Äpfel natürlich ohne Maden

Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg haben ein Verfahren entwickelt, das biologische Hilfe verspricht. Die Mitarbeiter des Projekts, unter der Leitung von Dr. Stefan Schwab, konnten sich jetzt über eine Förderung in Höhe von 350.000 Euro freuen.

Die Arbeitsgruppe Agrolytix der Universität Erlangen-Nürnberg setzt sich aus Biologen, Chemikern und Verfahrenstechnikern zusammen. Sie rücken der Mottenlarve des Apfelwicklers, der der Hauptschädling in den Plantagen ist, mit Hilfe eines Virus zu Leibe. Dieses ist für alle anderen Insekten und Tiere harmlos; für die Motten verläuft eine Infektion allerdings tödlich.

Das Bio-Spritzmittel besitz eine vergleichbare Wirksamkeit zu seinen konventionellen Pendants, ist jedoch umweltfreundlicher. Die Forscher haben es geschafft, den Virus in eine Kapsel zu packen. Diese wurde in einem neuartigen Prozess vom Lehrstuhl für Prozessmaschinen und Anlagentechnik (Lehrstuhl Prof. Schlücker) entwickelt. Die Kapsel schützt den Virus vor der für ihn schädlichen UV-Strahlung und macht ihn für den Apfelwicklernachwuchs auf Grund von Fraßlockstoffen appetitlicher. Dank dieses Verfahrens steigt der Wirkungsgrad der Pflanzenschutzmaßnahmen von ca. 60 auf 80 Prozent. Gleichzeitig sinken die nötigen Sprühanwendungen um etwa ein Drittel.

Die Forschergruppe Agrolytix will in den nächsten Monaten ein Unternehmen gründen, um das neuartige Schutzmittel zu produzieren und zu vertreiben. Unterstützt wird die Unternehmensgründung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, das das Projekt mit 350.000 Euro fördert, und das Gründerbüro der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer. Dort ist das Projekt Scientrepreneur angesiedelt, das Qualität und Quantität von universitären Spin-Offs durch eine Reihe von Netzwerkpartnern steigert.

Media Contact

Ute Missel i

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