Universitäts- und DAAD-Preise für hervorragende TU-Studierende und Doktoranden

Vom Klimaschutz bis zu 100.000 Unbekannten

Gute Leistungen zahlen sich aus. Sieben Studierende und Doktoranden werden zum Abschluss ihres Studiums oder ihrer Promotion mit dem mit jeweils 1.000 Euro dotierten Universitätspreis 2002 der TU Chemnitz ausgezeichnet. Unter den Preisträgern, die am 14. Oktober 2002 im Rahmen der Immatrikulationsfeier geehrt werden, befindet sich mit Dr. Dirk Rübbelke auch der erste Chemnitzer Juniorprofessor, der zu Beginn des Wintersemesters 2002/2003 seine Arbeit aufnehmen wird. Darüber hinaus wird ein ebenfalls mit 1.000 Euro dotierter Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an einen hervorragenden ausländischen Studenten der TU überreicht – dieses Jahr an einen Chinesen.

Bis Anfang August konnte jede der sieben Fakultäten die aus ihren Reihen beste Abschlussarbeit des Jahres auswählen und der Vergabekommission vorschlagen. Im Beisein des Uni- Rektors Prof. Dr. Günther Grünthal fielen alle Entscheidungen einstimmig für die vorgeschlagenen Kandidaten. Der Universitätspreis wird vergeben von der „Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz“ und finanziell unterstützt von regionalen und überregionalen Sponsoren.

In der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften wird Dr. Dirk Rübbelke für seine Doktorarbeit zur internationalen Klimapolitik ausgezeichnet, die einen wichtigen Beitrag für die ökonomische Theorie des Klimaschutzes darstellt und wichtige politische Handlungsanweisungen gibt. Ab dem Wintersemester 2002/2003 wird Dr. Rübbelke als erster Juniorprofessor an der TU Chemnitz die neue Professur für Europäische Wirtschaft übernehmen. Dieser Universitätspreis wird gesponsert von der Sparkasse Chemnitz.

In der Fakultät für Naturwissenschaften setzte sich der Chemiestudent Andreas Seifert im Bereich Polymerchemie durch: In seiner Diplomarbeit stellte er die völlig neue Materialklasse der anorganisch-organischen Hybridmaterialien für verschiedene Anwendungen auf die Probe. Bereits im September 2001 hatte er die ersten Ergebnisse seiner Arbeit auf der internationalen Tagung Sol- Gel im italienischen Padua vorgestellt. Sponsor dieses Preises ist der ostdeutsche Energieversorger enviaM.

In der Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik geht der diesjährige Universitätspreis an Dr. Jörg Matthes. Mit seiner Doktorarbeit über neue Wege in der Konstruktion von Kurvengetrieben lieferte er nach Ansicht der Fakultät einen wichtigen und wertvollen wissenschaftlichen Beitrag auf dem Gebiet des rechnerunterstützten Entwurfs von Mechanismen und Maschinen. Der Universitätspreis wird gesponsert von MAN Roland, Werk Plamag Plauen.

In der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik wird Falk Korndörfer für seine Diplomarbeit ausgezeichnet. Er entwickelte das Modell eines flexibel einsetzbaren und temperaturbeständigen Bauelementes zur Schaltungssimulation, das sich vor allem für Hochvolt-Schaltungen anbietet. Dieses Modell wird bereits erfolgreich im Sonderforschungsbereich „Mikromechanische Sensor- und Aktorarrays“ der TU Chemnitz beim Entwurf von Schaltungen eingesetzt. Der Sponsor dieses Preises ist die Siemens AG, Erlangen.

In der Fakultät für Informatik legte Sven Bürgel die beste Arbeit dieses Jahres vor. In seiner Diplomarbeit beschäftigte er sich mit der Modellierung und Einführung eines neuen Informationssystems, das in Datenform alle Vorschriften beinhaltet, die für das Studium und insbesondere für Prüfungen von Bedeutung sind. Dieser erste wichtige Baustein für das Projekt „Adonis“ soll künftig Missverständnisse, Widersprüche und falsche Interpretationen solcher Vorschriften verringern. Auf der diesjährigen internationalen Konferenz DEXA`2002 stellte Sven Bürgel im französischen Aix-En-Provence bereits seine wichtigsten Ergebnisse einem Fachpublikum vor. Gesponsert wird dieser Universitätspreis vom Chemnitzer Maschinenbau- Unternehmen Niles Simmons.

In der Fakultät für Mathematik war Dr. Helmut Harbrecht erfolgreich. In seiner Doktorarbeit behandelte er so genannte mathematische Waveletbasen und Multiresolutionstechniken, die heute in der Signal- und Bildverarbeitung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Er konnte nachweisen, dass sein Verfahren in der Lage ist, Gleichungssysteme mit mehr als 100.000 Unbekannten auf einem einzigen Prozessor effizient zu behandeln. Nach Ansicht der Fakultät ist die Arbeit von Dr. Harbrecht die international weitreichendste im Bereich der Waveletmethoden für Randintegralgleichungen. Dieser Universitätspreis wird gesponsert vom Genossenschaftsverband Sachsen e. V.

In der Philosophischen Fakultät erhält die Philosophie- Studentin Katrin Arnold den Universitätspreis 2002 für ihre Magisterarbeit über das Werk George Herbert Meads im Kontext zur Philosophie des Amerikanischen Pragmatismus. Nach Meinung der Fakultät stelle die Arbeit einen bedeutenden Beitrag zur aktuellen Diskussion um die narrative Identität dar und werde in der weiteren Forschung nicht unberücksichtigt bleiben. Der Preis dieser Arbeit wird gesponsert vom Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz.

Die Universitätspreise werden in diesem Jahr bereits zum neunten Mal von der „Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz“ vergeben. „Diese Auszeichnung soll auch in Zukunft Ansporn sein für hervorragende Leistungen im Studium oder im Rahmen einer Promotion“, sagt Hans Fehringer, der als Vorsitzender der Freundesgesellschaft und Ehrensenator der TU Chemnitz die Preise im Rahmen der diesjährigen Immatrikulationsfeier überreichen wird. Die Immatrikulationsfeier findet am 14. Oktober 2002 um 15 Uhr in der Stadthalle Chemnitz statt.

Der DAAD-Preis geht dieses Jahr an Bincheng Li aus China. Der Promotionsstudent wechselte im Oktober 2000 von der TU Jiangsu nach Chemnitz an die Professur für Werkzeugmaschinen, um hier an seiner Doktorarbeit über den „Einfluss von Riemenschwingungen auf die Werkstückqualität bei spanenden Werkzeugmaschinen“ zu arbeiten. Bincheng Li zeichnet sich nicht nur durch überdurchschnittlichen Forschungseifer aus, er ist auch kulturell aktiv. Seit August 2002 ist er Vorsitzender der Gesellschaft der chinesischen Wissenschaftler und Studenten der TU Chemnitz, der immerhin rund 500 seiner Landsleute angehören. Darüber hinaus kümmert er sich als Tutor im Internationalen Universitätskolleg persönlich um jeden einzelnen Neuankömmling, der aus dem Reich der Mitte nach Chemnitz wechselt.

Wichtiger Hinweis für die Medien: In der Pressestelle der TU Chemnitz können Sie kostenfrei ein Foto anfordern, das sechs der acht Preisträger dieses Jahres im Hörsaalgebäude zeigt. Über die Pressestelle der TU Chemnitz besteht zudem die Möglichkeit, Kontakt zu den einzelnen Preisträgern aufzunehmen.

Media Contact

Dipl.-Ing. Mario Steinebach Technische Universität Chemnitz

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