Im Zentrum von Graumanns Arbeiten steht die Chromosomenbewegung und -sortierung während der Zellteilung. Bislang war unbekannt, welche Prozesse bei der Aufteilung der Chromosomen während der Vermehrung von Bakterien eine Rolle spielen. Graumann konnte zeigen, dass das bakterielle Chromosom kein Zufallsknäuel, sondern eine hochgradig organisierte Struktur ist. Die Arbeitsgruppe identifizierte einen Komplex aus verschiedenen Proteinen, die zusammenarbeiten, damit die DNA in geordneter Weise zu den Zellpolen gezogen wird. Viele molekulare Details dieses Vorgangs konnten Graumann und seine Mitarbeiter mittlerweile beschreiben und in hochrangigen Fachzeitschriften publizieren. Die Arbeitsgruppe zeigte darüber hinaus, dass an der Chromosomenverteilung auch Proteine beteiligt sind, die das bakterielle "Zellskelett" bilden und somit der Struktur und Stabilität der Zelle sowie dem Zellzyklus dienen. Mit modernen bildgebenden Verfahren wies Graumann kürzlich erstmals nach, wie Bakterien DNA aus der Umgebung aufnehmen und in ihr Genom einbauen. Seine Gruppe identifizierte am Zellpol die Aufnahmeöffnung sowie zwei dafür notwendige Proteine. Möglicherweise lässt sich mit diesem Wissen die Übertragung von Antibiotika-Resistenzgenen zwischen Bakterien eines Tages einschränken.
Die VAAM - 1975 als Zweig der American Society for Microbiology (ASM) gegründet und seit 1985 selbständige Gesellschaft - vertritt rund 3000 mikrobiologisch orientierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Forschung und Industrie. Die Bandbreite der Forschung reicht von Bakterien und Pilzen in Lebensmitteln und Gewässern über Krankheitserreger bis hin zu Genomanalysen und industrieller Nutzung von Mikroorganismen und ihren Enzymen. Die jährliche Frühjahrstagung findet dieses Jahr vom 9. bis 11. März in Frankfurt/Main statt.
Prof. Dr. Peter Graumann (Jahrgang 1967) studierte an der Marburger Philipps-Universität Biologie mit dem Schwerpunkt Genetik. In der dortigen Arbeitsgruppe von Prof. Mohamed Marahiel erforschte er im Rahmen seiner Doktorarbeit die Eigenschaften eines Proteins aus Bacillus, das unter Kälteschock-Bedingungen aktiv wird. Nach einem Postdoktorat im renommierten Labor von Prof. Dr. Richard Losick an der Harvard-Universität in Cambridge, USA, ermöglichte ihm ein Emmy-Noether-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die Gründung einer eigenen Arbeitsgruppe in Marburg. Hier entstanden wichtige Arbeiten über den bakteriellen Zellzyklus sowie über die Reparatur von DNA-Brüchen im Chromosom am Beispiel des Bakteriums Bacillus subtilis. Diese Arbeiten mündeten 2003 in die Habilitation. Bereits ein Jahr später nahm Graumann einen Ruf auf eine C3-Professur an der Universität Freiburg an.
Ansprechpartnerin:
Dr. Anne Hardy | idw
Weitere Informationen:
http://www.vaam.de
Acht Millionen Euro für die Forschung: Smarte Implantate sollen Knochen besser heilen
10.12.2019 | Universität des Saarlandes
German Design Award 2020 für Sensorschleuse Argus von dormakaba
09.12.2019 | dormakaba Deutschland GmbH
More than one hundred and fifty years have passed since the publication of James Clerk Maxwell's "A Dynamical Theory of the Electromagnetic Field" (1865). What would our lives be without this publication?
It is difficult to imagine, as this treatise revolutionized our fundamental understanding of electric fields, magnetic fields, and light. The twenty original...
In einer experimentell-theoretischen Gemeinschaftsarbeit hat am Heidelberger MPI für Kernphysik ein internationales Physiker-Team erstmals eine Orbitalkreuzung im hochgeladenen Ion Pr9+ nachgewiesen. Mittels einer Elektronenstrahl-Ionenfalle haben sie optische Spektren aufgenommen und anhand von Atomstrukturrechnungen analysiert. Ein hierfür erwarteter Übergang von nHz-Breite wurde identifiziert und seine Energie mit hoher Präzision bestimmt. Die Theorie sagt für diese „Uhrenlinie“ eine sehr große Empfindlichkeit auf neue Physik und zugleich eine extrem geringe Anfälligkeit gegenüber externen Störungen voraus, was sie zu einem einzigartigen Kandidaten zukünftiger Präzisionsstudien macht.
Laserspektroskopie neutraler Atome und einfach geladener Ionen hat während der vergangenen Jahrzehnte Dank einer Serie technologischer Fortschritte eine...
In a joint experimental and theoretical work performed at the Heidelberg Max Planck Institute for Nuclear Physics, an international team of physicists detected for the first time an orbital crossing in the highly charged ion Pr⁹⁺. Optical spectra were recorded employing an electron beam ion trap and analysed with the aid of atomic structure calculations. A proposed nHz-wide transition has been identified and its energy was determined with high precision. Theory predicts a very high sensitivity to new physics and extremely low susceptibility to external perturbations for this “clock line” making it a unique candidate for proposed precision studies.
Laser spectroscopy of neutral atoms and singly charged ions has reached astonishing precision by merit of a chain of technological advances during the past...
The ability to investigate the dynamics of single particle at the nano-scale and femtosecond level remained an unfathomed dream for years. It was not until the dawn of the 21st century that nanotechnology and femtoscience gradually merged together and the first ultrafast microscopy of individual quantum dots (QDs) and molecules was accomplished.
Ultrafast microscopy studies entirely rely on detecting nanoparticles or single molecules with luminescence techniques, which require efficient emitters to...
Graphen, eine zweidimensionale Struktur aus Kohlenstoff, ist ein Material mit hervorragenden mechanischen, elektronischen und optischen Eigenschaften. Doch für magnetische Anwendungen schien es bislang nicht nutzbar. Forschern der Empa ist es gemeinsam mit internationalen Partnern nun gelungen, ein in den 1970er Jahren vorhergesagtes Molekül zu synthetisieren, welches beweist, dass Graphen-Nanostrukturen in ganz bestimmten Formen magnetische Eigenschaften aufweisen, die künftige spintronische Anwendungen erlauben könnten. Die Ergebnisse sind eben im renommierten Fachmagazin Nature Nanotechnology erschienen.
Graphen-Nanostrukturen (auch Nanographene genannt) können, je nach Form und Ausrichtung der Ränder, ganz unterschiedliche Eigenschaften besitzen - zum Beispiel...
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QURATOR 2020 – weltweit erste Konferenz für Kuratierungstechnologien
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