Andreas Müller mit Jürgen-Wehland-Preis geehrt
Prof. Andreas Müller, Wissenschaftler an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg und am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig, ist der Gewinner des diesjährigen Jürgen-Wehland-Preises. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde ihm am 21. Oktober während des fünften „North Regio Day on Infection“ am HZI verliehen. Mit dem Preis wird Müllers herausragende Forschung an den Wechselwirkungen zwischen Wirt und Erregern gewürdigt.
Wenn Krankheitserreger in den Organismus eindringen, leitet unser Immunsystem Schritte ein, um den Eindringling zu bekämpfen. Ob die Abwehrmechanismen erfolgreich sind, hängt vor allem vom Zusammenspiel der Zellen des Immunsystems untereinander und mit dem Pathogen ab.
Wie diese Signale im lebenden Organismus ausgetauscht werden, ist jedoch weitgehend unklar. Mit Hilfe spezieller Mikroskopie-Techniken lässt sich die Interaktion von Wirt und Pathogen jedoch inzwischen im lebenden Gewebe verfolgen.
Müllers Arbeitsgruppe versucht dabei insbesondere herauszufinden, wie ein Erreger auf den Stress reagiert, dem er aufgrund einer Immunantwort ausgesetzt ist. Dadurch erhoffen sich die Wissenschaftler ein besseres Verständnis darüber, wie die Immunantwort an- und abgeschaltet wird und unter welchen Bedingungen sie am effektivsten ist. „Das zu wissen, kann dabei helfen, neue Ansatzpunkte zur optimalen Unterstützung der Immunantwort mit therapeutischen Maßnahmen zu finden“, sagt Müller.
Die Auszeichnung selbst ist ein großer Ansporn für Müller, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. „Genau wie Jürgen Wehland studiere ich die Wechselwirkung zwischen Wirt und Erreger“, sagt Müller. „Der nach ihm benannte Preis motiviert mich deshalb besonders, auch in Zukunft die Forschung am Überschneidungspunkt zwischen Immunologie und Mikrobiologie weiterzutreiben.“
Der Preis wird zu Ehren des ehemaligen Wissenschaftlichen Geschäftsführers des HZI, Jürgen Wehland, verliehen, der im Jahr 2010 nach nur einjähriger Amtszeit unerwartet verstarb. Aus diesem Grund trägt der „North Regio Day on Infection“ seitdem den Beinamen „Jürgen-Wehland-Symposium“.
Andreas Müller hat an der ETH Zürich promoviert, wo er am Institut für Mikrobiologie der in der Arbeitsgruppe von Wolf-Dietrich Hardt die Entzündungsreaktion während Salmonelleninfektion studierte. Nach Forschungsaufenthalten am Institut Pasteur in Paris und an der Universität Lausanne ist er seit Dezember 2013 Leiter der Forschungsgruppe „Intravitalmikroskopie von Infektion und Immunität“. Die Gruppe hat ihren Sitz am Institut für Molekulare und Klinische Immunologie der Universität Magdeburg, wird aber gemeinsam von HZI und der Uni Magdeburg finanziert.
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern. www.helmholtz-hzi.de
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