Verleihung des Annette-Barthelt-Preises für Meeresforschung

Dieses Jahr geht der Annette Barthelt-Preis für Meeresforschung an Dr. Nikolaus Gussone aus Kiel. Zusätzlich wird ein Sonderpreis in Form eines Sachpreises an Daniel Winkelmann (Diplom-Geologe) vergeben. Die Auszeichnung der Preisträger findet am 20. März im Leibniz-Institut für Meereswissenschaften in Kiel statt. Nikolaus Gussone erhält den Preis für seine Promotionsarbeit „Calcium Isotope Fractionation in Calcium Carbonates: Calibration and Application“. Daniel Winkelmann bekommt den Sonderpreis für seine Diplomarbeit „Reconstruction of recent and late Holocene sedimentation processes on the continental shelf west off Spitsbergen“, die er sich über den Zweiten Bildungsweg erarbeitet hat. Um den Preis hatten sich vierzehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus meereskundlichen Instituten in Deutschland beworben.

Der Preis wird jährlich vergeben und ist mit einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung dotierten Forschungsstipendium in Höhe von insgesamt 5.100,– Euro verbunden; er dient der Förderung herausragender Nachwuchskräfte auf allen Gebieten der Meereskunde. Über die Vergabe des Preises entscheidet aufgrund eingereichter Arbeiten der Vorstand der Annette Barthelt-Stiftung gemeinsam mit einem wissenschaftlichen Beirat.

Gussone hat seine Arbeit am GEOMAR Forschungszentrum für marine Geowissenschaften an der Universität Kiel unter der Betreuung von Prof. Dr. Anton Eisenhauer angefertigt. Er untersuchte in seiner Doktorarbeit, inwieweit Messungen von Ca-Isotopen in marinen Karbonaten zur Bestimmung der Wassertemperatur des Paläo-Ozeans geeignet sind. Neben der in der Wissenschaft etablierten O-Isotopenbestimmung bilden die durchgeführten Analysen eine vollkommen innovative Methode, die den bisherigen Kenntnisstand zur Ca-Isotopengeochemie beträchtlich erweitert.

Winkelmann hat seine Arbeit an der Fakultät für Geowissenschaften, Geophysik und Bergbau der Technischen Universität Bergakademie Freiberg unter der Betreuung von Dr. Jochen Knies absolviert. Seine Untersuchungen basieren auf der feinskaligen Analyse von Profilen des marinen Oberflächensediments des Kontinentalschelfs im polaren Nordatlantik. Die Sedimentstruktur fungiert dabei als Klimaarchiv und erlaubt weitreichende Interpretationen über die Entwicklung unseres Klimasystems.

Der Annette-Barthelt-Preis wird in diesem Jahr zum fünfzehnten Mal vergeben. Er dient dem Gedenken an den Terroranschlag von Dschibuti. Dabei kamen am 18. März 1987 vier junge Wissenschaftler des Kieler Instituts für Meereskunde durch einen Bombenanschlag ums Leben: Annette Barthelt, Marco Buchalla, Hans-Wilhelm Halbeisen und Daniel Reinschmidt. Vier weitere Wissenschaftler des Kieler Instituts erlitten bei dem Anschlag schwere Verletzungen. Die jungen Wissenschaftler waren nach Dschibuti gereist, um an einer meereskundlichen Expedition des Forschungsschiffes „Meteor“ im Indischen Ozean teilzunehmen.

Die Universität, der Vorstand der Stiftung und das Leibniz-Institut für Meereswissenschaften laden die Partner aus den Medien zur Teilnahme an der Preisverleihung herzlich ein: 20. März 2004, 15:30 Uhr, Leibniz-Institut für Meereswissenschaften, Düsternbrooker Weg 20. Nach der Vorstellung der ausgezeichneten Forschungsarbeit durch den Preisträger wird Dirk Lindenau einen Festvortrag halten zum Thema: „Sicherheit für unsere Weltmeere made in Kiel-Friedrichsort“.

Information:
Prof. Dr. Karin Lochte, Leibniz-Institut für Meereswissenschaften
Tel.: 0431-600-4250, email: klochte@ifm-geomar.de oder
Dr. Uwe Piatkowski, Leibniz-Institut für Meereswissenschaften
Tel.: 0431-600-4571, email: upiatkowski@ifm-geomar.de

Media Contact

Susanne Schuck idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-kiel.de

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