Unabhängige Kommission überreicht Endbericht zur Wirtschaftsintegrierenden Forschungsförderung

Mittelstand und Forschung noch enger verknüpfen

Staatssekretär Dr. Alfred Tacke nimmt heute den Bericht der unabhängigen Kommission zur Evaluation der Förderung von Kooperationen zwischen innovativem Mittelstand und wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen entgegen. Auf dem Prüfstand standen die BMWi-Programme:

  • Industrielle Gemeinschaftsforschung der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungs-vereinigungen (AiF) mit der Fördervariante ZUTECH
  • Projektförderung von kleinen und mittleren Unternehmen und externen Industrieforschungseinrichtungen in den neuen Ländern
  • Förderung innovativer Netzwerke (INNONET) und
  • Förderung von Kooperationen zwischen Unternehmen und mit Forschungsinstituten (PRO INNO).

In ihrem Bericht sprechen sich die Experten nachdrücklich für die Fortsetzung der staatlichen Förderung von Kooperationsprojekten in Forschung und Entwicklung aus. Sie diene dem Ziel, den Wissensgehalt der mittelständischen innovativen Unternehmen zu erhöhen.

Nach über einjähriger intensiver Prüfung der Förderprogramme sieht die Kommission allerdings eine Reihe wichtiger Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung. Um das Fördersystem transparenter und nutzerfreundlicher zu gestalten, sollen die bislang vier Programme schrittweise in zwei Hauptförderlinien zusammengeführt werden. In der ersten sollen vorwettbewerbliche FuE-Projekte zur Entwicklung technologischer Plattformen für Gruppen von Unternehmen oder ganze Branchen mit staatlichen Zuschüssen unterstützt werden. In der zweiten Linie werden unternehmensspezifische marktnahe FuE-Projekte gefördert. Hierbei erhalten mittelständische Unternehmen Anreize zum Ausbau ihrer Innovationskompetenz gemeinsam mit Partnern aus der Forschung.

Zur Erhöhung der Effizienz des Fördersystems empfiehlt die Kommission kurz-, mittel- und längerfristig umzusetzende Maßnahmen. Vor allem geht es um:

  • größeren Einfluss der innovativen mittelständischen Unternehmen auf die Planung und Durchführung von geförderten Forschungsprojekten, um so Bedarfsorientierung und Umsetzungsrelevanz zu verbessern.
  • mehr Leistungsanreize in der Förderung: Erfolgskontrolle und Ausbau von Qualitätssicherungssystemen in Unternehmen und Forschungseinrichtungen sollen Voraussetzung für eine Weiterförderung im System werden.
  • stärkeren Wettbewerb zwischen privaten und öffentlichen Forschungseinrichtungen.

Auch in Zukunft soll ein regionaler Förderschwerpunkt in den neuen Ländern gesetzt werden.

In der unabhängigen Kommission unter Vorsitz von Professor Dr. Ulrich Blum von der Technischen Universität Dresden waren ausgewiesene Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft vertreten, die über moderne wirtschaftstheoretische Erkenntnisse, Erfahrungen aus der Forschungskooperation und der Beurteilung forschungspolitischer Maßnahmen, auch im Ausland, verfügen. In einem Dialog konnten Verbände, Institutionen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen – auch unter Nutzung des Internets – den Bericht auf seine Praxisnähe hin überprüfen und Verbesserungsvorschläge machen. Mit der Umsetzung der Empfehlungen der Kommission hat das BMWi bereits begonnen. Damit leistet es einen Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft des Mittelstands und zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der in diesem Bereich tätigen Forschungseinrichtungen.

Media Contact

Service-Team BMWi NEWSLETTER

Weitere Informationen:

http://www.bmwi.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Klimakrise gefährdet alpine Ökosysteme

Gebirge sind vom Klimawandel besonders betroffen: Sie erwärmen sich schneller als das Flachland. Mit der Erwärmung schwindet die Schneedecke und Zwergsträucher dringen in höhere Lagen vor – mit starken Auswirkungen…

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Partner & Förderer