Umbau der Strom- und Gasnetze europaweit planen

Ein europäisches Konsortium von Forschungsinstituten, Universitäten und Beratungsunternehmen hat zum Abschluss seiner rund dreijährigen Untersuchungen den EU-Ländern empfohlen, eine gemeinsame Strategie für die Entwicklung der europäischen Energieinfrastruktur zu entwickeln.

Dies sei eine Grundvoraussetzung für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und zum Schutz des Klimas über 2020 hinaus, betonten die Teilnehmer des von der EU-Kommission geförderten Projekts SUSPLAN (PLANning for SUStainability).

Im SUSPLAN-Projekt wurde untersucht, welche Herausforderungen die Integration großer Mengen von erneuerbaren Energien europaweit im Zeitraum von 2030 bis 2050 mit sich bringt. Dabei wurden vier Szenarien mit jeweils unterschiedlicher Entwicklung der Erneuerbaren vorausgesetzt. Das ambitionierteste Szenario geht davon aus, dass die Erneuerbaren bis 2050 über 50 Prozent des Endenergiebedarfs und rund 70 Prozent der Stromerzeugung in Europa decken.

Am Beispiel von neun europäischen Regionen wurde im Rahmen des SUSPLAN-Projekts analysiert, wie sich die Erzeugungs- und Bedarfsstruktur verändern wird und wie die Strom- und Gasnetze sich daran anpassen müssen. Zu den Modellregionen gehören der Rhein- Neckar-Raum, Österreich, Spanien, Italien, Serbien, Rumänien, Norwegen, der Verwaltungsbezirk Pommern in Polen sowie die schottische Inselgruppe der Äußeren Hebriden.

Jede Region wird ihre eigene Erzeugungsstruktur mit einem wachsenden Anteil an erneuerbaren Energien entwickeln, abhängig von ihren natürlichen Ressourcen. Dabei werden die Regionen auch zunehmend auf den Austausch von Strom und Gas mit Nachbarregionen angewiesen sein. Einige Regionen werden in großem Ausmaß Strom aus erneuerbaren Energien exportieren, andere werden mehr importieren.

Die Untersuchung der transnationalen Herausforderungen für die europäische Energieinfrastruktur ließ erkennen, dass vor allem zwischen Südwest- und Zentraleuropa und zwischen Nord- und Südeuropa die Stromübertragungskapazitäten erweitert werden müssen. Für die Gasversorgung Europas werden Italien, Spanien, die Türkei und der Balkan in den kommenden Jahrzehnten als Transitregionen an Bedeutung gewinnen.

Das Projekt wurde von SINTEF Energy Research aus Norwegen koordiniert. Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) ist einer von 16 europäischen SUSPLAN-Projektpartnern aus 12 Ländern. SUSPLAN wurde unter dem siebten Forschungsrahmenprogramm der europäischen Kommission initiiert und von der Generaldirektion Energie gefördert.

Zur abschließenden Präsentation und Diskussion der Ergebnisse fand am 7. Oktober 2011 in Brüssel eine internationale Konferenz statt.

Eine Zusammenfassung der SUSPLAN-Ergebnisse (als Broschüre und als interaktive Präsentation) sowie weitere Informationen zum Projekt stehen im Internet unter www.susplan.eu zur Verfügung.

Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena),
Nadia Grimm, Chausseestraße 128a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-804, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699,
E-Mail: grimm@dena.de

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