5,9 Millionen Euro für die Erhaltung und Pflege deutscher Gartenlandschaften

Überreichte Dr. Fritz Brickwedde, DBU-Generalsekretär, den Kulturpreis 2003 der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL): Prof. Dr. Kaspar Klaffke, Präsident der DGGL.

DBU-Generalsekretär erhält für seine Verdienste den Kulturpreis 2003 der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur – Bilanz zum Tag des offenen Denkmals: 106 Millionen Euro investiert

5,9 Millionen Euro hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) seit ihrer Gründung 1991 investiert, um in 41 Projekten deutsche Park- und Kulturlandschaften vor allem in den ostdeutschen Bundesländern zu erhalten und zu pflegen. Dies nahm Prof. Dr. Kaspar Klaffke, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) , heute zum Anlass, um Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der DBU, in Anwesenheit des niedersächsischen Wissenschaftsministers Lutz Stratmann den Kulturpreis 2003, das „Goldene Lindenblatt“, zu verleihen. Während des Festaktes in den Räumen des Zentrums für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU hob Klaffke das Engagement der DBU und besonders das ihres Generalsekretärs für die alten Gärten und Parks in Deutschland hervor. „Neben der Förderung des Erhaltes der die Kulturlandschaft noch immer weithin prägenden Alleen hat erst der Einsatz der DBU viele historische Gärten und Parks als Dokumente der Gartenkunst nachhaltig gesichert“, so Klaffke. Insgesamt hat die DBU 504 Projekte zur Bewahrung des nationalen umweltgeschädigten Kulturgutes mit 106 Millionen Euro unterstützt.

Minister hob Engagement des Landes Niedersachsen hervor

In seiner Rede betonte der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann, dass Niedersachsen eine Infrastruktur für die Gartendenkmalpflege geschaffen habe, die bundesweit führend sei. „Allein seit dem Jahr 2000 haben wir für die Erhaltung und Wiedergewinnung historischer Gartenanlagen insgesamt 1,3 Millionen Euro eingesetzt“, so der Minister. Mit staatlichen Mitteln allein könnten die vielfältigen Aufgaben der Gartendenkmalpflege jedoch nicht geschultert werden. „Daher ist das bürgerschaftliche Engagement für die Erhaltung unserer Kulturlandschaft unverzichtbar.“

Erhaltung wertvoller Kulturdenkmäler erstes Ziel nach DBU-Gründung

Unmittelbar nach der Gründung der DBU vor zwölf Jahren hatte es ein Sofortprogramm „Neue Länder“ gegeben, von dem auch viele national wertvolle Gartenanlagen in den ostdeutschen Bundesländern profitiert hätten. In den Zeiten nach der politischen Wende sei schnell deutlich geworden, so Brickwedde, dass nur schnelle und unkomplizierte finanzielle Unterstützung diese einmaligen Kulturgüter retten könnte.

Kontinuierliche Arbeit für den Kulturgüterschutz

Besonders engagierte sich die DBU für das Desssau-Wörlitzer-Gartenreich (Sachsen-Anhalt) und die Pückler-Parks in Bad Muskau (Sachsen) und Branitz (Brandenburg). Dieses Engagement für national bedeutsame Gartenlandschaften zeichne sich bis heute fort. So habe man ein Modellprojekt des Büros HORTEC aus Rehsen (Sachsen-Anhalt) gemeinsam mit dem Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. mit 390.000 Euro unterstützt, das sich der Bewahrung ausgewählter umweltgeschädigter historischer Parkanlagen in Sachsen-Anhalt widmet. Von Klostergärten über Gärten des Barock bis zu den Landschaftsparks des 19. Jahrhunderst reiche hier die vorhandene Typologie der Anlagen und Kulturlandschaften. Die Mehrzahl dieser Gärten habe in Zeiten der ehemaligen DDR unter erheblichen Umweltbelastungen gelitten. Im Konzept „Gartenträume“ fasste HORTEC zunächst 40 der fast 1.000 erfassten Parkanlagen in einem Handbuch als beispielhaft zusammen und entwarf Konzepte für deren Bewahrung.

Konkrete Maßnahmen zur Rettung wertvoller Gartenanlagen

In einem fortführenden Projekt des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt sollen nun für ausgewählte Kulturlandschaften in Zusammenarbeit mit den Eigentümern Konzepte zu deren Bewahrung und Erhalt ausgearbeitet und in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden. „Das Projekt beweist seinen Modellcharakter vor allem in der fächerübergreifenden Zusammenarbeit von Denkmal-, Wasser- und Naturschutz und in der Unterstützung der vielfach überforderten Eigentümer wie Kommunen und Landkreise“, so Brickwedde.

Media Contact

Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de

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