Spitzenplatz in der europäischen Batterieforschung

Auf dem Weg zur Superbatterie: Forschungszentrum für die im Aufbau befindliche Batterieindustrie soll strategische Produktionslücken schließen helfen. 27 Millionen Euro Investition.

Elektroautos brauchen sichere, leistungsfähige und serienreife Fahrzeugbatterien. Das Zentrum für Sonnenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat zu diesem Zweck in Ulm das Labor für Batterietechnologie (eLab) errichtet. Die offizielle Einweihung mit Gästen aus Politik und Wirtschaft fand am 15. September statt. An dem Projekt beteiligt haben sich das Bundesforschungs- und das Bundesverkehrsministerium, das Land Baden-Württemberg, die EU, Partner aus der Industrie und die Stadt Ulm. Das eLab verfügt über Zellfertigungsanlagen für Lithium-Ionen-Zellen, enthält ein Sicherheitstestzentrum und schließt damit Lücken bei der Batterieherstellung und Qualifikation. Der Bau wurde planmäßig fertig gestellt.

Die Gesamtinvestitionen betrugen 27 Millionen Euro. Das neue Forschungszentrum soll dazu beitragen, eine starke Batterieindustrie in Deutschland aufzubauen.

Forschungsministerin Schavan wies die Industrie in ihrer Ansprache auf die Chancen hin, die sich mit dem eLab ergeben. „Wir wollen, dass Deutschland zum Leitanbieter für Elektromobilität wird. Eine starke Batterieforschung ist dafür die Voraussetzung. Das eLab ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg“, so Schavan.

Bundesverkehrsminister Ramsauer sagte anlässlich der Einweihung: „Elektrofahrzeuge müssen genauso sicher sein wie Fahrzeuge mit herkömmlichem Antrieb. Gerade deutsche Autohersteller stehen für hohe Sicherheitsstandards. Im Bereich der Fahrzeugbatterien muss entsprechende Expertise nun zügig aufgebaut werden, wenn wir unsere Ziele in der Elektromobilität erreichen wollen. Das Bundesverkehrsministerium fördert deshalb den Aufbau des Batterietestzentrums in Ulm mit rund 13 Millionen Euro. Mit dieser Investition stärken wir unsere nationale Kompetenz in Sachen Batterietechnologie erheblich“.

Professor Werner Tillmetz, ZSW-Vorstand und Leiter des Geschäftsbereichs Elektrochemische Energietechnologien, freute sich als Hausherr besonders. „Wir haben mit Hilfe unserer Partner ein einzigartiges Batterieforschungszentrum geschaffen. Hier fließen unser Know-how aus über 20 Jahren zum gesamten Spektrum der Batterietechnologie mit dem unserer vielen Kooperationspartner zusammen.“

Von Bund und Land kamen mehrere Millionen Euro Förderung. Die Liste der Kooperationspartner aus der Industrie ist lang und prominent: BMW und die Daimlertochter Deutsche Accumotive engagieren sich finanziell. Volkswagen, Bosch, Opel und der Zulieferer Continental unterstützen das Projekt ebenfalls. Hinzu kommen auch die Batteriehersteller SB LiMotive und Li-Tec Battery.

Das dreigeschossige Großlabor erstreckt sich auf 6.600 Quadratmeter und gliedert sich in einen Kopfbau und drei Gebäudeflügel. Im Kopfbau befinden sich Büros. In den „Fingern“ sind die Labore für die Batterietests und -systemtechnik sowie die Zellfertigungstechnologie angesiedelt.

Im eLab werden neue Komponenten und Mixturen in industriellen Standardzellen evaluiert. Laufende Produktionsanlagen müssen dann nicht mehr für die Neuentwicklung angehalten werden. Für Hersteller von Produktionsanlagen gibt es die Möglichkeit, mit dem ZSW neue Fertigungstechnologien mit Originalmaterialien zu entwickeln. Ziel ist, in absehbarer Zukunft mit der eigenen Industrie Batterien für Elektroautos zu bauen.

Die Forscher errichteten in enger Abstimmung mit den Industriepartnern ein umfassendes Sicherheitstestzentrum für Batteriesysteme. Neue Technologien zum Batteriemanagement, Ladezustandsbestimmung, Fehlerdiagnose und Thermalhaushalt werden dort ebenfalls entwickelt. Zur Ausrüstung gehören Sicherheitskammern und 20 klimatisierte Testkabinen mit Messtechnik. Der Grund: Hersteller von Batterien müssen hohe Sicherheitsanforderungen mit unabhängigen Tests nachweisen. Die Betriebstemperatur einer Batterie muss etwa zwischen minus 30 und 50 Grad schwanken können. Die Lebensdauer sollte zehn Jahre betragen und 300.000 Ladezyklen umfassen.

Das ZSW gehört zu den führenden angewandten Forschungsinstituten auf den Gebieten Photovoltaik, regenerative Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen sowie Energiesystemanalyse. Am Standort Ulm betreibt das Institut das europaweit größte Entwicklungs- und Testzentrum für Hochleistungsbatterien und Brennstoffzellen. Seit 20 Jahren entwickeln die ZSW-Forscher mit Mittelstand und Industrie mobile und stationäre Systeme. An den drei ZSW-Standorten Stuttgart, Ulm und Widderstall sind derzeit über 200 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker beschäftigt. Sie erwirtschaften einen Umsatz von 25 Millionen Euro.

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