Bundesregierung fördert erfolgreich innovative Lösungen beim Umgang des Menschen mit der Technik

Älteren Menschen ist es möglich, durch Gesten intelligente Serviceroboter zur Haushaltsarbeit anzuleiten. Videorekorder können ohne vorherige Lektüre einer komplizierten Betriebsanleitung durch bloßes Sprechen programmiert werden. Diese Beispiele sind keineswegs Fiktion, sondern Ergebnisse von Forschung, die auf einer internationalen Statustagung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) heute und morgen in Berlin präsentiert werden. Die Bundesregierung hatte im Jahr 1999 sechs Leitprojekte mit dem Ziel gestartet, einfache Bedienungsmöglichkeiten für komplizierte Technik zu schaffen.

„Alle Leitprojekte haben ihre Forschungsziele erreicht“, erklärte Staatssekretär Wolf-Dieter Dudenhausen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. „Insgesamt konnten sogar 116 Patente angemeldet werden. Dreizehn spin-off-Unternehmen wurden gegründet und 56 spin-off-Produkte entwickelt“. Besonders erfreulich sei, so Dudenhausen, dass durch die Forschungsarbeiten bislang 154 neue High-Tech-Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen wurden.

In den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit geförderten interdisziplinären Projekten zur Mensch-Technik-Interaktion arbeiteten insgesamt 102 Forschungsgruppen mit einem Förderumfang von 82,6 Millionen Euro. Die Gesamtmittel belaufen sich auf 152,2 Millionen Euro.

Dudenhausen erklärte vor den fast 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Internationalen Statustagung aus dem In- und Ausland, dass nur innovative Lösungen zum Umgang des Menschen mit der Technik die nötige Akzeptanz schaffen würden, neue Systeme schneller im Markt umsetzen zu können. „Die Leitprojekte zeigen, dass die Ergebnisse von Forschung an den Bedürfnissen der Menschen orientiert sein müssen. Jetzt geht es darum, die Lösungen noch bekannter zu machen und in die Anwendung zu bringen“.

Highlights der sechs Leitprojekte sind:

  • SMARTKOM: Computer ohne Tastatur und Maus – integrierte Sprach- und Gestikverarbeitung zur natürlichen Interaktion mit dem System. Verstehen auch von unpräzisen, mehrdeutigen oder unvollständigen Eingaben. Zeigegesten und Gesichtsausdruck steuern den Computer.
  • ARVIKA: Der Computer in der Brille – mobiles Agieren in gemischt realen und virtuellen zukunftsorientierten Arbeitsumgebungen von Produktion und Service. Der Serviceingenieur erhält vor Ort eingeblendete situationsgerechte Informationen.
  • MORPHA: Mobile Serviceroboter auf dem Vormarsch – vor allem im Haushalt und im Pflegebereich. Roboter, die im Umfeld des Menschen agieren oder mit ihm zusammenarbeiten, müssen den Menschen erkennen und ihre Bewegungen auf ihn einstellen.
  • MAP: Der vernetzte digitale Assistent im Taschenformat – neue technische Lösungen bei mobilen Tätigkeiten durch die Integration von multimodalen Interaktionsfunktionen, neuen Assistenzsystemen, Agententechnologien und Multimedialität.
  • INVITE: Werkzeuge zum innovativen Informations- und Wissensaustausch werden entwickelt, um räumlich verteilte Telearbeit zu ermöglichen.
  • EMBASSI: Multimodale Fernbedienung für alle elektronischen Geräte des Alltags – es kommt Ordnung und Intelligenz in den Wirrwarr von Benutzerschnittstellen und Bedienungsanleitungen.

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BMBF

Weitere Informationen:

http://www.bmbf.de

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