26,1 Millionen Euro für Niedersachsens Forschungsstätten

VolkswagenStiftung unterstützt Forschungseinrichtungen des Landes im Rahmen des „Niedersächsischen Vorab“.

Im Jahr 2003 insgesamt rund 47,4 Millionen Euro im „Vorab“ bewilligt.

Die VolkswagenStiftung vergibt einen Teil der zur Verfügung stehenden Fördermittel vorweg an Forschungseinrichtungen des Landes Niedersachsen – gemeinhin als „Niedersächsisches Vorab“ bezeichnet. Über die Vergabe dieser Stiftungsmittel entscheidet das Kuratorium der VolkswagenStiftung auf der Grundlage von Vorschlägen der Niedersächsischen Landesregierung (weitere Informationen zu den Grundlagen des Vorab finden Sie am Ende der Pressemitteilung).

Das Kuratorium der VolkswagenStiftung hat jetzt im Rahmen des Niedersächsischen Vorab für 67 Vorhaben Mittel in Höhe von rund 26,1 Millionen Euro bewilligt. Nach Wissenschaftsbereichen getrennt betrachtet dominieren dabei die Biowissenschaften mit 22 Bewilligungen über insgesamt 10,4 Millionen Euro vor den Ingenieurwissenschaften mit zwölf Bewilligungen über rund 4,1 Millionen Euro und den Naturwissenschaften mit zehn Bewilligungen über rund 8,3 Millionen Euro. Die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften erhalten bei vier Bewilligungen knapp 800.000 Euro. Die Wissenschaftsbereiche übergreifend werden für 19 Vorhaben knapp 2,4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Insgesamt hat die VolkswagenStiftung damit im Jahr 2003 rund 47,4 Millionen Euro im Rahmen des Niedersächsischen Vorab bewilligt.

Innerhalb der wissenschaftsbereichsübergreifenden Förderungen stehen rund 1,3 Millionen Euro für 13 niedersächsisch-israelische Gemeinschaftsvorhaben zur Verfügung. Mit weiteren 358.000 Euro unterstützt wird der Forschungsverbund „Technikentwicklung und gesellschaftlicher Strukturwandel am Anfang des 21. Jahrhunderts“, an dem unter Federführung des Soziologischen Forschungsinstituts an der Universität Göttingen mehrere niedersächsische Hochschulen wie etwa die Universitäten Hannover und Oldenburg beteiligt sind.

Eine der aktuellen Bewilligungen – 350.000 Euro – geht an den „Forschungsverbund Windenergie Oldenburg/Hannover“. Die dort beteiligten Wissenschaftler beschäftigen sich zum einen mit drängenden Fragen des Einsatzes von Windenergieanlagen im Offshore-Bereich. Zum anderen soll der Verbund dazu beitragen, notwendige Strukturen für langfristige Grundlagenforschung aufzubauen und einen Forschungsschwerpunkt von internationaler Bedeutung zu etablieren. Wichtig hierfür ist die angestrebte Verknüpfung ingenieur- und naturwissenschaftlicher Kompetenzen. Mit der weiteren Erforschung der Windenergie soll eine wettbewerbsfähige Option etabliert werden für eine zukunfts-gerichtete, die natürlichen Ressourcen schonende Energieversorgung.

In der Folge beispielhaft eine Auswahl an einzelnen Hochschulen geförderter Vorhaben:

– Der Universität Braunschweig werden für das neu gegründete Institut für Verkehrssicherheit und Automatisierungstechnik mit den Schwerpunkten Sicherheit der Transportmittel, Transportleit- und Umschlagtechnik weitere 350.000 Euro zur Verfügung gestellt. Das neue Institut ergänzt sich komplementär mit dem ebenfalls neuen Institut für Verkehrsführung und Fahrzeugsteuerung in Braunschweig.

– Zur Verbesserung der Lehrsituation erhält das Institut für Architekturzeichnen und Raumgestaltung der Technischen Universität Braunschweig einmalig 223.000 Euro. Mit – ebenfalls einmalig – 530.000 Euro unterstützt wird an der Hochschule die neue Professur „Bauwerkserhaltung und Tragwerk“.

– Im DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik an den Forschungsstandorten Braunschweig und Göttingen wurde die neue Abteilung „Technische Strömungen“ geschaffen. Für die Stärkung dieses Standorts und das dort angesiedelte Projekt „Lärmimmission und Aerodynamik von Fahrzeugen“ stellt die Stiftung weitere 511.000 Euro bereit.

– Der Forschungsschwerpunkt „Gesamt-Energiemanagement in Kraftfahrtzeugen“ am Institut für Fahrzeugbau der Fachhochschule Braunschweig-Wolfenbüttel wird mit 135.000 Euro unterstützt.

