Windkraft deckt ein Zehntel des Strombedarfs Europas

Die Windkraftwerke, die derzeit vor den europäischen Küsten errichtet werden und bereits in Planung sind, sind in der Lage, ein Zehntel des europäischen Strombedarfs zu decken.

Die potenzielle Größe der europäischen Offshore-Windanlagen war Thema bei der Konferenz Offshore Wind 2009, die heute, Mittwoch, in Stockholm zu Ende geht. Derzeit sind Offshore-Kapazitäten von mehr als 100 Gigawatt in Planung. Diese könnten auch helfen, die CO2-Emissionen um mehr als 200 Mio. Tonnen jährlich zu reduzieren, berichtet die European Wind Energy Association (EWEA).

Der jüngste Bericht sieht einen weiteren massiven Ausbau dieser Windparks bis 2030 vor. Zwischen 20 und 30 Mrd. Euro werden dabei investiert. Der Bericht wurde vom EU-Energie-Kommissar Andris Piebalgs begrüßt. Diese Projekte lieferten eine Antwort auf die drängenden Fragen des Klimawandels, vermindern die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, sorgen damit für eine Verminderung der Kosten und stärken die Versorgungssicherheit“, so der Kommissar. „Die EU-Kommission wird alles dafür unternehmen, diese Art der Energiegewinnung zu fördern und helfen, die Pläne in die Realität umzusetzen.“ Im detaillierten 20-Jahresplan sollen zu den elf existierenden Windparks noch 21 derzeit geplante hinzukommen, zusätzlich noch acht bis 2020 und sechs weitere bis 2030, so Paolo Berrino, EWEA-Pressesprecher gegenüber pressetext.

Auf der Stockholmer Konferenz wurde zudem eine Deklaration zum weiteren Ausbau der Windkraft beschlossen. „Europäische Business Leader haben die Forderungen nach dem massiven Ausbau der Offshore-Windkraft an die politisch Verantwortlichen sowie an EU-Entscheidungsträger gerichtet“, so Berrino. Zu den ehrgeizigen Plänen gehören unter anderem zusätzliche Verbindungen zwischen Irland und Großbritannien sowie einigen baltischen Staaten. „Dieser Sektor kann ein Multi-Milliarden-Euro Industriezweig werden, der nicht nur tausende neue Arbeitsplätze schafft, sondern zudem auch noch ein neues Energiezeitalter einläutet“, so EWEA-CEO Christian Kjaer. Mehr als 3.000 Delegierte nehmen an der bisher größten Veranstaltung zum Thema Windenergie teil.

Große Offshore-Windparks, die mehrere Kilometer vor den Küsten errichtet werden, umfassen zum Teil 80 bis 100 Windräder, die direkt am Meeresgrund verankert sind. Der Strom, der dort produziert wird, wird über Seekabel ins Festlandnetz eingespeist. Die hohen durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten vor der Küste versprechen enorme Energiepotenziale. Auch Deutschland plant jetzt 40 neue Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee. Das größte im Bau befindliche Projekt „Alpha Ventus“, 45 Kilometer vor Borkum soll Ende des Jahres in Betrieb gehen und Strom für 50.000 Haushalte liefern. Die deutschen Ausbauziele für Offshore-Anlagen liegen bei bis zu 25.000 Megawatt installierter Leistung bis 2030. Damit könnten 15 Prozent des Strombedarfs gedeckt werden. Erst vorige Woche haben Experten berechnet, dass der gesamte chinesische Energiebedarf auch durch Windkraftanlagen gedeckt werden könnte. Derzeit boomen im Reich der Mitte immer noch Kohlekraftwerke, von denen wöchentlich eines ans Netz geht.

Die Windkraft-Deklaration kann unter: http://www.ewea.org/fileadmin/ewea_documents/documents/publications/

reports/Offshore_Declaration.pdf gelesen werden.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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