30 Millionen Euro für Erforschung diabetischer Nierenschäden

Das Konsortium aus insgesamt 28 Partnern wird von der Europäischen Union und Industriepartnern mit insgesamt rund 30 Millionen Euro gefördert. Mehr als zwei Millionen Euro gehen an das Universitätsklinikum Freiburg.

Eine regelmäßige Blutwäsche, Dialyse genannt, ist bislang die einzige Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit finalen Nierenschäden. Doch die Lebenserwartung ist gering: Nicht einmal jeder vierte Betroffene überlebt länger als fünf Jahre.

„Wir müssen dringend Wege finden, die Krankheit aufzuhalten oder sogar zu heilen“, sagt Prof. Dr. Tobias Huber, Inhaber einer Heisenberg-Forschungsprofessur der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Leiter der Abteilung für Chronische Nierenerkrankungen an der Klinik für Innere Medizin IV (Schwerpunkt: Nephrologie und Allgemeinmedizin) des Universitätsklinikums Freiburg und einer der Leiter des Konsortiums.

Darum möchten die Wissenschaftler im Labor auf zellulärer Ebene und direkt am Patienten untersuchen, wie Diabetes 1 und Diabetes 2 zu Nierenschäden führen. Langfristiges Ziel ist es, neue Ansatzpunkte für eine medikamentöse Therapie zu finden.

Ein großes Problem bei der Erforschung und ärztlichen Bewertung diabetischer Nierenerkrankungen ist, dass diese sehr unterschiedlich verlaufen können. „Wir möchten diagnostische Parameter entwickeln, anhand derer Forscher und Ärzte den Verlauf der Erkrankung früh abschätzen können“, sagt Prof. Dr. Harry Holthöfer derzeit Senior Fellow des FRIAS, welcher das Projekt aus Freiburg und Helsinki leiten wird.

Das neue Forschungskonsortium mit dem Namen Biomarker Enterprise to Attack DKD (BEAt-DKD) kombiniert Grundlagen- und angewandte Forschung. BEAt-DKD besteht aus 20 akademischen und acht industriellen Partnern und wird durch eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen Europäischer Union und der European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations innerhalb von Horizon 2020, dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union, finanziert.

Kontakt:
Prof. Dr. Tobias Huber
Leiter der Abteilung für Chronische Nierenerkrankungen
Klinik für Innere Medizin IV (Nephrologie und Allgemeinmedizin)
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-35590
tobias.huber@uniklinik-freiburg.de

Johannes Faber
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-84610
johannes.faber@uniklinik-freiburg.de

Media Contact

Benjamin Waschow idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.uniklinik-freiburg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer