336.000 Mark für die Blutkrebsforschung

Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung fördert MHH-Projekt „Molekulare Analyse der Expression und Modulation von leukämiespezifischen Fusionstranskripten bei akuten myeloischen Leukämien mit t(8;21) und inv(16)“.

Welche Genveränderungen lösen akute myeloische Leukämien (AML) aus? Und wie kann der Mechanismus der Krebsentstehung beeinflusst werden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Dr. Jürgen Krauter, Abteilung Hämatologie und Onkologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Seine Forschung unterstützt die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e. V. ab dem 1. August 2001 – über einen Zeitraum von drei Jahren erhält Dr. Krauter insgesamt 336.000 Mark. Der Titel seines Projektes lautet: „Molekulare Analyse der Expression und Modulation von leukämiespezifischen Fusionstranskripten bei akuten myeloischen Leukämien mit t(8;21) und inv(16)“.
Akute myeloische Leukämien sind bösartige Erkrankungen, die eine normale Blutbildung im Knochenmark verdrängen und unbehandelt rasch zum Tode führen. Trotz Chemotherapie und anschließender Stammzell-Transplantation kommt es bei einem Großteil der Patienten zu einem Rückfall. Umso wichtiger ist es, die biologischen Grundlagen der AML zu erforschen und bessere Behandlungsansätze zu finden.
In vielen Fällen ist das Erbgut in den Leukämiezellen verändert: Durch Chromosomen-Translokationen wird eine abnormale, leukämiespezifische Erbinformation abgelesen – ein so genanntes Fusionsgen; es beeinflusst das Wachstums- und Reifungsverhalten der Zelle. Für einige der Chromosomen-Translokationen wurde inzwischen nachgewiesen, dass sie an der Krankheitsentstehung beteiligt sind.
Der MHH-Wissenschaftler will den Vorgang jetzt genauer beleuchten: Am Modell von zwei der häufigsten Chromosomenstörungen – der Translokation t(8;21) und der Inversion des Chromosoms 16, inv(16) – soll untersucht werden, wie das Ablesen des Fusionsgens in den Leukämiezellen reguliert wird. Mit speziellen molekularbiologischen Methoden wird dazu die Menge der abgelesenen Erbinformation in den Leukämiezellen bestimmt.
Ziel des Projektes ist es zu analysieren, ob sich durch eine Stimulation der Leukämiezellen mit verändertem Erbgut die leukämiespezifische Erbinformation vermindern lässt. Möglicherweise ergibt sich hieraus der Ansatz für eine neue Therapie der AML.
Weitere Informationen gibt gern Dr. Jürgen Krauter, Telefon: (0511) 532-3609 oder -9207,
E-Mail: Krauter.Juergen@mh-hannover.de

Media Contact

Christa Möller idw

Weitere Informationen:

http://www.carreras-stiftung.de/

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