Wissenschaftler der Klinischen Forschergruppe "Lungenfibrose" der Universität Gießen ausgezeichnet

Erneut sind Wissenschaftler der Medizinischen Klinik II am Zentrum für Innere Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) (Leitung Prof. Dr. Werner Seeger) für hervorragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet worden.

Auf dem vor kurzem stattgefundenen jährlichen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Lübeck wurde Dr. Philipp Markart, Oberarzt im Bereich Pneumologie der Abteilung, in Anerkennung seiner bisherigen wissenschaftlichen Leistungen der DGP-Förderpreis 2008 verliehen.

Mit dem Titel „Veränderungen des pulmonalen Surfactantsystems und deren Bedeutung für Gasaustausch, Infektabwehr und Induktion fibroproliferativer Prozesse bei akut-inflammatorischen und chronisch-interstitiellen Lungenerkrankungen“ legte Markart der Jury die beste grundlagenwissenschaftlich orientierte Arbeit aus dem Gesamtgebiet der Lungenheilkunde vor. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde von der Firma Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG gestiftet.

Dr. Martina Korfei, Chemikerin, erhielt einen der diesjährigen drei „Science-Preise“ der DGP für den von ihr mit dem Titel „Proteomanalyse bei Patienten mit Idiopathischer Pulmonaler Fibrose und Nicht-Spezifischer Interstitieller Pneumonie“ eingereichten Kongressbeitrag. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert.

Beide Preisträger gehören zur Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Andreas Günther, Leiter der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Klinischen Forschergruppe „Pathomechanismen und Therapie der Lungenfibrose“ (KFO118) und Koordinator des von der EU geförderten Netzwerkes der Idiopathischen Pulmonalen Fibrose. Der Direktor der Medizinischen Klinik II, Prof. Dr. Werner Seeger, ist erfreut über die Auszeichnung der beiden Wissenschaftler. Seine Mitarbeiter wurden in den vergangenen Jahren bereits mehrfach mit Preisen bedacht.

Surfactant ist ein Gemisch aus Lipiden und Proteinen, das die Lungenbläschen auskleidet, und normalerweise eine Absenkung der Oberflächenspannung bewirkt. Dr. Markart konnte in seiner Arbeit zeigen, dass Surfactant bei akut-entzündlichen Lungenerkrankungen wie zum Beispiel einer schweren Lungenentzündung und bei chronisch-fibrosierenden Lungenerkrankungen wie zum Beispiel der Idiopathischen Pulmonalen Fibrose (IPF) erheblichen Veränderungen unterliegt und zur Entwicklung dieser Krankheitsbilder beiträgt. Der Wissenschaftler konnte weiterhin nachweisen, dass eine Beeinflussung dieses Surfactantsystems und insbesondere dessen Wechselwirkung mit dem unter diesen Bedingungen veränderten Gerinnungssystems in der Lunge auch therapeutisch genutzt werden kann.

Dr. Korfei hat in ihrer Arbeit wesentliche Ursachen eines gesteigerten Zelltodes der Epithelzellen (Deckzellen) der Lungen bei verschiedenen fibrosierenden Lungenerkrankungen aufgedeckt und wichtige Erkenntnisse zu den unterschiedlichen Verläufen und klinischen Manifestationsformen gewonnen.

Kontakt:
Dr. Karin Endres, Klinische Forschergruppe „Pathomechanismen und Therapie
der Lungenfibrose“ (KFO118), Professor Dr. Andreas Günther, M.D.
Medizinische Klinik II, Zentrum für Innere Medizin, JLU
Klinikstrasse 36, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-42502, Fax: 0641 99 42508
E-Mail: karin.endres@innere.med.uni-giessen.de

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Meike Mossig idw

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