– Für den Forschungsschwerpunkt „Leichtbauwerkstoffe im Automobilbau“
an der Fachhochschule Braunschweig-Wolfenbüttel wurden dem
Institut für Recycling am Standort Wolfsburg 159.000 Euro bewilligt.

– Für dringend benötigte Großgeräte erhält das Institut für Maschinelle Anlagentechnik und Betriebsfestigkeit der Technischen Universität Clausthal einmalig 540.000 Euro.

– Das Europäische Neurowissenschaftliche Institut (ENI) an der Universität Göttingen ist geplant als international und interdisziplinär ausgerichtetes Zentrum neurowissenschaftlicher Forschung auf höchstem Niveau, das Gastwissenschaftlern Arbeitsmöglichkeiten bietet und dem Nachwuchs ein selbstständiges Forschen ermöglicht. Darüber hinaus präsentiert es sich als weltweites Kommunikationszentrum für die Neurowissenschaften und fördert die Zusammenarbeit von Klinikern und Theoretikern auf diesem Gebiet. Die Stiftung unterstützt das ENI jetzt erneut, und zwar mit 4,62 Millionen Euro.

– Für dringend benötigte Forschungsinfrastruktur erhält das Institut für Mikrobiologie und Genetik der Universität Göttingen 1,66 Millionen Euro, des Weiteren stehen für Kleingeräte 106.000 Euro zur Verfügung.

– Um die niedersächsischen Aktivitäten zur Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathie (TSE) stärker zu bündeln und zu vernetzen, wurde eine TSE-Koordinierungsstelle an der Universität Göttingen etabliert und eine Forschergruppe eingerichtet, die sich auf die „Mechanismen der Aufnahme und Ausbreitung des Erregers der Prion-Krankheit im Körper“ und die „Mechanismen der Krankheitserzeugung einer Prion-Krankheit und deren sensitiven Nachweis“ konzentriert. Für beide Vorhaben erhält die Abteilung Neuropathologie noch einmal gut 330.000 Euro. Weitere 54.000 Euro für BSE-Forschung erhält das Tierärztliche Institut der Universität Göttingen.

– Das Geowissenschaftliche Zentrum Göttingen der Universität Göttingen erhält 80.300 Euro für die Bereiche Angewandte Geologie, Strukturgeologie und Geodynamik, Geobiochemie und Sedimentologie – angeschafft wird unter anderem ein Feldmessfahrzeug. Ferner erhält das Mineralogisch-Kristallographische Institut der Hochschule rund 54.000 Euro für Geräte.

– Die Abteilung Biochemie im Zentrum Biochemie und Molekulare Zellbiologie der Universität Göttingen erhält für ein neu einzurichtendes Transkriptomanalyselabor 243.000 Euro.

– Der Fachbereich Humanmedizin der Universität Göttingen und die Max-Planck-Gesellschaft haben im vergangenen Jahr ein in Deutschland bislang einmaliges Verbundprojekt gestartet zur klinischen Forschung mit Blick auf den Einsatz von Magnetresonanz-Tomografie und Spektroskopie bei neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen – und werden dabei mit weiteren 440.000 Euro unterstützt.

– Für den in Deutschland einmaligen Forschungsschwerpunkt „Entwicklungsbiologie pädiatrischer Krankheiten“ werden der Abteilung Kinderheilkunde am Fachbereich Humanmedizin der Universität Göttingen weitere 53.500 Euro zur Verfügung gestellt. Ebenfalls 53.500 Euro erhält der Schwerpunkt Neuropädiatrie der Abteilung Kinderheilkunde für Gerätebeschaffungen.

– Das neu konzipierte Max-Planck-Institut für Strömungsforschung in Göttingen erhält weitere zwei Millionen Euro als Anschubfinanzierung für die theoretische und die beiden experimentell arbeitenden Abteilungen.

– 500.000 Euro erhält das Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen für dringend benötigte Geräte der neu eingerichteten, auf dem Gebiet der Strukturforschung arbeitenden Abteilung.

– 250.000 Euro erhält das Göttinger Experimentallabor XLAB, eine Einrichtung der Universität Göttingen. Es soll mit einem umfangreichen Angebot an Praktika bei Schülern der Sekundarstufen I und II das Interesse für Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik wecken. XLAB schlägt somit eine Brücke zwischen universitärer Forschung und dem künftigen wissen-schaftlichen Nachwuchs.

