Erstmals Förderung von Ausbildung der Ausbilder

800.000 Euro von Stifterverband und Heinz Nixdorf Stiftung für den neuen Studiengang „Master of Medical Education“

Erstmals wird in Deutschland ein Studienangebot zur Professionalisierung der medizinischen Lehre geschaffen. Der Stifterverband und die Heinz Nixdorf Stiftung stellen in den kommenden drei Jahren 800.000 Euro für die Einführung eines neuen Studienganges „Master of Medical Education“ (MME) zur Verfügung. Das Angebot richtet sich vor allem an Lehrpersonal, das in den medizinischen Fakultäten und Universitätskliniken tätig ist.

Im vergangenen Jahr hatten Stifterverband und Heinz Nixdorf Stiftung gemeinsam ein mit 1,8 Mio. Euro dotiertes Aktionsprogramm „Neue Wege in der Medizinerausbildung“ aufgelegt, um die Studienreform in der Medizin voranzubringen. Um neue Wege in der Ausbildung zu beschreiten, etwa durch problemorientierte Lehr- und Lernformen und Ersetzen der bisherigen Multiple-choice-Klausuren durch praxisnähere Prüfungsformate, müssen einschlägige Kompetenzen professionell entwickelt werden. „Die Ausbildung der Ausbilder ist der Motor der Studienreform“, sagte Professor Putz, Präsidiumsmitglied des Medizinischen Fakultätentages (MFT) und Vorsitzender des Beirats, der das Aktionsprogramm begleitet.

Das Curriculum des MME wurde vom Medizinischen Fakultätentag konzipiert und lehnt sich an internationale Vorbilder an. Es ist auf zwei Jahre angelegt und kann berufsbegleitend absolviert werden. Es umfasst acht Präsenzmodule von jeweils fünf Tagen, die an jeweils einschlägig ausgewiesenen Fakultäten stattfinden.

Mittelfristig soll sich der Studiengang aus den Teilnahmegebühren in Höhe von 18.000 Euro finanzieren. Als Anschubfinanzierung gewähren Stifterverband und Heinz Nixdorf Stiftung jeweils zwei Teilstipendien in Höhe von 9.000 Euro für die 37 medizinischen Fakultäten in Deutschland. Die andere Hälfte der Teilnahmegebühren muss von den Fakultäten aufgebracht werden.

Hintergrund

Im Unterschied zu den internationalen Vorbildern wird der MME-Studiengang nicht von einer einzelnen medizinischen Fakultät getragen, sondern von der Akademie für Ausbildung in der Hochschulmedizin (AHM) des MFT. Die Neufassung der Approbationsordnung für Ärzte im Juni 2002 sieht u.a. eine Anpassung der Studieninhalte an die veränderten Anforderungen in der medizinischen Versorgung, die bessere Verzahnung von theoretischem und klinischem Unterricht, eine grundlegende Reform des Prüfungswesens und die regelmäßige Evaluation der Lehre vor. Seither konstatiert der MFT wachsenden Handlungsbedarf hinsichtlich der Professionalisierung der medizinischen Lehre. Ende des vergangenen Jahres wurde die AHM gegründet mit dem Ziel, die an einzelnen Fakultäten bestehenden medizindidaktischen Fortbildungsangebote zu zertifizieren, zu koordinieren und die fakultätsübergreifende Zusammenarbeit zu fördern.

Ansprechpartnerin:

Stifterverband, Barkhovenallee 1, 45239 Essen
Bettina Jorzik, Telefon (0201) 8401 103,
Email: bettina.jorzik@stifterverband.de

Media Contact

Michael Sonnabend idw

Weitere Informationen:

http://www.stifterverband.de

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