Max-Planck-Forschungspreis für internationale Kooperation an Prof. Selvadurai

Gründungen in Bauwerken vorausberechnen – Der frühere Humboldt-Forschungspreisträger pflegt enge Kontakte zur Universität Stuttgart

Prof. Antony P. Selvadurai von der McGill University in Montreal (Kanada) ist mit dem Max-Planck-Forschungspreis 2003 im Bereich Ingenieurwissenschaften ausgezeichnet worden. Der mit 125.000 Euro dotierte Preis wurde dem kanadischen Wissenschaftler, der durch eine enge Forschungszusammenarbeit mit der Universität Stuttgart verbunden ist, für seine theoretischen und experimentellen Methoden zuerkannt, mit denen die Eigenschaften der Gründungen von Bauwerken vorausberechnet werden können, etwa für die wechselnden Belastungen einer Pipeline auf Dauerfrostboden. Der von der Max-Planck-Gesellschaft und der Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam vergebene Preis wurde kürzlich in Berlin an insgesamt zwölf Wissenschaftler verschiedener Disziplinen verliehen. Die Auszeichnungen bieten einen flexiblen Rahmen zur Aufnahme, Vertiefung oder Erweiterung gemeinsamer Projekte hochqualifizierter deutscher und ausländischer Forscher mit dem Ziel, im internationalen Verbund wissenschaftliche Spitzenleistungen zu erreichen.

Antony P. Selvadurai, 1942 in Sri Lanka geboren, studierte und promovierte in England und ist heute Professor für Civil Engineering and Applied Mechanics an der McGill University in Montreal. Er arbeitet auf den Gebieten der theoretischen und experimentellen Mechanik sowie der computergestützten Geomechanik. Er hat unter anderem geomechanische Probleme bei Erdölpipelines in Permafrostregionen untersucht. Dabei hat er eine neue mathematische Lösung gefunden, um die Frosthebung einer Pipeline auf gefrorenem Untergrund vorauszuberechnen.

Seit über zehn Jahren unterhält er enge Forschungskontakte zum Institut A für Mechanik sowie auch zum Institut für Geotechnik der Universität Stuttgart. Am Institut A für Mechanik unter der Leitung von Prof. Lothar Gaul war Prof. Selvadurai als Humboldt-Forschungspreisträger seit 1998 bei regelmäßigen Aufenthalten als Gastwissenschaftler tätig. Zum Forschungsgebiet gekoppelter Feldprobleme des Institutes – ein Anwendungsgebiet ist beispielsweise die Schallabstrahlung von einer schwingenden Maschine – entstanden gemeinsame Arbeiten und zwei Lehrbücher. Innerhalb dieser Zusammenarbeit hat sich Prof. Selvadurai nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Lehre an der Uni Stuttgart engagiert; insbesondere Nachwuchswissenschaftler profitieren von dem regen Austausch mit der McGill University. Seinen nächsten Aufenthalt an der Uni Stuttgart plant der Max-Planck´-Forschungspreisträger, für den nach eigenem Bekunden Stuttgart bereits zur zweiten Heimat geworden ist („Stuttgart is my second home“) bereits im Februar des nächsten Jahres.

Weitere Informationen: e-mail. patrick.selvadurai@mcgill.ca

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Ursula Zitzler idw

Weitere Informationen:

http://www.mecha.uni-stuttgart.de

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