– Mit Forschungsfragen zu den Kognitiven Neurowissenschaften wird sich die gleichnamige, neu eingerichtete Abteilung am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen beschäftigen – gefördert mit jetzt rund 52.000 Euro. For-schungsschwerpunkt ist der Einfluss von Aufmerksamkeit auf die Verarbeitung sensorischer Informationen. Ziel ist es, das Verständnis der neuronalen Grundlagen komplexer Leistungen von Nervensystemen zu verbessern.

– Die Max-Planck-Gesellschaft wird die in Hannover ansässige Außenstelle des Potsdamer Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ausbauen und die Zusammenarbeit mit dem Institut für Atom- und Molekülphysik der Universität Hannover vorantreiben. Die VolkswagenStiftung unterstützt dies jetzt erneut, und zwar mit fünf Millionen Euro.

– 1,07 Millionen Euro stellt die Stiftung dem Institut für Theoretische Elektrotechnik und Hochfrequenztechnik der Universität Hannover zur Verfügung zur Einrichtung eines Kommunikationssystem-Messplatzes.

– Für die dringend benötigte Anschaffung einer Kryotechnik an NMR-Spektrometern wird das Institut für Organische Chemie der Universität Hannover einmalig mit 600.000 Euro unterstützt.

– 150.000 Euro erhält der Fachbereich Maschinenbau der Fachhochschule Hannover für den Forschungsschwerpunkt „Automatisierung umwelt- und bioverfahrenstechnischer Prozesse und Systeme“.

– Für dringend benötigte Endosonographie- und Endoskopiegeräte erhält
die Abteilung Gastroenterologie und Hepatologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) einmalig 420.000 Euro.

– Die Professorenstelle für Klinische Forschung unter frauenspezifischen
Aspekten an der MHH wird mit 150.000 Euro unterstützt.

– Der Fachbereich Physik, Mess- und Feinwerktechnik der Fachhochschule Hildesheim – Holzminden – Göttingen erhält weitere rund 176.000 Euro für seinen Forschungsschwerpunkt „Laser- und Plasma-Oberflächenbehandlung von Holz“.

– Zur Verbesserung ihrer jeweiligen Forschungsinfrastruktur erhalten der Fachbereich Physik der Universität Oldenburg knapp 100.000 Euro, 152.000 Euro das Institut für Chemie und Biologie des Meeres und der Fachbereich Biologie rund 54.000 Euro.

– Den neuen Forschungsschwerpunkt „Applikationen für massiv parallele Rechnercluster“ am Fachbereich Technik – Abteilung Elektrotechnik und Informatik der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven unterstützt die Stiftung zunächst mit rund 177.000 Euro.

– An der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven wird mit rund 172.000 Euro der Forschungsschwerpunkt „Biologische Bodensanierung“ unterstützt; knapp 173.000 Euro erhält der Fachbereich Sozialwesen am Standort Emden zur Förderung des Forschungsschwerpunkts „Entwicklung von Modellen und Standards integrativer Versorgung im Bereich der Rehabilitation von Patienten mit motorischen Störungen“.

– Das neue, fachübergreifend und interdisziplinär arbeitende Institut für Kog-nitionswissenschaft der Universität Osnabrück wird sich Fragen der künstlichen Intelligenz, der Linguistik, Computer- und Psycholinguistik, der Kognitionspsychologie und Philosophie der Kognition, der Neuroinformatik und Neurobiologie annehmen – und erhält dafür jetzt rund 622.000 Euro.

– An der Universität Osnabrück wird derzeit ein europawissenschaftliches Zentrum eingerichtet, unter dessen Dach das European Legal Studies Institute (ELSI) Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Rechtsvergleichung und Rechtsvereinfachung bündeln wird. Die Stiftung unterstützt dieses mit zunächst 301.000 Euro. Des Weiteren erhält das Institut für Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung der Universität Osnabrück zur Unter-stützung des Projekts „Study Group on a European Civil Code“ 53.700 Euro.

– Der Fachbereich Biologie/Chemie der Universität Osnabrück erhält 338.500 Euro für Geräteausstattung – darunter ein Fluoreszenzmikroskop.

– Mit 51.000 Euro unterstützt wird an der Universität Osnabrück auch die wissenschaftliche Betreuung der archäologischen Ausgrabungen in Kalkriese (Varusschlacht).

– Mit knapp 220.000 Euro erstmals gefördert wird an der Fachhochschule Osnabrück, Fachbereich Agrarwissenschaften, Fachgebiet Umweltschonende Pflanzenproduktion, der neue Forschungsschwerpunkt „’Precision Farming’ als Instrument der interdisziplinären potenzialorientierten Landnutzung“

Kontakt

VolkswagenStiftung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Christian Jung
Telefon: 05 11/83 81 – 380
E-Mail: jung
@volkswagenstiftung.de

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