Cardiogenics: Forschungsergebnisse zur Vererbung des Herzinfarktes weltweit führend

Eine wissenschaftliche Veröffentlichung zur Genetik des Herzinfarktes, die in wesentlichen Teilen aus Lübeck stammt, steht unter den weltweit wichtigsten Fortschritten in der Herzkreislaufforschung 2007 auf dem zweiten Platz. Das ergab die Bestenliste der renommierten American Heart Association zum Jahresabschluss (AHA News 20. Dezember 2007).

Bei der Veröffentlichung handelt es sich um den Beitrag „Genomewide Association Analysis of Coronary Artery Disease“ im hoch angesehenen „New England Journal of Medicine“ vom 2. August 2007 (N Engl J Med 2007.357:443-453). Es ist die bislang umfassendste Analyse zur Vererbung des Herzinfarktes. Dabei wurden völlig neue und besonders risikobehaftete Erbfaktoren identifiziert.

Die Autoren gehören zur internationalen Forschergruppe „Cardiogenics“, in der Wissenschaftler aus Deutschland (Lübeck, Regensburg, München), Großbritannien (Leicester und Cambridge) und Frankreich (Paris) zusammenarbeiten. Koordinator ist Prof. Dr. Heribert Schunkert, Direktor der Medizinischen Universitätsklinik II in Lübeck. „Cardiogenics“ wird vom Nationalen Genomforschungsnetzwerk (NGFN) und der EU finanziert.

Priv.-Doz. Dr. Jeanette Erdmann, Leiterin des molekulargenetischen Labors der Lübecker Medizinischen Klinik II, hebt hervor, dass „anhand dieser hervorragenden Forschungsergebnisse auch die Hoffnung erwächst, neue Entstehungsmechanismen für den Herzinfarkt zu finden und damit Medikamente zu entwickeln, die seine Entstehung verhindern“. Für Mitglieder von Herzinfarkt-Familien besteht durch die neuen Erkenntnisse schon in naher Zukunft die Chance, rechtzeitig ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko zu erkennen und präventive Maßnahmen einzuleiten.

Jedes Jahr sterben in Europa rund 750.000 Menschen an einem Herzinfarkt. Die zugrunde liegende Erkrankung der Herzkranzarterien und der Herzinfarkt gehören damit in Deutschland zu den mit Abstand häufigsten Todesursachen. Neben traditionellen Risikofaktoren wie Alter, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, Zigarettenrauchen und Übergewicht spielen vererbbare Risikofaktoren eine erhebliche Rolle bei der Entstehung der Erkrankung.

Erst seit einigen Monaten ist die gleichzeitige Analyse von 500.000 über das gesamte Genom verteilten Genvarianten (so genannte SNPs) technisch durchführbar. Diese methodische Innovation hat die Suche nach vererbbaren Krankheitsursachen revolutioniert. Im Rahmen des „Cardiogenics“-Konsortiums wurden zwei Fall-Kontroll-Populationen aus England und Deutschland mit einem 500.000 SNP-Chip untersucht.

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