Projekte des HIVCENTERS erhalten Fördermittel und Forschungspreis

Gleich drei Projekte des HIV-Schwerpunktes am Klinikum der J.W. Goethe-Universität unter der Leitung von Professor Dr. S. Staszewski sind im

1. Quartal 2008 mit größeren Förderungssummen ausgezeichnet worden.

Die Afrika-Initiative des HIVCENTERS erhielt im Rahmen des Ärzteprogramms des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) 100.000 Euro sowie eine Förderung über 200.000 Euro durch die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Frau Dr. Tessa Lennemann, Ärztin am HIVCENTER, hat zudem für ihr Engagement in der Forschung zur HIV-Therapie in Entwicklungsländern auf den Münchner AIDS-Tagen 2008 in Berlin den mit 30.000 Euro dotierten „Gilead HIV Clinical Cooperation Grant 2008“ erhalten.

Förderung der Afrika-Initiative

Schon seit Jahren arbeitet das HIVCENTER, das am Frankfurter Uniklinikum in die Medizinische Klinik II des Zentrums der Inneren Medizin integriert ist, im Rahmen seiner Afrika-Initiative mit Entwicklungsländern zusammen, um die Versorgung von HIV-infizierten Menschen zu verbessern.

Seit 2005 unterhält das Center eine Klinikkooperation mit der KARABONG Klinik des Mafeteng Government Hospital in Lesotho, aus der inzwischen ein Netzwerk mit vielen Partnern aus Südafrika, Lesotho und Deutschland entstanden ist. Dieses Netzwerk, das „International Partnership on HIV“, verbindet das Engagement des HIVCENTERS mit der Hochschulpartnerschaft zwischen der Medizinischen Fakultät der J. W. Goethe-Universität und der Medizinischen Fakultät der Universität Stellenbosch.

Zudem arbeiten seine Mitglieder interdisziplinär mit dem Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF) der J.W. Goethe-Universität zusammen. Ziel ist neben der Ausbildung des lokalen Gesundheitspersonals und der Infrastrukturentwicklung die angepasste klinische Forschung im Bereich der HIV-Therapie, durch die neueste wissenschaftliche Erkenntnisse schnell auch den am schwersten von der Pandemie betroffenen Entwicklungsländern zugute kommen sollen.

Sehr erfolgreich wurde zu Beginn der Klinikkooperation 2005 das „stART up“ Projekt durchgeführt, bei dem eine Delegation aus Lesotho am HIVCENTER in Frankfurt über einen Zeitraum von drei Monaten von dem internationalen Wissenstransfer profitieren konnte.

PIMA (Patients in Mafeteng on Antiretroviral Therapy), eine epidemiologische Studie in Kooperation mit der KARABONG Klinik und dem Institut für Virologie der Universitätsklinik, sollte zudem die Wirksamkeit der in Lesotho zur Verfügung stehenden HIV-Medikamente untersuchen und diente darüber hinaus zwei Medizinstudenten aus Frankfurt als Promotionsthema.

„Durch die Förderung des DAAD, der GTZ und der Industrie können wir die Kooperation unseres HIVCENTERS mit den Partnern in Afrika intensivieren und ausweiten und nun endlich auch prospektive, klinische Studien durchführen“, freut sich Dr. Tessa Lennemann, die das internationale Engagement des HIVCENTERS leitet.

Durch die synergistische Förderung durch GTZ und DAAD kann das HIVCENTER vielschichtige Projekte durchführen. Während die Förderung der GTZ auf die Ausbildung von Pflegepersonal, Infrasturkturverbesserung und Forschung zielt, unterstützt das Ärzteprogramm des DAAD durch Wochenendseminare und Sommerschulen die fachliche Weiterbildung des ärztlichen Personals.

Mit den Fördermitteln können auch Studierende in Deutschland im Rahmen von Doktorarbeiten, Famulaturen und Tertialen im Praktischen Jahr eingebunden werden. Besonders unterstützt werden auch Studenten aus Entwicklungsländern, die ihr Fachwissen an deutschen Hochschulen erwerben. Eine Verlängerung der Förderungsdauer wird angestrebt. „Wir freuen uns sehr, dass die internationale Arbeit des HIVCENTERS durch den DAAD und die GTZ gewürdigt und finanziell unterstützt wird“, sagt Prof. Dr. H. Serve, Direktor der Medizinischen Klinik II am Zentrum der Inneren Medizin.

Gilead HIV Clinical Grant 2008

Für ihr herausragendes Forschungskonzept einer neuen, an die Bedürfnisse der Entwicklungsländer angepassten HIV-Therapie hat Dr. Tessa Lennemann Mitte März auf den 12. Münchner AIDS-Tagen in Berlin den „Gilead HIV Clinical Grant 2008“ erhalten. Den mit 30.000 Euro dotierten Preis nahm sie stellvertretend für das Team des HIVCENTERS entgegen.

Sie erhielt die Förderung für ihre Arbeit als Projektleiterin der SALT-Studie (Single Class Antiretrovirals in Lesotho Trial). Die Studie ist eine von zwei kontrollierten klinischen Studien, die die afrikanischen Partner zusammen mit dem HIVCENTER zur Zeit durchführen, und untersucht die Möglichkeiten eines ressourcensparenden Einsatzes einer antiretroviralen HIV-Therapiestrategie in Entwicklungsländern. Erprobt werden soll die Effektivität einer HIV-Erstlinien-Therapie, die aus einer Kaskade von nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Hemmern besteht. So hofft man, die Gesamtdauer einer effektiven HIV-Therapie zu verlängern und den HIV-infizierten Menschen in Lesotho ein längeres Überleben mit HIV zu ermöglichen.

Für weitere Informationen:

Dr. Tessa Lennemann
HIVCENTER
Klinikum der J.W. Goethe-Universität
Fon (0 69) 6301 – 76 80
Fax (0 69) 6301 – 7478
E-Mail tessa.lennemann@hivcenter.de
Internet www.hivcenter.de
Prof. Dr. med. Hubert Serve
Direktor der Medizinischen Klinik II: Hämatologie / Onkologie,
Rheumatologie, Infektiologie und Therapie der HIV – Erkrankung
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/ M.
Fon (0 69) 63 01 – 51 94
Fax (0 69) 63 01 – 73 26
E-Mail hubert.serve@kgu.de
Ricarda Wessinghage
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/ Main
Fon (0 69) 63 01 – 77 64
Fax (0 69) 63 01 – 8 32 22
E-Mail ricarda.wessinghage@kgu.de

Media Contact

Ricarda Wessinghage idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer