Universität Rostock forscht am energiesparenden Zug der Zukunft: Projekt EffekTra gestartet

Leistungselektroniklabor am Institut für Elektrische Energietechnik

Elektrische Bahnen können über die Oberleitung problemlos aus regenerativen Energiequellen versorgt werden, ohne dass schwere und teure Akkus notwendig wären. Auch das Rückspeisen von Bremsenergie ist heute bereits Stand der Technik. So kann bei einem Regionaltriebzug bereits gut 40% der beim Fahren aufgenommenen Energie beim Bremsen wieder in das Netz zurückgespeist werden.

Für die Überwindung von Reibung und Luftwiderstand wird allerdings nur weniger als 20% der aufgenommenen Energie benötigt. 40% der Energie wird als Verluste in Transformatoren, Stromrichtern, Motoren und Getrieben in Wärme umgesetzt. Hier setzt das Verbundvorhaben „EffekTra“ an.

Unter der Konsortialführung von Siemens werden gemeinsam mit infineon und dem Institut für Elektrische Energietechnik der Universität Rostock Maßnahmen zur Reduktion dieser Verluste erforscht.

Ansatzpunkt ist dabei, den Stromrichter als Bindeglied und zentrales Steuerungselement zwischen netzseitigem Transformator und Antriebsmotoren so zu ertüchtigen, dass er nicht nur – wie heute bereits üblich – selber einen sehr guten Wirkungsgrad aufweist, sondern auch hilft, die Verluste im Transformator und den Motoren zu reduzieren.

An der Universität Rostock werden dabei innovative Multi-Level-Umrichter erforscht, die die verlustverursachenden Oberschwingungsströme von 20% auf unter 5% reduzieren. So werden Verluste gespart, ohne dass die Leistung reduziert werden muss. Als Nebeneffekt wird eine geringere thermische Belastung der Komponenten deren Zuverlässigkeit und Lebensdauer erhöhen.

Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert, wobei alleine die Universität Rostock mit knapp 700.000 Euro unterstützt wird. Über einen Zeitraum von drei Jahren werden drei Wissenschaftliche Mitarbeiter neue Konzepte erforschen und deren Funktionalität im Labor unter Beweis stellen.

Kontakt
Prof. Dr-.Ing. Hans-Günter Eckel
Institut für Elektrische Energietechnik
Lehrstuhl für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe
hans-guenter.eckel@uni-rostock.de

Presse- und Kommunikationsstelle
Tel.: +49 381 498-1012
E-Mail: pressestelle@uni-rostock.de

Media Contact

Presse- und Kommunikationsstelle Universität Rostock

Weitere Informationen:

http://www.uni-rostock.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer