Forschungsprojekt "Hörvorgänge bei Insekten" gefördert

VolkswagenStiftung fördert mit 1,3 Millionen Euro

Hörvorgänge bei Insekten und zwar die mechanischen Prozesse und zellulären sowie molekularen Mechanismen sind der Gegenstand eines Forschungsprojektes von Dr. Martin C. Göpfert vom Zoologischen Institut der Universität zu Köln, das jetzt von der VolkswagenStiftung mit 1,3 Millionen Euro gefördert wird. Konkret geht es ihm um die genauen Abläufe der mechanischen Verstärkung ins Ohr einfallender Reize. Bekannt ist, dass die im Ohr sitzenden Sinneszellen ihre erstaunliche Empfindlichkeit für eintreffende Geräusche mit Hilfe eines Tricks erreichen: Ähnlich wie das Anstoßen einer Schaukel deren Schwingungen verstärkt, verstärken auch diese Zellen aktiv mit eigenen Bewegungen die durch Schall ausgelösten Schwingungen. Um die biophysikalischen Prozesse rund um jene aktive mechanische Verstärkung zu erforschen, will Göpfert neurobiologische, biophysikalische und genetische Methoden kombinieren. Untersuchungsobjekte sind die Taufliege Drosophila, Stechmücken und Nachtfalter. Kennzeichen des im hohen Maße interdisziplinären Vorhabens der Nachwuchsgruppe mit dem Titel „Active auditory mechanics in insects“ ist es, dass die Gebiete Biomechanik, Akustik und Genetik in noch ungewohnter Weise verbunden werden.

Das Projekt von Dr. Göpfert hat die VolkswagenStiftung zusammen mit fünf weiteren aus insgesamt 55 anderen Anträgen ausgewählt. Mit dieser Maßnahme möchte die Stiftung vor allem Nachwuchsgruppen fördern. Wer als junger Wissenschaftler eine solche Gruppe leitet, verwaltet die eingeworbenen Gelder eigenständig und hat insgesamt sechs Jahre Zeit, die selbst gesteckten Forschungsziele zu erreichen. Dabei können sich die Nachwuchswissenschaftler die Hochschule und ihre Mitarbeiter selber auswählen. Sie sind damit organisatorisch unabhängig, aber eingebettet in die Universität.

Dr. Göpfert (Jahrgang 1968) arbeitete von 1998 bis 2002 als Forschungsstipendiat des DAAD und der Deutschen Akademie der Naturforscher am Zoologischen Institut der Universität Zürich; dort habilitierte er sich vor kurzem. Im April 2003 wurde er mit dem Walter Arndt-Preis der Deutschen Zoologischen Gesellschaft ausgezeichnet. Seit 2002 ist Göpfert als Royal Society Research Fellow an der School of Biological Sciences der Universität Bristol beschäftigt. „Damit ist er ein Paradebeispiel eines jungen Wissenschaftlers, der trotz hervorragender Arbeitsbedingungen im Ausland durch ein attraktives Angebot nach Deutschland zurückkehrt“, betont Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung.

Rückfragen an:

Dr. Ansgar Büschges
Telefon 0221 – 470-2607
E-mail: ansgar.bueschges@uni-koeln.de

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Gabriele Rutzen idw

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