Siemens baut erste Pilotanlagen zur CO2-Abscheidung aus Kohlekraftwerken auf Basis von umweltfreundlichem Aminosäuresalz in USA

Im Rahmen eines Förderprogramms für umweltfreundliche Technologien des US- Energieministeriums (United States Department of Energy, DOE) wird Siemens erstmals eine Pilotanlage zur CO2-Abscheidung in den USA installieren und betreiben. Die Höhe der Förderung beläuft sich auf 8,9 Mio. USD.

Damit treibt das Unternehmen am Kohlekraftwerk Big Bend des Energieversorgers Tampa Electric in Florida die Entwicklung seines umweltfreundlichen Verfahrens zur klimaverträglichen Stromerzeugung aus Kohle weiter voran. Ziel dabei ist, den Energieverbrauch für eine CO2-Abscheidungsanlage weiter zu senken.

Die Siemens-Technologie beruht auf einem Waschmittel auf Basis eines Aminosäuresalzes der zweiten Generation. Es zeichnet sich unter anderem aus durch besonders gute Umweltverträglichkeit, einen vergleichsweise niedrigen Energieverbrauch und geringen Verlust bei der eingesetzten Reinigungssubstanz.

Das Kohlekraftwerk von Tampa Electric liegt im Südosten von Hillsborough County, Florida und hat eine installierte Leistung von 1.892 Megawatt (MWe). Die Pilotanlage wird nach der von Siemens gelieferten Entschwefelungsanlage installiert und mit einer Teilmenge des Rauchgases gefahren. Dabei können rund 25 Tonnen des Rauchgases gereinigt und dabei über 90 Prozent des CO2 abgetrennt werden. Die Pilotanlage soll 2013 in Betrieb gehen.

Die Obama-Administration hat sich zum Ziel gesetzt, innerhalb von zehn Jahren kostendeckende CO2- Abscheidungstechnologien zu entwickeln. Bis 2016 sollen fünf bis zehn kommerzielle Demonstrationsanlagen in Betrieb sein. Das Projekt in Florida wurde vom DOE aus zehn Projektvorschlägen ausgewählt. In der neuen Pilotanlage werden die Erhöhung der Prozesseffizienz und die Reduzierung der Kosten, die durch die CO2-Abscheidung entstehen, weiter untersucht. Dabei strebt man eine Verringerung der derzeitigen Kosten auf unter 30 Prozent bei neuen Kohlekraftwerken und auf unter zehn Prozent bei neuen Anlagen mit integrierter Kohlevergasung (IGCC) an.

“Wir haben uns für Siemens entschieden, nicht nur weil die Siemens-Technologie zur CO2-Abscheidung sehr erfolgversprechend in Hinblick auf Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit ist, sondern auch weil Siemens ein nichttoxisches und biologisch abbaubares Waschmittel verwendet“, sagte Gordon Gillette, President von Tampa Electric.

“Kohle spielt immer noch eine wichtige Rolle im heutigen Energiemix – fast 50 Prozent unseres derzeitigen Energiebedarfs wird mit Kohle gedeckt“, sagte Randy Zwirn, President und CEO von Siemens Energy, Inc. „In den letzten Jahren gab es einige bedeutende Entwicklungen für eine umweltfreundliche Kohleverstromung. Heute können wir eine Spitzentechnologie zur CO2-Abscheidung anbieten. Die Partnerschaft mit Tampa Electric ist eine wunderbare Gelegenheit, um unsere CO2-Abscheidungstechnologie auf der Basis eines Aminosäuresalzes der zweiten Generation zur Marktreife zu bringen.“

Bereits im September 2009 nahm Siemens seine erste Pilotanlage im Kraftwerk Staudinger bei Frankfurt am Main in Betrieb. Die Technologie zur CO2-Abscheidung aus dem Rauchgas von Kraftwerken ist Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von rund 23 Mrd. EUR erwirtschaftete. Das macht Siemens zum weltweit größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie. Kunden haben mit entsprechenden Produkten und Lösungen des Unternehmens im selben Zeitraum 210 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart; das ist so viel wie New York, Tokio, London und Berlin in Summe an CO2 jährlich ausstoßen.

Der Siemens-Sektor Energy ist der weltweit führende Anbieter des kompletten Spektrums an Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für die Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie für die Gewinnung, die Umwandlung und den Transport von Öl und Gas. Im Geschäftsjahr 2009 (30. September) erwirtschaftete der Sektor Energy einen Umsatz von rund 25,8 Mrd. EUR und erhielt Aufträge in einem Umfang von rund 30 Mrd. EUR. Das Ergebnis betrug 3,3 Mrd. EUR. Im Sektor Energy arbeiteten zum 30. September 2009 über 85.100 Mitarbeiter.

Siemens AG
Corporate Communications and Government Affairs
Wittelsbacherplatz 2, 80333 München
Deutschland
Informationsnummer: ESE201007.101d
Media Relations: Gerda Gottschick
Telefon: +49 9131 18-85753
E-Mail: gerda.gottschick@siemens.com
Siemens AG
Energy Sector – Energy Service Division
Freyeslebenstr. 1, 91058 Erlangen

Media Contact

Gerda Gottschick Siemens Energy

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/energy

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer