innovationspreise für zukunftsweisende Entwicklungen bei Bau- und Baustoffmaschinen ist zum siebten Mal verliehen worden. Die Auszeichnung besteht aus Ehrenmedaillen und Urkunden und wird von einer neutralen Jury verliehen, die damit besonders innovative Kooperationen zwischen Herstellern, Anwendern und Hochschulen auszeichnet.

Hinweis an die Redaktion:
Für nähere Informationen stehen Ihnen Martin Lünemann (IFW) unter 0511/762-4010 oder per Mail unter luenemann@ifw.uni-hannover.de und Jens Bockhorst (IFW) unter 0511/762-4299 oder per Mail unter bockhorst@ifw.uni-hannover.de gern zur Verfügung

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Dr. Stefanie Beier idw

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