Für mehr Energieeffizienz im Mikro- und Nanobereich

Bundesforschungsministerin Annette Schavan hat am 2. September 2008 die fünf Sieger der ersten Runde des bundesweiten Spitzencluster-Wettbewerbs bekannt gegeben. Ziel des mit insgesamt 200 Millionen Euro dotierten Wettbewerbs ist es, Deutschlands leistungsfähigste Cluster aus Wissenschaft und Wirtschaft einer Region zu stärken und sie auf dem Weg in die internationale Spitzengruppe zu unterstützen.

Zu den erfolgreichen Antragstellern gehört auch das sächsische Cluster „Cool Silicon – Energy Efficiency Innovations from Silicon Saxony“ unter Federführung von Prof. Dr. Gerhard Fettweis, Inhaber des Vodafone-Stiftungslehrstuhls für Mobile Nachrichtensysteme an der TU Dresden. Es wird künftig mit etwa 40 Millionen Euro gefördert.

Die Partner des „Cool Silicon“-Clusters sind 16 Professuren an den Technischen Universitäten in Dresden und Chemnitz sowie an der HTW Dresden, neun Forschungsinstitute, Großunternehmen wie AMD, Infineon, Qimonda und X-FAB sowie eine Vielzahl leistungsfähiger kleiner und mittelständischer Unternehmen, von denen viele in ihrer jeweiligen Branche Weltmarktführer sind. In den kommenden fünf Jahren arbeiten die Forscher an energiesparenden Lösungen für die Informations- und Kommunikationsbranche (I&K). Ziel ist es, die technologischen Voraussetzungen zu schaffen, um die Energieeffizienz der Datenverarbeitung, -speicherung und -übertragung um den Faktor 10 zu verbessern. Damit kann bei gleichbleibendem Wachstum des I&K-Marktes über die nächsten 15 Jahre der Energieverbrauch der I&K-Systeme auf dem heutigen Stand konserviert werden. Zudem gilt es, die internationale Spitzenstellung des „Silicon Saxony“ auf dem Gebiet der Mikroelektronik, in dem bereits heute mehr als 44.000 Mitarbeiter in etwa 1.200 Unternehmen und Einrichtungen einen jährlichen Umsatz von mehr als zehn Milliarden Euro erzielen, weiter auszubauen.

Für den Rektor der Technischen Universität Chemnitz, Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes, ist dieser Erfolg des sächsischen Cluster-Antrages, an dem auch Forscher seiner Universität und der Fraunhofer-Einrichtung für Elektronische Nanosysteme in Chemnitz beteiligt sind, erneut ein Beleg dafür, welches große Potenzial in der Mikroelektronik- und I&K-Branche in Sachsen steckt. „Die TU Chemnitz ist damit erstmals bei einem bundesweiten Wettbewerb dieser Größenordnung erfolgreich beteiligt. Dafür gratuliere ich allen Forschern, in Chemnitz insbesondere Professor Thomas Geßner und seinem Team.“

Unter Leitung von Geßner, der das Zentrum für Mikrotechnologien an der TU Chemnitz und die Fraunhofer-Einrichtung für Elektronische Nanosysteme Chemnitz leitet, beschäftigen sich die Chemnitzer Wissenschaftler in den kommenden Jahren mit Fragen der Zuverlässigkeit und der Sicherheit von Systemen im Mikro- und Nanobereich. Zudem soll unter anderem das so genannte Waferlevel-Packaging für Sensoren und Systeme vorangetrieben werden. „Die im sächsischen Cluster beteiligten Unternehmen und Institute decken die vollständige Wertschöpfungskette von der Forschung bis zum Vertrieb ab. Diese Verbindung aus System-Knowhow und Produktionskompetenz ist in dieser Konstellation weltweit einzigartig“, sagt Geßner.

Im Rahmen des Clusters ist außerdem die Einrichtung des neuen Studiengangs „Nano-Electronics Systems Engineering“ als Kooperation zwischen drei Hochschulen des Freistaates vorgesehen. „Die TU Dresden und die TU Chemnitz richten einen ersten gemeinsamen englischsprachigen Elite-Masterstudiengang zu diesem Thema ein, die HTW Dresden bietet einen gleichnamigen deutschen Masterstudiengang an“, ergänzt Geßner.

Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Thomas Geßner, TU Chemnitz, Zentrum für Mikrotechnologien, Telefon 0371 531-33130, E-Mail thomas.gessner@zfm.tu-chemnitz.de , sowie Dr. Ernesto Zimmermann, TU Dresden, Vodafone Stiftungslehrstuhl für Mobile Nachrichtensysteme, Telefon 0351 463-41023, E-Mail ernesto.zimmermann@tu-dresden.de

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Mario Steinebach idw

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