Prof. Dr. Braunmühl und S.I.G.N.AL. erhalten Brentano-Preis

Höchstdotierter Preis für Frauenprojekte wird am 12. Dezember verliehen

In einer akademischen Feierstunde am Mittwoch, dem 12. Dezember 2001, wird der diesjährige Brentano-Preis der Freien Universität Berlin verliehen. Diese Auszeichnung wird seit 1995 für hervorragende Projekte und Maßnahmen zur Frauenförderung oder Frauenforschung an der FU Berlin vom Präsidenten vergeben. Sie ist nach der Philosophin Margherita von Brentano benannt, die Anfang der siebziger Jahre Erste Vizepräsidentin der FU war. Der Margherita-von-Brentano-Preis ist die höchst dotierte Auszeichnung für Frauenforschung in Deutschland.

Der mit DM 20.000,– dotierte Margherita-von-Brentano-Preis geht in diesem Jahr zur einen Hälfte an das Interventionsprojekt „S.I.G.N.A.L. – Gegen Gewalt gegen Frauen“ am Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF) und zur anderen Hälfte an die Honorarprofessorin (Honorarprofessuren stehen in keinem Dienstverhältnis zur jeweiligen Hochschule) am Otto-Suhr-Institut, Prof. Dr. Claudia von Braunmühl, die sich besonders für die Umsetzung feministischer Impulse in den Politikwissenschaften verdient gemacht hat. Der Preis wird am 12. Dezember in einer Feierstunde verliehen.

Die Begrüßungsansprachen halten die Vizepräsidentin der FU, Frau Prof. Dr. Gisela Klann-Delius, und die Sprecherin der Frauenrates, Frau Prof. Dr. Mechthild Leutner. Die Laudatio auf das Interventiosprojekt S.I.G.N.A.L. hält Prof. Dr. Rudolf Tauber und Prof. Peter Grottian würdigt Frau Hon.-Prof. Dr. Claudia von Braunmühl. Im Anschluss stellen die Preisträgerinnen sich und ihre Projekte vor.

Das Modellprojekt S.I.G.N.A.L. wurde im September 1999 am UKBF als erstem Krankenhaus in Deutschland mit finanzieller Unterstützung des Arbeiter-Samariter-Bundes eingerichtet. Damit sollte Frauen geholfen werden, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind. Zwei Drittel aller Gewalttaten gegen Frauen spielen sich im „sozialen Nahbereich“ ab. Viele der betroffenen Frauen müssen auf Grund körperlicher Verletzungen oder psychosomatischer Beschwerden ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Somit spielen Einrichtungen des Gesundheitswesens, insbesondere die Erste Hilfe/Rettungsstelle, eine entscheidende Rolle bei der Aufdeckung von Gewalttaten und der Unterstützung von Frauen. Hierzu war die intensive Schulung der Pflegekräfte sowie der Ärztinnen und Ärzte im UKBF erforderlich. Das Projekt wird im Auftrag des Bundesfamilienministeriums wissenschaftlich begleitet.

Frau Hon.-Prof. Dr. Claudia von Braunmühl hat sich in verschiedener Weise um das Thema „Frauen und Entwicklung“ sowie um die Umsetzung feministischer Impulse im Wissenschaftsbetrieb verdient gemacht und diese Themenkreise in unkonventionelle Art in der Freien Universität etabliert. So hat die 1944 geborene Politikwissenschaftlerin 1998 beispielsweise eine Vorlesungsreihe „Zur Rezeption feministischer Theorie-Impulse im Wissenschaftsbetrieb“ konzipiert und an zahlreichen Publikationen mitgewirkt, die die feministische Frauenforschung maßgeblich beeinflusst haben (Gender in aller Herren Länder. Thesen zu Ansprüchen und Grenzen des Gender-Ansatzes, 1997). Dabei kommt ihr ihre intensive Tätigkeit als development consultant für verschiedene Einrichtungen wie die Heinrich Böll-Stiftung zu Gute. Außerdem engagiert sich Claudia von Braunmühl als Honorarprofessorin auf vorbildliche Weise um die Bildung eines Frauennetzwerkes und ist überaus aktiv in der Betreuung von Studierenden.

Ort und Zeit: Henry-Ford-Bau der FU, Garystr. 35, 14195 Berlin-Dahlem, U-Bhf. Thielplatz, Linie 1; Mittwoch, 12. Dezember 2001, 17.00 Uhr

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Hedwig Görgen idw

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